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Heißer Zauber einer Nacht

Heißer Zauber einer Nacht

Titel: Heißer Zauber einer Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Boyle
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neben ihm. »Ist sie die von deiner Zeichnung?«
    Mandeville lächelte kalt und zog das Blatt aus seiner Jacketttasche. »Sie ist dir also ebenfalls aufgefallen. Gutes Auge. Und ja, sie ist es. Wir werden sie eliminieren müssen. Denk an unser Familienmotto.«
    »Keine Zeugen, Vater. Keine Zeugen«, sagte der Mann, blickte noch einmal auf das Bild der Frau und fragte sich, wo er sie schon einmal gesehen hatte.
    Nicht, dass das wirklich eine Rolle spielte. Sie würde bald nicht mehr leben.
     
    Georgie und Kit fuhren sofort zu Lady Finchs Haus in Mayfair. Nachdem sie ihrer langjährigen Freundin der Familie aus Italien geschrieben hatte, hatte Georgie einen Brief von ihr erhalten, in dem sie ihr und ihrer Schwester geraten hatte, bei ihrer Rückkehr nach London im Haus der Finchs zu wohnen. Mrs Delaney, die Haushälterin, war angewiesen worden, Zimmer für sie bereitzuhalten, und Lady Finchs Tante Estes war als Anstandsdame verfügbar.
    Georgie bezweifelte, dass sie eine Anstandsdame brauchen würde, doch Lady Finch legte größten Wert auf Schick li chkeit, selbst für eine ruinierte junge Frau mit einem unehelichen Kind.
    Binnen Stunden nach ihrer Ankunft kam Tante Estes, die Reisetaschen in der Hand. Doch nachdem die Dame sich zu einer Tasse Tee und einem Plausch niedergelassen hatte und Georgie sie ein wenig kennen lernte, machte ihr ihre Anwesenheit nicht das Geringste aus. Die li ebenswürdige alte Dame war zu begeistert, neue Zuhörer für ihr großes Repertoire an Klatsch bekommen zu haben.
    Was Mr Pymm und Lord Templeton anbetraf, so hatten sie Lady Finch um die Erlaubnis gebeten, ihre Bibliothek als Treffpunkt zu benutzen. Offenbar waren die beiden gut miteinander bekannt, und Georgie nahm an, dass Temple trotz seiner übertriebenen Art und seiner seltsamen Angewohnheiten kein Dummkopf war.
    Pymm betrachtete ihn von unschätzbarem Wert für seine Bemühungen, Mandeville zu stoppen.
    Die beiden ließen Lord Sutton kommen, und die drei blieben lange in der Bibliothek eingeschlossen, bis in den späten Abend hinein. Boten kamen und gingen, und Georgie wusste, dass sie versuchten, Lord Nelson ausfindig zu machen, der vor ein paar Tagen in England eingetroffen war. Sie hoffte nur, dass sie ihn vor dem geplanten Attentat warnen konnten, bevor es zu spät war.
    Georgie befand sich außerhalb dieser hektischen Aktivitäten im Wohnzimmer, das den Blick auf die Straße freigab. Sie ging auf und ab, lauschte mit halbem Ohr Tante Estes' Geplapper und verharrte jedes Mal, wenn sie am Fenster vorbeikam, weil sie hoffte, einen weiteren Besucher des Hauses erspähen zu können.
    Doch die Straße blieb leer.
    Verdammter Colin!, zürnte sie zum x-ten Mal. Warum hatte er ihr nicht die Wahrheit gesagt?
    Kit hatte es sich auf einem Stuhl bequem gemacht.
    Neben ihr stand ein Kerzenleuchter, und auf dem Schoß hielt sie einen nagelneuen Skizzenblock, den die Haushälterin für sie aufgetrieben hatte. Nach Monaten ohne Zeichenmaterial, arbeitete sie völlig selbstvergessen, wie um die verlorene Zeit aufzuholen. Ihren alten Skizzenblock hatte sie nicht wiedergefunden; Georgie nahm an, dass er vom Wind über Bord geweht worden war.
    Die Tür wurde geöffnet, und Mrs Delaney brachte ein Tablett voller Essen. Hinter ihr trugen ein Dienstmädchen und ein Diener das Geschirr und Tee herein. »Habt Ihr ein Tablett zu den Gentlemen gebracht?«, fragte Georgie, obwohl sie nicht daran zweifelte, dass die tüchtige Haushälterin sich ebenso gut um sie gekümmert hatte.
    »Nicht nötig«, rief Temple von der Türschwelle. »Wir sind gekommen, um Euch Gesellschaft zu leisten.«
    Georgie stellte sie Tante Estes vor, die jeden außer Mr Pymm zu kennen schien. Man plauderte über Belangloses, bis die Männer schließlich debattierten, wie sie bei ihrer Suche nach Mandeville vorgehen sollten.
    »Wenn Ihr mir nur eine bessere Beschreibung von dem Mann geben könntet«, sagte Pymm zu Georgie.
    Sie hob resignierend die Hände. »Ich habe mein Bestes getan. Er ist durchschnittlich groß. Ich glaube, sein Haar war dunkel, aber ich kann nicht sicher sein, denn ich sah ihn nur im vagen Licht auf dem Deck und unten auf dem Gang.« Sie seufzte. »Ich bin nicht sehr gut im Beschreiben von Leuten - das ist Kits Talent, nicht meines.«
    Bis jetzt hatte Kit nicht viel gesagt. Sie hatte hektisch gezeichnet, doch jetzt hielt sie die Zeichnung hoch, an der sie gearbeitet hatte. »Sah er so aus?«
    Georgie lächelte über das Können ihrer Schwester. »Genau. Das

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