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Heißer als jede Flamme (German Edition)

Heißer als jede Flamme (German Edition)

Titel: Heißer als jede Flamme (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Day Leclaire
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du ihn nicht siehst, spürst du dann trotzdem seine Anwesenheit? Angenommen, Lazz und Marco stünden in gleichen Anzügen nebeneinander, den Rücken zu dir, würdest du deinen Mann erkennen?“
    „Weiß ich nicht genau.“ Vielleicht beim genaueren Hinsehen, an einer bestimmten Geste oder anderen Gewohnheit. Oder doch viel einfacher? Die bloße Vorstellung, von Lazz berührt zu werden, erschien ihr geradezu unangenehm. „Ich bin mir wirklich nicht sicher. Möglicherweise.“
    „Kommt dir das hier bekannt vor?“ Francesca rieb sich die linke Handfläche mit den Fingern der rechten Hand. „Macht er das manchmal?“
    „Ja, öfter“, flüsterte Caitlyn. „Mich selbst habe ich auch schon dabei ertappt.“
    „Alle Dante-Männer, die das Inferno erlebt haben, machen das. Und so wie es aussieht, auch einige ihrer Frauen“, erklärte Nonna. „Primo, Sev – und nun auch Marco. So war es schon immer, seit es die Dantes gibt.“
    „Jetzt kannst du es glauben oder nicht. Ich selbst halte das Inferno für eine Tatsache“, bestätigte Francesca.
    Bevor Caitlyn weitere Fragen stellen konnte, trug Primo das Essen auf, das er für die Frauen gekocht hatte. Kein Zweifel, Marco musste seine Begabung in der Küche von ihm geerbt haben. Rein äußerlich glich von den Brüdern Sev am meisten dem Großvater.
    Primo strahlte Freundlichkeit und Güte aus trotz seiner kantigen Gesichtszüge. Zur Begrüßung umarmte er Caitlyn herzlich und küsste sie auf beide Wangen. Als er sich vergewissert hatte, dass bei Tisch nichts mehr fehlte, zog er sich zurück.
    Während die Frauen lachten und scherzten und sich angeregt unterhielten, verging die Zeit wie im Flug. Welch angenehme Gesellschaft! So einen erfreulichen Nachmittag hatte Caitlyn seit Langem nicht mehr verbracht.
    Ein wenig verglich sie Nonna mit ihrer eigenen Großmutter, doch absehen von ihrer Charakterstärke bestand zwischen ihnen wenig Ähnlichkeit.
    Als es zu dämmern begann, trafen die Männer im Garten ein. Sev blickte seine Frau an und sagte mit gespielter Bestürzung: „Wie ich sehe, war Nonna allzu freigebig mit dem Wein“, und an Primo gewandt: „Ich glaube, du musst mir deine Schubkarre leihen, damit ich Francesca damit nach Hause bringen kann.“
    Primo schmunzelte. „Du weißt ja, wo die Gartengeräte sind.“
    Dann zog er sich einen Stuhl neben Nonna, setzte sich und ergriff ihre Hand.
    Mit aneinandergelehnten Köpfen saßen sie da wie frisch Verliebte und tuschelten auf Italienisch miteinander.
    Caitlyn spürte Marcos Nähe, noch ehe sie ihn sah. Nonna und Francesca würden sagen, typisch Inferno, dachte sie. Was auch immer der Grund für diese Wahrnehmung war, auf jeden Fall erschrak sie dadurch weniger, als Marco sie hochhob, sich auf den Stuhl setzte und sie auf seinen Schoß zog.
    „Wie war dein Tag?“, fragte er.
    „Wunderbar.“ Seufzend lehnte sie sich an ihn. „Einfach herrlich.“
    „Das freut mich. Nonna ist …“
    „… großartig“, ergänzte Caitlyn. Sie blieben alle noch eine Weile im Garten sitzen, bis Marco mit dem Gutenachtsagen begann. Reihum verabschiedeten sie sich bei allen und gingen zum Wagen. Auf dem Weg von Sausalito zu Marcos Wohnung genossen sie schweigend die gegenseitige Nähe.
    Erst im Flur sagte Caitlyn: „Nonna ist anders als meine Großmutter.“
    „Zum ersten Mal seit unserer Hochzeitsnacht erwähnst du deine Familie.“ Er deutete ins Innere des Apartments. „Während wir uns umziehen, kannst du mir sagen, worin sich die beiden unterscheiden.“
    Sie folgte ihm ins Schlafzimmer und zog die Kostümjacke aus. „Sie sind beide starke Frauen“, begann sie, während sie zum Schrank ging. „Aber Granny war streng. Nonna … weniger.“
    „Darf ich raten? Deine Großmutter gehörte zu den Leuten, die nur glauben, was sie sehen.“ Er stupste sie mit dem Ellbogen. „Und das hat sie auch dir beigebracht, stimmt’s?“
    Caitlyn lächelte, wurde aber gleich wieder ernst. „Sie hatte gar keine andere Wahl. Weißt du, sie hat mich aufgezogen. Ach ja, das kannst du ja noch gar nicht wissen.“ Sie blickte Marco an. „Es war ja Lazz, dem ich das gesagt habe. Sorry.“
    Zu ihrer Erleichterung blieb er bei der Erwähnung seines Bruders gelassen. „Dann erzählst du es mir eben jetzt“, ermutigte er sie, während er ihr half, den Reißverschluss ihres Rocks zu öffnen. Dann befreite er sich mit einem Seufzer der Erleichterung von seiner Krawatte.
    Caitlyn hängte den Rock zur Jacke auf den Bügel. Immer wieder gefiel

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