Heisses Rendezvous mit dem Boss
über ihre sieben Jahre Unterricht in Sprechtechnik. „So etwas brauchen wir verklemmten Pfadfinderinnen gar nicht.“
„Oh, da habe ich wohl einen wunden Punkt berührt.“ Ohne den Blick von ihr abzuwenden, ging er um ihren Schreibtisch. „Aber ich weiß ja bereits, dass du durchaus in der Lage bist, etwas zu fühlen.“
Sophy blickte ihn starr an und versuchte, sich zu beruhigen.
Lorenzo umfasste ihre Arme und zog sie auf die Füße. „Bist du sehr wütend auf mich, Sophy?“
Er war ihr viel näher, als es sich gehörte. Doch sie war fest entschlossen, sich nicht einschüchtern zu lassen.
„Möchtest du, dass ich daran etwas ändere?“ Er legte die Arme um sie, sodass sie seine warmen Hände auf der Taille spürte.
„Und wie willst du das tun?“, fragte sie betont kühl und sarkastisch, obwohl sie innerlich bebte. „Mit einem Kuss?“
„So funktioniert es doch, oder?“ Lorenzo neigte sich noch näher zu ihr und sah sie mit seinen dunklen Augen durchdringend an. „Und es ist das, was du willst.“
„Nein! Dadurch würde wohl kaum etwas besser werden.“ Sophy wurde noch wütender, denn natürlich hatte Lorenzo recht. Sie sehnte sich danach, von ihm geküsst zu werden, seit sie ihn das erste Mal gesehen hatte. Aber es sollte nicht so passieren. Ihre Augen funkelten aufgebracht. „Hör auf, mich so herablassend zu behandeln, als wärst du etwas Besseres als ich – und ich ein gefühlloser Roboter, ein verwöhntes, gelangweiltes Society-Girl. Du glaubst wohl, ich hätte keine eigenen Ambitionen, Träume und Wünsche.“
Plötzlich wurde ihr klar, dass zum ersten Mal eine alte Bitterkeit aus ihr hervorbrach, über die sie noch nie mit jemandem gesprochen hatte.
„Wenn du anderes zu tun hast, warum arbeitest du dann hier und hast nicht Nein gesagt?“, fragte Lorenzo.
Weil ich einfach nicht Nein sagen kann, dachte Sophy. Außerdem half sie gern anderen Menschen, weil sie dann das Gefühl hatte, etwas Nützliches zu tun. Doch jetzt kam es ihr so vor, als wollte Lorenzo sich über ihre Hilfsbereitschaft lustig machen. Wusste er ihren Einsatz überhaupt zu schätzen? Plötzlich merkte Sophy, wie erschöpft sie war. Als ihr Tränen in die Augen traten, senkte sie den Kopf. „Vergiss es einfach.“
Doch Lorenzo umfasste ihr Kinn und hob ihr Gesicht an. „Du bist ja wirklich aufgebracht!“
„Meinen verletzten Stolz werde ich schon irgendwie verschmerzen“, erwiderte sie kurz angebunden. „Ich bin hier, um eine Aufgabe zu erfüllen. Und um die werde ich mich jetzt auch wieder kümmern.“
„Nicht, bevor ich mich entschuldigt habe“, sagte Lorenzo und strich ihr sanft über die Wange. „Es tut mir leid.“
„Schon gut.“ Sophy zuckte betont gleichgültig die Schultern, doch in Wirklichkeit war sie sehr verletzt. „Es ist mir egal, wie du über mich denkst.“
Als er lächelte, wurde ihr klar, dass sie wieder etwas zu vehement gewesen war.
Seufzend, sagte sie: „Bilde dir bloß nichts ein. Mir ist einfach immer viel zu wichtig, was andere denken.“
„Mir ist auch wichtig, was du denkst.“
Dass er jetzt so nett war, machte die Sache nur noch schlimmer. „Vergiss es einfach“, sagte Sophy verlegen.
„Nein. Außerdem steht da schon seit Tagen etwas zwischen uns, das weißt du genauso gut wie ich.“
Sophy war wie erstarrt und wurde von einer kribbelnden, nervösen Vorfreude überwältigt. Sie blickte zu Lorenzo auf und hatte das Gefühl, in der Tiefe seiner dunklen Augen zu versinken. Heftig sehnte sie sich danach, seinen wunderschönen Mund zu spüren. Und dann geschah es endlich: Eine ganz leichte, zarte Berührung wie der Flügelschlag eines Schmetterlings – ein wenig zu lang und zu nah an ihrem Mund, um ein harmloser Kuss auf die Wange zu sein.
„Geht es dir jetzt besser?“, fragte Lorenzo leise, und sie spürte seinen Mund an ihrer Haut, als er sprach.
„Nein.“
Einen winzigen Moment lang standen sie bewegungslos da, so eng beieinander, dass sie sich fast berührten. Sophy spürte Lorenzos Körperwärme und sog seinen frischen Duft ein. Sie erschauerte leicht, als sie vor Erregung fast die Beherrschung verlor. Und dann legte er plötzlich die Arme um sie und neigte den Kopf, sodass Sophy seine warmen Lippen auf ihren spürte.
Sie schloss die Augen und nahm nichts mehr wahr als die Berührung. Lorenzo war unerwartet sanft und die Heftigkeit ihrer Empfindungen überwältigend.
Ein leises Aufstöhnen war zu hören – war sie das gewesen? Seine zärtlichen,
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