Heißer Flirt mit dem Feind
Sterbebett gegeben hatte.
„Ich weiß, dass du dir viele Gedanken über deinen Plan gemacht hast“, unterbrach Deb ihre Grübelei. „Aber ich hoffe, dass dir auch klar ist, dass du ihn jederzeit wieder aufgeben kannst.“
„Ich will ihn auf keinen Fall aufgeben“, beharrte Trish.
„Aber es wäre absolut nichts dabei! Keiner würde es dir übel nehmen.“
„Doch, ich selbst“, sagte Trish entschieden.
Den ganzen Samstagvormittag machte Trish Besorgungen. Nachdem sie ihre Einkäufe getätigt hatte, brachte sie ihre Sachen zur Reinigung, ging zur Bank und brachte zwei Bücher zurück in die Leihbibliothek. Danach stöberte sie noch ein bisschen in den Regalen mit den Neueingängen herum.
„Mensch, Trish, bist du’s wirklich?“
Lächelnd drehte Trish sich um und umarmte die schick gekleidete ältere Dame, deren freundliche Stimme sie sofort erkannt hatte. „Mrs Collins, wie geht es Ihnen?“
„So gut, wie es einer alten Schachtel wie mir eben gehen kann“, erwiderte Mrs Collins fröhlich. Im Victorian Village hatte sie neben Trish und ihrer Großmutter gewohnt und eine kleine Boutique betrieben, in der Trish von ihrem Kommunionskleid bis zu ihrem Ballkleid für die Abschlussfeier für jeden Anlass genau das Richtige gefunden hatte.
„Mrs Collins, Sie sehen wie immer aus wie aus dem Ei gepellt“, stellte Trish bewundernd fest, nachdem sie den eleganten, zeitlosen Vintage-Chanel-Anzug gemustert hatte, der der älteren Dame passte wie angegossen.
Lächelnd tätschelte Mrs Collins ihren Arm. „Junge Dame, ich kenne dich, seit du Windeln getragen hast, und ich weiß ganz genau, wann du mir schmeichelst.“
Trish lachte leise vor sich hin. Dann beugte ihre ehemalige Nachbarin sich vertraulich zu ihr herüber.
„Hast du schon gehört, dass Claude und Madeleine bankrottgegangen sind?“, fragte sie leise.
Trish fühlte sich, als wäre sie von einem D-Zug überrollt worden. Claude und Madeleine Maubert hatten jahrzehntelang eine Patisserie im Victorian Village geführt und gehörten für Trish zur Familie.
„Geht es ihnen gut?“, fragte sie, nachdem sie sich wieder etwas gefasst hatte.
Doch zu ihrem Entsetzen schüttelte Mrs Collins den Kopf. „Nachdem sie den Laden im Village aufgeben mussten, haben sie all ihre Ersparnisse für einen Neustart ausgegeben. Aber das Geschäft wollte einfach nicht anlaufen.“
„Wenn ich doch nur etwas für sie tun könnte“, murmelte Trish traurig.
„Aber mein liebes Kind, du tust schon mehr als genug für uns“, erwiderte Mrs Collins.
Fast alle ehemaligen Bewohner des Victorian Village wussten von Trishs Plan, Adam Duke bloßzustellen, und setzten große Hoffnungen in ihr Unterfangen. Nur dass sie bisher noch nichts vorzuweisen hatte.
Entsprechend fiel Trishs Lächeln etwas dünn aus. Inzwischen bereute sie, dass sie überhaupt irgendjemandem davon erzählt hatte. Und selbst wenn sie etwas finden würde, um Adam Duke zu ruinieren: Das Victorian Village war verloren, so oder so.
Als sie vor acht Monaten erfahren hatte, dass sie nichts, aber auch gar nichts tun konnte, um den Abriss des Gebäudes zu verhindern, war sie ohnmächtig vor Wut gewesen. Wie eine Furie war sie zu dem Gelände gestürmt. Der Anblick der ausgeräumten Häuserzeile, die am nächsten Tag abgerissen werden sollte, hatte ihr die Tränen in die Augen getrieben. Zwischen den Bulldozern hatte ein Container gestanden, in dem sich das Büro des Bauleiters von Duke Development befand. Als Trish versuchte, das Büro zu stürmen und den Mann zur Rede zu stellen, hatte dieser kriecherische kleine Wicht sie mit einem Fußtritt vor die Tür befördert und ihr mit einem Verfahren wegen Hausfriedensbruch gedroht, falls sie jemals wieder auftauchen sollte. Zu ihrem Bedauern waren Trishs letzte Worte gewesen, dass sie Duke Development ruinieren würde, was diesem Widerling nichts weiter als ein hämisches Lachen entlockt hatte.
Einen Tag später hatte Trish eine Grillparty mit ihren ehemaligen Nachbarn organisiert, bei dem sie ihren Plan verkündet hatte. Durchdacht war das Ganze damals noch nicht gewesen, doch ihre Freunde waren in Jubel ausgebrochen. Seitdem gab es kein Zurück mehr.
Aber nun erwies sich das Ganze als weitaus schwieriger als geplant.
Zum Abschied umarmte Mrs Collins Trish und flüsterte ihr zu, dass sie unendlich stolz auf sie sei. Als Trish die alte Dame zwischen den Regalen verschwinden sah, wurde ihr klar, dass sie nicht aufgeben konnte.
Blieb nur zu hoffen, dass Adam Duke
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