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Heißer Zauber einer Nacht

Heißer Zauber einer Nacht

Titel: Heißer Zauber einer Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Boyle
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Partie niemals zugelassen, die Verlobungspapiere niemals unterzeichnet.«
    Sie setzte zu einer Erwiderung an, besann sich jedoch anders.
    »Ich weiß, ich weiß«, sagte er. »Ich hätte erst mit dir sprechen sollen, um festzustellen, ob du wirklich glücklich über die Entscheidung bist. Oder ich hätte dir wenigstens die Verlobungspapiere vorlegen müssen.«
    Ihre Augen weiteten sich, in einer Mischung von Zorn und Entsetzen, wie er glaubte.
    »Du hast jedes Recht wütend zu sein, doch zu meiner Verteidigung muss ich sagen, dass ich es eilig hatte. Ich war auf dem Weg zu ...« Er verstummte jäh, um ihr nicht zu sagen, dass er auf dem Weg zu seiner eigenen Hochzeit gewesen war. Das konnte bis zu einem anderen Zeitpunkt warten. »Meine Gedanken waren mit anderen Dingen beschäftigt. Mein Vater war nicht sehr gut in juristischen Angelegenheiten. Als er starb, erbte ich nicht nur einen Titel; es gab einen Wust von Papierkram zu erledigen.«
    Sie wirkte überhaupt nicht erfreut über seine Erklärung ... nun, seine Ausreden.
    »Ich weiß, ich hätte das Durcheinander ordnen und mehr aufpassen sollen, was ich unterschrieben habe. Aber mein Anwalt versicherte mir, dass deine Partie mit Lord Harris eine Liebesheirat sei und ...«
    »Eine - was?«, stieß sie hervor. »Eine Liebesheirat mit diesem Monster? Eher hätte ich einen ... einen ...«
    »Ja, das ist mir jetzt klar. Aber weil Harris bereit war, deine Mitgift deinem Onkel zu überlassen, um dich zu bekommen, nahm ich an, er wäre in dich ver li ebt.«
    Georgie starrte ihn an. »Sag das noch einmal. Meine Mitgift? Welche Mitgift?«
    »Deine Mitgift. Was vom Vermögen deines Vaters übrig war, ging in deine und Kits Mitgift über und soll bei Eurer Heirat ausbezahlt werden. Nun war bestimmt nicht viel übrig, wenn man den kostspieligen Lebensstil bedenkt, in dem du und Kit aufgezogen worden seid, aber...«
    Sie hob die Hände. »Stopp. Du scherzt, nicht wahr? Mein Vater hatte kein Vermögen, und was den kostspieligen Lebensstil anbetrifft, so kann man ihn eher als bescheiden, nahezu ärmlich bezeichnen.«
    Colin schüttelte verwundert den Kopf. »Das verstehe ich nicht. Ich habe die Rechnungen gesehen, die mir dein Onkel vorgelegt hat. Rechnungen für Privatlehrer, Putzmacherinnen, Papierwaren, Kleider ... Schuhe«, fügte er mit einem Lächeln hinzu. »Ich kann nicht über Damenschuhe urteilen, aber das Paar von dir ist teuer - das kannst du nicht bestreiten.«
    »Diese Schuhe waren geliehen. Oder genauer gesagt geerbt. Von Mrs Taft.«
    »Und wo ist dann all das Geld geblieben?«, fragte sich Colin laut.
    »Bei Onkel Phineas«, hörte er Georgie sagen. Ihr Tonfall klang so bedrohlich, dass er um das Leben des Mannes bangen konnte. »Dieser hundsgemeine, niederträchtige, verkommene Hu ...«
    »Vorsicht«, mahnte Colin. »Nicht vor Chloe.« Er wies zu ihrer Tochter in der Wiege.
    Georgie verkniff sich den Rest ihrer Schimpfkanonade. Sie atmete tief durch. Als sie weitersprach, war ihr Tonfall ruhiger, doch keineswegs zurückhaltender. »Wenn ich in London bin, werde ich ihn ...«
    »Du meinst wir«, fiel Colin ihr ins Wort. »Wir werden dieser Sache auf den Grund gehen. Ich habe den Verdacht, dass dein Onkel und mein Anwalt gemeinsame Sache gemacht haben.«
    »Vielleicht sollte ich meinen Vormund informieren«, scherzte Georgie. »Wie ich hörte, soll er ein unbarmherziger Typ sein.«
    »Kaum unbarmherzig, wenn es um dich geht. Mehr hilflos.« Er streckte ihr die Hand hin. »Ich finde, es ist an der Zeit, dass wir einander vorstellen. Ehrlich und vollständig.«
    Sie wollte ihm die Hand reichen, hielt dann jedoch in der Bewegung inne. Als er hinabblickte, um den Grund zu sehen, erkannte er, dass ihre Hände voller Teer waren. Sie hatten vermutlich auch Blasen und Abschürfungen. Kaum die seidenweichen zarten Hände einer Dame, aber für ihn führten sie zum Himmel.
    Sanft und behutsam ergriff er ihre Hand. »Ich bin Colin, Baron Danvers, Sohn des verstorbenen Captain Danvers von der Sybaris , zu Euren treuen und hingebungsvollen Diensten, Miss.« Er verneigte sich tief über ihre Hand und führte ihre Fingerspitzen an seine Lippen.
    Einer der Matrosen in der Takelung johlte und pfiff, und bald jubelten die meisten der Männer und ließen die Frau hochleben, die ihnen das Leben gerettet hatte.
    Georgie blickte nach oben, und ihre Wangen röteten sich ob der Lobpreisungen, die auf sie niedergingen.
    Oder waren es Colins Aufmerksamkeiten, die eine solch hübsche Röte

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