Heißer Zauber einer Nacht
Georgie würde zugeben, dass sie nicht die graziöseste Schönheit war. Sie würde diese Schuhe tragen, denn es waren die schönsten, die sie jemals gesehen hatte. Sie nahm zwei Taschentücher und stopfe sie hinein, damit sie besser passten.
Kit hielt den Atem an, als Georgie die Schuhe von neuem anzog und sich leicht schwankend aufrichtete.
Sie schaute in den Spiegel, holte tief Luft und erkannte, dass sie den ersten Teil ihres Abenteuers hinter sich gebracht hatte. Jetzt musste sie nur noch eine Möglichkeit finden, um zu dem Ball zu gelangen ...
Und einen Mann, der bereit war, sie in sein Bett zu nehmen.
»Jetzt zu deinem Haar«, sagte Kit und machte sich eifrig an die Arbeit, um Georgie bei der restlichen Verwandlung zu helfen.
Binnen einer Stunde war ihr Werk vollendet, und sie hatten sich erfolgreich durch das dunkle Haus zur Küchentür geschlichen.
»Geh nach oben«, sagte Georgie. »Und schließ das Kinderzimmer ab. Lass keinen rein, es sei denn, es ist unbedingt nötig.« Nicht, dass jemals jemand kam, um nach ihnen zu sehen.
Kit nickte und blickte besorgt in die Dunkelheit hinaus. »Georgie, weißt du, was es heißt, entjungfert zu werden?« Plötzlich klang ihre ach so erfahren tuende Schwester wie die unschuldige Dreizehnjährige, die sie sein sollte.
Trotz der kühlen Nachtluft begannen Georgies Wangen zu glühen, und sie war dankbar dafür, dass ihr in der Dunkelheit die Verlegenheit nicht anzusehen war.
»Ich glaube es, Kit. Genug, um mich von diesem Lord Harris zu befreien.«
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Kapitel 2
I ch werde Euch nicht heiraten, Lord Danvers. Weder jetzt noch sonst wann.« Lady Diana Fordham, die angesehene Tochter des Earl of Lamden, stampfte mit dem Fuß auf und zeigte sich entschlossen wie ein Wirt, der ein paar randalierende Gäste hinauswirft. Sie wies zur Tür. »Wenn Ihr und Euer Cousin jetzt so freundlich wärt, zu gehen...«
Colin, Baron Danvers, ehemaliger Captain Danvers der Königlichen Marine Seiner Majestät, starrte die wütende Frau an. Wo war das süße, sanftmütige Mädchen geblieben, das er umworben und um dessen Hand er angehalten hatte?
Der Earl of Lamden stand mit starrer Miene hinter seiner Tochter, anstatt wie üblich jovial zu lächeln. Er hatte noch kein Wort gesagt, aber das war vermutlich darauf zurückzuführen, dass die einst sanfte Diana gekeift hatte wie ein Fischweib und Colin eine Standpauke gehalten hatte, die nicht einmal der Earl hätte überbieten können.
»Ich sagte, Ihr könnt gehen«, wiederholte sie. »Ich werde Euch nicht heiraten!« Sie streckte die Hand aus und spreizte die Finger, um den Ring zu zeigen, den er ihr vor drei Jahren geschenkt hatte, zusammen mit einem Medaillon von sich, das er auf ihre Bitte hin hatte fertigen lassen. »Nehmt dies«, sagte sie. »Ich will keine Erinnerungen an Euch haben. Keine!«
Hinter ihm stieß sein Cousin, der Marquis of Templeton, den er als Fürsprecher mitgebracht hatte, einen leisen und sehr unpassenden Pfiff aus.
Diana blickte ihn wütend an.
Temple hielt sich noch höflich zurück, doch wie Colin ihn kannte, konnte er sich gut vorstellen, dass sich sein unkluger Cousin seine Gedanken machte und sie nicht lange für sich behielt.
»Lord Danvers, warum glaubt Ihr, ich möchte Euch noch heiraten?« Lady Diana erschauerte entrüstet. »Mein Vater hat Euch in Erwägung gezogen, weil Ihr ein angesehener Gentleman wart. Und jetzt muss ich feststellen, dass wir beide übel getäuscht worden sind. Wenn Ihr meint, dass Ihr mich in Eure Schande mit hineinziehen könnt, dann irrt Ihr Euch.« Sie wandte sich von ihm ab und schnäuzte sich in ihr Taschentuch.
Der Earl of Lamden legte die Arme um seine Tochter und blickte über ihren blonden Kopf.
»Lady Diana, Lord Lamden, das ist ein Irrtum gewesen«, begann Colin. »Wenn Ihr einfach Vertrauen haben würdet, dass dies nicht...«
»Vertrauen?!«, stieß Lamden hervor, und seine Koteletten bebten. »Ich vertraue keinem Lumpen. Besonders keinem feigen. Und ein Feigling seid Ihr. Versucht nicht, es zu leugnen. Die Ausführungen in den Zeitungen sind ziemlich detailliert.«
Diana blickte auf, und ihr wütender Gesichtsausdruck zeigte, dass sie den Worten ihres Vaters völlig zustimmte.
Colin atmete tief durch. Gewiss glaubten Lamden und seine Tochter nicht...
Doch ihre empörten Mienen sagten ihm genau, was sie dachten. Sie nahmen jede der Anschuldigungen des Verrats, die gegen ihn erhoben worden waren, für bare Münze.
»Mylord, Mylady, wenn Ihr
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