Heißer Flirt mit dem Feind
schien klar zu sein, dass Trish fast das ganze Gespräch mitbekommen hatte. „Das hier ist Adam Duke, mit dem Sie die kommenden Wochen zusammenarbeiten werden. Rufen Sie mich an, wenn Sie irgendwelche Fragen haben. Ich bin mir sicher, dass Sie trotz dieses unglücklichen Anfangs ausgesprochen gut miteinander auskommen werden.“
Mit diesen Worten warf Marjorie dem Boss von Duke Development einen letzten warnenden Blick zu und verließ das Büro.
Fast hätte Trish laut gelacht. Na klar, als ob man mit jemandem wie Adam Duke gut auskommen könnte. Nachdem die Tür leise hinter Marjorie ins Schloss gefallen war, sah Trish wieder zu ihrem neuen Chef auf. Dem Mann, der das gesamte letzte Jahr über der Hauptdarsteller in ihren Albträumen gewesen war. Dem Mann, der keinen blassen Schimmer hatte, wer sie war und welches Ziel sie verfolgte.
„Willkommen“, sagte Adam Duke mürrisch.
„Danke“, erwiderte Trish so liebenswürdig, wie sie nur konnte. Fest entschlossen, die Situation etwas aufzulockern, räusperte sie sich und fuhr fort: „Mir ist klar, dass Sie lieber nicht mit einer Aushilfe zusammenarbeiten würden, Mr Duke. Aber Sie können sich darauf verlassen, dass ich weiß, was ich tue.“
Mit einem tadelnden Blick bemerkte er: „Aushilfen gibt es hier nicht. Wir bevorzugen die Bezeichnung Assistenten, Miss James.“
Sie brauchte einen Augenblick, bis sie merkte, dass er scherzte. „Natürlich, wie konnte ich nur.“
„Schon besser.“ Und dann lächelte er.
In Trish schrillten die Alarmsirenen. Was für ein Lächeln … Ignorier es, ignorier es! ermahnte sie sich. Kein Wunder, dass sich seine letzte Assistentin für ihn aufgeopfert hatte, bis sie kurz vor dem Burn-out gestanden hatte.
Trish wandte entschlossen den Blick ab und straffte die Schultern. Adam Duke war ein Haifisch, ein Raubtier. Daran konnten auch seine muskulöse Brust, seine atemberaubende Ausstrahlung und sein entwaffnendes Lächeln nichts ändern. Dieser Mann hatte alles zerstört, was sie jemals geliebt hatte, und jetzt würde sie es ihm heimzahlen. Nur deswegen war sie hier.
„Miss James?“
„Ja, bitte?“ Trish blinzelte. Sie musste sich konzentrieren.
„Ich muss gleich zu einem Meeting, aber vorher würde ich Ihnen gerne Ihren neuen Arbeitsplatz zeigen. Hier befindet sich die Hausbar.“ Wieder lächelte er und zeigte auf ein Sideboard, auf dem eine Kaffeemaschine sowie diverse Kaltgetränke standen. „Bedienen Sie sich jederzeit.“
„Danke, das weiß ich sehr zu schätzen“, murmelte Trish, während sie verzweifelt versuchte, sein Lächeln zu ignorieren. Wieso nur musste er sich so charmant und entgegenkommend zeigen? Je schlechter er sie behandelte, desto leichter würde es ihr fallen, ihn zu vernichten! Doch nun, da sie sich dem Mann gegenübersah, der ganz nebenbei ihr Leben zerstört hatte, fühlte sie sich beunruhigend stark zu ihm hingezogen. Aber ganz egal wie attraktiv und freundlich er auf den ersten Blick auch wirken mochte: Adam Duke hatte ihr das Zuhause und die Großmutter weggenommen, und dafür würde er bezahlen.
Leicht benommen folgte sie ihm durch eine Tür am hinteren Ende seines Büros in eine geräumige Fensternische, in der sich das Vorzimmer befand. Hinter dem Schreibtisch ragte eine hohe Aktenwand empor, in der alle Informationen über seine Kunden sowie die aktuellen Projekte abgelegt waren.
„Das hier ist Ihr Reich“, erklärte er und wies auf den imposanten Schreibtisch. „Die Akten sind alphabetisch sortiert.“
„Nun ja, mit dem Alphabet bin ich zum Glück bestens vertraut“, erwiderte Trish in Anspielung auf Adams Bemerkung gegenüber Marjorie.
Er lachte leise in sich hinein und murmelte: „Das will ich doch schwer hoffen.“
In den nächsten zehn Minuten diktierte er Trish eine Liste mit Namen von Personen, deren Anrufe sie immer direkt zu ihm durchstellen sollte, und erklärte ihr kurz und bündig das Wichtigste über alle laufenden Vorgänge. „Während ich weg bin, bringen Sie bitte diese Kostenanalyse und die übrigen Briefe und Dokumente auf Ihrem Schreibtisch in Form“, meinte er am Ende. „Wenn Sie danach noch Zeit haben, können Sie anfangen, die Akten durchzugehen, um sich einen Überblick zu verschaffen. Bei meiner Rückkehr brauche ich dann alle Unterlagen zum Mansfield-Projekt.“
Trish, die eifrig mitgeschrieben hatte, lächelte ihn an. „Selbstverständlich, Mr Duke. Sie werden es nicht bereuen, dass Sie mir eine Chance gegeben haben.“
Sein Blick
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