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Heißer Zauber einer Nacht

Heißer Zauber einer Nacht

Titel: Heißer Zauber einer Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Boyle
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Sybaris gekommen war. »Das erklärt immer noch nicht dieses Piratenmahl«, scherzte sie und warf einen Blick auf den reich gedeckten Tisch, während sie in Gedanken die Wahrheit verarbeitete. Colin war ein Spion für Nelson ... und für England. Und aus dem gleichen Grund war sie das jetzt auch ... ob es ihm gefiel oder nicht.
    »Männer, die gut beköstigt und behandelt werden, bleiben loyal«, sagte Colin . »Fühl dich bitte nicht als etwas zu Besonderes, jeder erhält heute Abend so ein opulentes Mahl«, bekannte er.
    Sie lachte. Dann wurde sie plötzlich ernst. »Ich habe eine Frage, die mich die ganze Zeit beschäftigt hat.«
    »Ja«, sagte er, und sein Tonfall ließ darauf schließen, dass er damit rechnete, irgendein dunkles Geheimnis preisgeben zu müssen.
    Georgie lächelte ihn mutwillig an. »Diese Offiziere auf dem Ball, warum haben sie dich Romulus genannt? Herrschst du über ein geheimes Imperium?« Obwohl sie es leichthin sagte, schien ihr die Tiefe seiner Beziehung zu Brummit, Paskims und Hinchcliffe klar zu sein.
    »Ah, Romulus und Remus. Das ist eine lange Geschichte.«
    Georgie nahm einen Apfel aus der Obstschale und biss ein Stück ab. Sie hielt den Rest des Apfels hoch und sagte: »Haben wir die Zeit?«
    Colin nahm ihr den Apfel aus der Hand. »Wenn ich's mir richtig überlege, ist die Geschichte ziemlich schnell erzählt. Ich war mit ihnen Seeoffiziersanwärter auf der Titus . Hinchcliffe und ich versuchten einander zu übertreffen; wir beide wollten unbedingt befördert werden und ein eigenes Kommando bekommen. Und so erhielten wir wegen unserer Streitereien und Rivalitäten die Spitznamen Romulus und Remus.« Er legte eine Pause ein, und Georgie spürte, dass er noch einmal einen lange zurückliegenden Albtraum zu durchleben schien.
    »Und dann passierte etwas?«, fragte sie leise.
    Er nickte. »Ja. In Westindien. Wir waren in einem Scharmützel, und Hinchcliffe geriet in Panik. Das hätte jedem passieren können - aber durch seine Schuld verloren wir fast das Schiff.«
    »Und du hast gemeldet, was passiert war?«, riet Georgie.
    »Ich hatte keine Wahl. Es gab ein Verhör. Ich musste die Wahrheit sagen.«
    »Und er hat dir niemals verziehen?«
    Colin nickte. »Besonders nicht, weil ich kurz danach mein Kommando bekam.«
    »Du hast so eine Art, dir Feinde zu machen, nicht wahr?« Sie schwieg kurz. »Ich nehme an, du möchtest wissen, warum ich an jenem Abend auf dem Hurenball gewesen bin.«
    Er schüttelte den Kopf. »Ich kann mir ziemlich gut vorstellen, weshalb du dort warst.«
    Georgie zuckte zusammen. »Es war die einzige Möglichkeit, um meiner Verlobung zu entgehen. Wenn ich dich nicht gefunden hätte, und wir hätten nicht...« Sie errötete bei der Erinnerung an diese wundervolle, leidenschaftliche Nacht.
    »Ja, wenn wir uns nicht gefunden hätten, wärst du jetzt Lady Harris.« Jetzt war Colin an der Reihe zusammenzuzucken. »Oh, Georgie, es tut mir so Leid, dass ich dich zu einer solchen Verzweiflungstat getrieben habe«, sagte er. Dann lächelte er entzückt. »Aber ich kann nicht sagen, dass ich es bereue, dir aus deinem Dilemma geholfen zu haben.«
    Sie lachten beide.
    Georgie streichelte über seinen Arm. »Danke dafür, dass du so ehrlich bist.«
    »Ich hoffe, dass wir beide das von jetzt an sein können. Keine Geheimnisse mehr, Georgie. Ich möchte, dass es keine Zweifel zwischen uns gibt.«
    »Das möchte ich auch«, flüsterte sie. »Keine weiteren Lügen, keine weiteren Geheimnisse.«
    Colin zog sie zärtlich in die Arme. »Ich hebe dich, Georgie. Ich liebe dich aus ganzem Herzen.«
    »Das sagst du nicht nur, weil ich dich gerettet habe, oder?«, scherzte sie und fuhr mit den Fingerspitzen über sein Gesicht. Der Anblick der Verletzungen, die Bertrands teuflische Männer angerichtet hatten, war schmerzlich, aber noch mehr schmerzte es sie, zu wissen, dass die Schwellung seines rechten Auges ihr eigenes Werk war.
    Er musste das Bedauern in ihrem Blick gesehen haben. »Es wird heilen. Das Gleiche kann ich nicht von meinem Stolz sagen, aber von den Wunden wird bald nichts mehr zu sehen sein.«
    »Ich nehme an, dein Stolz wird bald wieder genauso groß sein wie zuvor. Außerdem hebe ich dich nicht nur, weil du gut aussiehst!« Sie stellte sich auf die Zehenspitzen, um ihn zu küssen, und als sie auf ihren Schuhen schwankte, zog er sie näher und stützte sie.
    »Allmählich glaube ich, du trägst diese Schuhe absichtlich«, sagte er.
    Sie lächelte verschmitzt. »Sie haben so

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