Heisses Rendezvous mit dem Boss
flehte Sophy nach mehr und schrie immer wieder auf. Und dann erreichte sie plötzlich den Gipfel der Lust, sodass auch Lorenzo sich ganz hingab.
Lorenzo strich ihr mit den Fingerspitzen über die erhitzte Haut. „Du bist ja doch nicht immer kühl und gelassen“, stellte er fest.
„Nein, entgegen der landläufigen Meinung bin ich ein ganz normaler Mensch.“
Am liebsten hätte Sophy gar nicht geantwortet. Sie hatte das Gefühl, alles von sich preisgegeben zu haben, und wollte sich erst wieder sammeln.
„So ruhig habe ich dich noch nie gesehen.“ Lorenzo legte sich auf die Seite und lächelte frech. „Normalerweise tust du doch tausend Dinge und hörst einfach nie auf.“
„Ich arbeite nur schnell, um die Dinge erledigt zu bekommen, weil ich mich noch um anderes kümmern möchte.“
Er stützte sich auf und ließ den Blick durchs Zimmer gleiten. „Um die Halsketten?“
„Ja, und um andere Schmuckstücke.“ Sophy sah Lorenzo durchdringend an. Sollte er es wagen, über sie zu lachen, würde er eine Tracht Prügel bekommen. Vor ihren Eltern hatte sie ihre Leidenschaft für Schmuckarbeiten geheim gehalten, da ihre Geschwister sie immer wieder geneckt hatten, sie würde noch immer gern Perlen aufziehen – wie ein Kleinkind. Sie war eben die Tochter, die den hohen Ansprüchen der Familie nie gerecht geworden war und nur als hilfsbereites Mädchen für alles taugte.
Allerdings musste Sophy sich eingestehen, dass sie selbst daran nicht unschuldig war: Sie wollte unbedingt von ihren Eltern akzeptiert werden. Die beiden sollten endlich einmal stolz auf sie sein, weil sie Sophys Arbeit genauso zu schätzen wussten wie die Leistungen ihrer Geschwister.
Lorenzo stand auf und betrachtete den Schmuck, der auf dem Schreibtisch ausgebreitet war. „Die Sachen sind ziemlich gut. Wirklich etwas Besonderes.“
„Danke.“
„Und du hast ja auch schon einiges fertig.“
Sophy zögerte kurz, dann siegte ihr Stolz über ihre Zurückhaltung. „Ich werde die Sachen bald ausstellen.“ Sofort bereute sie ihre Worte. Was wäre, wenn ihr Schmuck nicht ankommen und niemand etwas kaufen würde?
„Wo denn?“
„Demnächst findet im ‚The Academy‘ ein kleines Filmfestival statt. Meine Schmuckentwürfe werden im Foyer ausgestellt. Ich hoffe nur, dass ich bis dahin genug fertig bekomme“, sagte Sophy voller nervöser Vorfreude.
„Toll“, fand Lorenzo, dem das renommierte Programmkino natürlich ein Begriff war. „Arbeitest du hier an den Sachen?“ Er betrachtete ihren Schreibtisch.
„Manchmal auch am Esstisch, aber meistens hier.“ Aus Rücksicht auf Rosanna.
Als er sie ansah, wusste Sophy, dass er schon wieder an etwas ganz anderes dachte. Sein Körper verriet ihn.
Schon seit Jahren hatte Lorenzo sich nicht mehr aus dem Zimmer einer Frau geschlichen. Normalerweise schaffte er es, bis zum Frühstück zu bleiben. In der Kunst des leichten Abschieds hatte er es bis zur Perfektion gebracht: ein Kuss, ein Lächeln, ein paar vielsagende Worte. Dann ging er – und zwar endgültig.
Doch Sophy wollte er lieber nicht noch einmal berühren, denn er wusste: Dann würde er sich nicht zurückhalten können. Und Lorenzo wollte auf keinen Fall ein noch größeres Durcheinander anrichten. Dabei war es in Wirklichkeit andersherum gewesen: Sie hatte ihn durcheinandergebracht. Er hatte gewusst, dass die Leidenschaft wild aufflackern würde. Doch dass ihn die gemeinsame Liebesstunde fast andächtig machen würde, damit hatte er nicht gerechnet. Sophy hatte ihn zutiefst berührt – und ihm mit dem, was sie in ihm wachrief, Angst gemacht. Ihre Hingabe, ihre Sanftheit … Sie weckte in ihm den Wunsch nach mehr.
Vorsichtig stand Lorenzo auf und betrachtete Sophy, deren blonde Locken sich auf dem Kissen ausgebreitet hatten. Er widerstand dem Drang, ihr einen Abschiedskuss zu geben – es war auch so schon schwer genug.
Als er hinausging, war er noch nervöser als damals, als er sich mit Alex aus dem Schlafraum geschlichen hatte. Wären sie erwischt worden, hätte sein Freund nur ein paar auf die Finger bekommen. Lorenzo dagegen wäre von der Schule geflogen. Für ihn war es stets die letzte Chance gewesen. Und immer hatte er es geschafft, so auch jetzt.
Draußen, wo es schon langsam Morgen wurde, fühlte er beim Gedanken an die vergangene Nacht einen Adrenalinstoß. Doch so fantastisch es auch gewesen war, er hätte es niemals tun sollen. Und deshalb würde es ganz sicher nicht noch einmal passieren.
6. KAPITEL
Sophy machte
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