Heisser Fruehling in Alaska
Ausdauer verloren. Jetzt muß ich mit Perrie und Julia eine Woche angeln gehen."
"Frauen und angeln", sagte Joe, das Gesicht verziehend. "Ich hätte nie gedacht, daß du diese Wette verlieren würdest."
"Sie hat die ganze Woche durchgehalten. Das hätte ich nie gedacht. Sie ist phantastisch."
Joe schob die Hände in die Hosentaschen. "Wäre es dir lieber, wenn ich wieder verschwinde und euch in Ruhe lasse?"
Hawk schüttelte den Kopf. "Sie wird morgen mit den anderen zurückfliegen."
Joe runzelte die Stirn. "Du willst sie gehen lassen?"
"Ja. Ich will nicht, daß sie bleibt. Und sie will es auch nicht."
"Wenn Dummheit mit Gold aufgewogen würde, hätte ich gern die Abbaurechte für deinen Kopf", bemerkte Joe und starrte ihn an, als ob er den Verstand verloren hätte.
"Was soll das denn heißen?"
"Sie ist eine Frau, Hawk. Glaub bloß nicht, du wüßtest, was in ihrem Kopf vorgeht. Denk an Tanner und an mich. Er konnte sich auch nicht vorstellen, daß Julia hier in Alaska leben wollte, und sie hat sofort zugesagt. Und obwohl Perrie nicht gerade entzückt über die Einsamkeit ist, ist sie glücklich, solange wir zusammen sind - und solange ich sie jeden Monat mindestens einmal nach Seattle fliege."
"Sydney hat bereits gesagt, daß sie nicht bleibt. Wir hatten eine schöne Zeit zusammen. Das genügt mir ... und ihr." Er bemühte sich um einen gleichgültigen Tonfall, wußte aber, daß er Joe damit nicht täuschen konnte.
"Wirklich?"
"Nein", räumte er widerstrebend ein. "Gestern bei der Hochzeit habe ich viel über Sydney und übers Heiraten nachgedacht. Und es war gar nicht so schlecht", fuhr er lächelnd fort. "Ich meine, ich hatte nicht mehr dieses unangenehme Gefühl im Bauch, und meine Hände fingen nicht an zu
schwitzen. Ich fühlte mich richtig gut. Glücklich. Zufrieden."
"Dann liebst du sie also?"
Hawk hob einen Stein auf und schleuderte ihn ins Wasser.
"Ja. Ich bin mir ziemlieh sicher, daß es Liebe ist."
"Dann solltest du sie heiraten. Vielleicht brauchen wir sie bloß dazu zu bringen, die Schwelle des Hotels zu überschreiten.
Das würde alles ändern."
"Nein, ich will, daß sie zurückfliegt", erklärte Hawk.
Joe seufzte. "Du spielst mit .dem Gedanken, sie zu heiraten, und willst sie trotzdem wieder abreisen lassen? Das ergibt doch keinen Sinn."
"Ich weiß schon, was ich tue", erwiderte Hawk. "Warum gehst du nicht in die Stadt und ißt etwas? Ich wecke Sydney, und in einer Stunde treffen wir uns."
"Von mir aus gern. Aber soll ich euch nicht lieber erst morgen abholen? Dann hättet ihr noch ein bißchen mehr Zeit zusammen."
"Ein Tag mehr oder weniger wird nichts an meiner Entscheidung ändern", erklärte Hawk und wandte sich ab, um zum Zelt zurückzugehen.
Sydne y schlief noch. Leise zog er Jeans und Stiefel aus und kroch zu ihr unter die Decke. Ihr nackter Körper war warm und anschmiegsam, und langsam reizte und erregte Hawk sie mit seinen Händen. Als sie sich endlich umdrehte, waren ihre Augen offen, und ein Lächeln spielte um ihre Lippen.
"Schön, so aufzuwachen", murmelte sie.
"Ich wecke alle meine Gäste so", scherzte Hawk.
"Wirklich?"
"Nun ja, nur die Damen ... mit denen ich vorher geschlafen habe. Und das warst eigentlich nur du, wenn ich es mir genau überlege."
Sydney umarmte ihn und zog ihn an sich. Ich möchte, daß du mich noch einmal liebst."
Hawk küßte sie nur flüchtig und löste sich dann von ihr. "Joe erwartet uns", sagte er, in der Hoffnung, Sydney damit abzulenken. Wenn er mit ihr schlief, würde er nur in
Versuchung geraten, sie zu bitten, ihr Leben in San Francisco aufzugeben und bei ihm zu bleiben. Und das wollte er nicht tun.
Noch nicht.
Aber es gelang ihm schließlich doch nicht, ihr zu
widerstehen. Er küßte und liebkoste sie, bis sie am Rande der Ekstase schwebte. Und dann rollte er sich auf sie, um den Rest des Wegs mit ihr zu gehen. Nichts, was er je erlebt hatte, war zu vergleichen mit der überwältigenden Erfüllung, die er in ihren Armen fand> mit dieser unbändigen Leidenschaft und dem ungezügelten Ausleben aller Phantasien von Nähe und
Zärtlichkeit.
Er wußte, daß er nie wieder eine Frau wie Sydney finden würde. Und deshalb war er bereit, alles auf eine Karte zu setzen, um sie ein für allemal zu erobern.
Er mußte einfach glauben, daß sein Plan funktionieren würde.
Denn wenn sein Vorhaben fehlschlug, würde er alles verlieren, woran sein Herz hing.
Sydney wußte, daß Hawk noch einmal zu ihr kommen würde.
Sie war sich
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