Heisser Fruehling in Alaska
eingeladen, ein neues Konzept zu präsentieren. Tatsächlich sind wir sogar die einzige Agentur, die die Firma bisher kontaktiert hat."
"Ich will keine wertvolle Zeit und Geld auf eins deiner lächerlich kleinen Projekte verschwenden. Wir brauchen einen großen Kundenetat, Sydney. Einen, der uns berühmt macht und uns viel Geld einbringt!"
"Es ist ein großer Etat, Vater. Es geht um Hawkeye Technologies. Sie produzieren Game Master."
Ihr Vater blieb stehen und starrte sie an. "Game Master? Wir sollen ein Werbekonzept für Game Master entwickeln? Wie kommt das? Wen kennst du dort?"
"Ich habe vor einiger Zeit den Präsidenten von Hawkeye kennengelernt. Er empfahl uns seinem Geschäftsführer."
"Game Master", wiederholte ihr Vater. "Wade und Evan lieben Game Master. Das wird ein wunderbarer Etat für die beiden sein."
Sydney errötete vor Ärger. "Sie haben mich angerufen, Vater.
Ich bin sicher, daß sie mich als Etatleiterin haben wollen."
Er winkte ab. "Dann wirst du Evan und Wade in das Projekt aufnehmen. Sie kennen sich aus auf diesem Markt - sie sind der Markt! Wer ist der wichtigste Mann bei Hawkeye?"
"Jim Kenner ist der Geschäftsführer. Und Kyle Hawkins ist der Präsident."
"Gut. Ich werde diesen Hawkins anrufen. Und dann gehen wir mit ihm essen. Ich werde ihn aushorchen, um zu sehen, was er will."
Sydney stöhnte innerlich. "Ich fürchte, das ist keine gute Idee, Vater. Außerdem leitet Hawk - ich meine, Mr. Hawkins die Firma nicht. Er ist nur eine Galionsfigur."
Ihr Vater war schon auf dem Weg zur Tür. "Trotzdem kann es nicht schaden, wenn er auf unserer Seite ist."
Sydney sah ihrem Vater nach, und noch lange, nachdem er verschwunden, starrte sie blicklos auf die geschlossene Tür.
Dann legte sie den Kopf auf ihren Schreibtisch und schloß die Augen.
Sie hatte nur eine Chance, es richtig zu machen und alles zu erreichen, was sie sich je gewünscht hatte. Sie wollte verdammt sein, wenn sie sich diese einmalige Gelegenheit von ihrem Vater, Evan oder Wade nehmen ließ!
Hawk starrte aus den getönten Fenstern seines Büros in Portland auf den riesigen Komplex, der Hawkeye Technologies darstellte.
Er war selbst nicht sicher, warum er gestern hergeflogen war, er wußte nur, daß er hier Sydney treffen würde. Seit sie Alaska verlassen hatte, hatte er an nichts anderes als ein Wiedersehen mit ihr gedacht, und dennoch war er in seiner Firma
eingetroffen, ohne sich eine bestimmte Strategie überlegt zu haben.
Was sollte er ihr sagen? Er hatte getan, was in seiner Macht stand, um sie zum Nachdenken über ihre Gefühle zu bewegen.
Er hatte ihr ihren Traum erfüllt und ihr den Etat vermittelt, der ihr die Leitung von Winthrop Marketing sichern konnte. Er hatte Jim Kenner eindeutig zu verstehen gegeben, daß die
Verantwortung für den Etat ausschließlich bei Sydney liegen sollte. Ihr Vater würde einsehen müssen, daß die Zukunft der Agentur einzig und allein von ihr abhing. Wenn Arthur Winthrop auf ihre Mitarbeit verzichtete, würde der Etat mit ihr die Agentur verlassen.
Ihr Vater ... Seit Jims Anruf in der Agentur hatte er fast täglich versucht, mit Hawk Verbindung aufzunehmen. Der Mann war beharrlich, das mußte man ihm lassen. Jim hatte schließlich zugestimmt, sich zum Lunch mit ihm zu treffen, und Hawk gleich danach ausführlich berichtet. Laut Jim war er überheblich, arrogant und sexistisch; ein Mann, der schon vor dem Lunch Martinis trank und so gut wie gar kein Vertrauen in die Fähigkeiten seiner einzigen Tochter setzte.
Wenn Sydney nicht gewesen wäre, hätte Jim empfohlen, sich an eine andere Agentur zu wenden. Aber was sie betraf, war er zufrieden. Hawk konnte jetzt nur noch hoffen, daß sein riskantes Spiel sich auszahlen und Sydney sich für Alaska und gegen die Agentur entscheiden würde. Das war sein ursprünglicher Plan gewesen, aber jetzt hatte er keine Ahnung, wie er ihn zum Funktionieren bringen sollte.
Es klopfte leise an der Tür. "Herein!" rief er.
Jim trat ein, einen Stapel Plakate unter dem Arm. "Gut, daß du noch hier bist", sagte er. "Ich wollte dir Sydneys Entwürfe zeigen. Sie sind noch viel besser, als ich mir erhofft hatte."
Hawk lächelte und lehnte sich zurück. "Du vertraust meinem Instinkt wohl nicht?"
"Deinem Instinkt vertraue ich", erwiderte Jim, "aber nicht deinem Geschmack in puncto Frauen. Ich muß zugeben, daß Sydney völlig anders ist als all die anderen Frauen, mit denen du bisher ausgegangen bist. Sie ist phantastisch, Kyle."
"Ich weiß. Wie
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