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Heißer Flirt in Nappa Valley

Heißer Flirt in Nappa Valley

Titel: Heißer Flirt in Nappa Valley Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Marton
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nicht liebte. Sie hatte sich nur eingeredet, ihn zu lieben, um vor sich selbst zu rechtfertigen, dass sie mit ihm schlief. Der Einfluss einer konservativen, der Tradition verpflichteten Erziehung verschwand nicht so schnell. Jetzt würde er verschwinden. Sie war endlich frei von allem. Frei von Travis.
    Alex fand einen Stapel kratzender Handtücher in einem Schrank im
    Badezimmer. Sie duschte, trocknete sich rasch ab, fuhr sich mit den Fingern durchs Haar und zog den Morgenmantel an.
    Wie erbärmlich! Sie hatte versucht, sich davon zu überzeugen, dass sie Travis liebte. Und dabei war es in ihrer Beziehung nur um Sex gegangen. Es wurde Zeit, dass sie das akzeptierte.
    Ein gezackter Blitz bildete einen Lichtbogen vor dem Badezimmerfenster. Alex fuhr zusammen, als es donnerte. Wenn doch nur das Gewitter schon vorbei wäre.
    Nicht, dass es ihr viel ausmachte. Das Haus war groß und alt, und okay, auch ein bisschen unheimlich, aber solange es durchs Dach nicht leckte und der Strom nicht ausfiel ...
    Auch nur daran zu denken war ein Fehler gewesen. Es blitzte wieder, und im Haus wurde es dunkel. Alex tastete sich vorsichtig ins Schlafzimmer und wartete.
    Das Licht würde gleich wieder angehen ...
    Ja. „Siehst du", sagte sie zittrig und lachte. Das Licht war wieder angegangen, und ihr Leben würde besser werden, jetzt, da sie es selbst in die Hand genommen hatte. Dafür musste sie Travis wohl dankbar sein. Wenn er nicht gesagt hätte, sie sei mehr als eine Geliebte, hätte sie wahrscheinlich weiter mit ihm zusammengelebt, bis er sich eine neue Spielkameradin gesucht hätte. Denn mehr war sie für ihn nicht gewesen.
    Tränen traten Alex in die Augen. Wegen Travis zu weinen
    wäre lächerlich. Hatte sie einen Grund, traurig zu sein? „Keinen", sagte sie. Nicht einen einzigen. Sie hatte sich benommen wie eine Idiotin, aber zumindest hatte sie und nicht er die Affäre beendet. Das war besser als nichts. Zweifellos. Und jetzt, da sie Travis los war, hatte sie viele Pläne zu machen.
    Alex setzte sich aufs Bett. Sie würde Thorpe House verkaufen und eine
    Eigentumswohnung in Brentwood erwerben. Oder ein Haus in Huntington Beach.
    Sie könnte sogar hier einziehen. Nein. Sie hatte dem Verkauf des Weingutes bereits zugestimmt.
    Es blitzte. Und der Strom fiel wieder aus.
    Alex wartete, doch diesmal ging das Licht nicht wieder an. Die Dunkelheit war undurchdringlich. Sie konnte überhaupt nichts sehen. Aber sie hörte etwas. Ein kratzendes Geräusch am Fenster. Klopfen. Seufzen.
    „Hör auf damit, Alex", flüsterte sie.
    Es war ein Zweig, der ans Fenster schlug. Regen, der aufs Dach prasselte. Der Wind, der ums Haus heulte.
    Der nächste Blitz schien das Zimmer auseinander zu reißen. Alex schrie und wollte zur Tür rennen. Wo war die Tür? Sie konnte sie nicht sehen, und sie kannte sich in diesem Haus nicht aus. Sie brauchte Licht. Wo würde sie eine Kerze oder Taschenlampe finden? In Thorpe House wurden solche Dinge in der Küche aufbewahrt.
    Alex streckte die Hände aus und tastete sich vorsichtig aus dem Schlafzimmer und die Treppe hinunter. Sie öffnete eine Tür und ging in einen Wandschrank.
    Schließlich spürte sie Fliesen unter den Füßen, ertastete einen Herd und Schränke.
    Sie öffnete Schubladen und versuchte, nicht an die Krabbeltiere zu denken, die sich in einer lange nicht benutzten Küche vielleicht an solchen Stellen versteckt hielten.
    Es war dumm gewesen, hierher zu fahren. Sie hätte in Los Angeles in einem
    Hotel wohnen oder noch eine Nacht in Thorpe House ertragen können. Ihr war nur in den Sinn gekommen, dass dieses Haus noch immer ihr gehörte und leer stand.
    Dass es voller Erinnerungen war.
    War sie deshalb hierher gefahren? Damit sie sich in Erinnerungen an den Tag vertiefen konnte, an dem sie den Käufer des Weingutes hatte kennen lernen wollen, statt eines Fremden Travis angetroffen hatte und in seinen Armen gelandet war?
    Nein, natürlich nicht. Sie hatte einfach das Bedürfnis gehabt, aus Los Angeles wegzukommen. Travis war nicht der Grund. Sie liebte ihn nicht. Sie hatte mit ihm geschlafen, das war alles. Sich damit auseinander zu setzen würde sie doch wohl schaffen.
    Es donnerte wieder. Das Haus schien zu erzittern. Wo waren die verdammten
    Kerzen? Wie wäre es mit einer Taschenlampe? Da war eine. Wenn sie auch noch funktionierte ...
    „Ja", sagte Alex glücklich, als ein Lichtstrahl die Küche erhellte. Das war schon viel besser. Ein bisschen Licht. Ein bisschen Logik. Vielleicht noch

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