Heisses Rendezvous mit dem Boss
Cocktails. Während diese gemixt wurden, drehte Rosanna sich um und ließ den Blick durch den Raum gleiten. „Sieht gut aus.“
Sophy nickte, hielt den Kopf jedoch gesenkt. Sie wollte Lorenzo nicht sehen – und zugeben, dass sie gar keine echte Verabredung hatte.
„Du meine Güte“, sagte ihre Freundin plötzlich und fächelte sich Luft zu. „Ich habe gerade Lorenzo entdeckt … wie der dich angesehen hat!“ Vielsagend fügte sie hinzu: „Da kommt ja einiges auf dich zu. Du Glückliche!“
Sophy verspürte ein heißes Brennen auf der Haut.
„Willst du mich nicht deiner Begleitung vorstellen?“
Sophy drehte sich um – und stand Lorenzo gegenüber, der ihr viel zu nahe war.
„Natürlich. Das ist Rosanna, meine beste Freundin“, erwiderte sie höflich. „Rosanna, das ist Lorenzo.“
„Sehr erfreut.“ Lorenzo lächelte unverschämt zufrieden. „Vance möchte dich übrigens auch kennenlernen. Er ist Mitbesitzer und Geschäftsführer der Bar.“
Er trat einen Schritt zur Seite, sodass Sophy den Mann hinter ihm sehen konnte.
„Hallo, Vance“, begrüßte sie ihn freundlich.
Doch Vance antwortete nicht. Stattdessen sah er Rosanna starr und nicht gerade freundlich an – die seinen Blick ebenso feindselig erwiderte.
„Bist du nicht ein bisschen zu alt, um immer noch in Skater-Klamotten herumzulaufen?“, zischte Rosanna.
„Bist du nicht ein bisschen zu alt, um noch immer essgestört zu sein?“, gab Vance kühl zurück.
„Komm, Sophy, wir gehen tanzen.“ Lorenzo umfasste mit eisernem Griff ihre Hand und zog sie mit sich.
„He!“, protestierte sie. „Ich habe erst einen Schluck von meinem Cocktail getrunken!“
„Ich bestelle dir nachher einen neuen.“
Sophy blickte zurück zur Bar. „Meinst du, wir können die beiden allein lassen, ohne dass sie sich gegenseitig an die Gurgel gehen?“
„Sicher. Deine Freundin ist schließlich erwachsen.“ Er sah sie mit einem Glimmen in den Augen an. „Oder geht es dir in Wirklichkeit darum, dass du nicht mit mir tanzen willst?“
Trotz ihres heftig schlagenden Herzens erwiderte sie betont gelassen: „Ich tanze gern.“
Die Musik auf der Tanzfläche war so laut, dass sie sich nah zueinander neigen mussten, um sich unterhalten zu können. Sophy entschied sich deshalb fürs Schweigen. Dennoch war Lorenzo ihr zu nah, und er rückte noch näher. Der große, durchtrainierte Mann bewegte sich überraschend anmutig und im Einklang mit der Musik.
Sophys Puls wurde schneller, und sie konnte sich einfach nicht entspannen. Die ganze Zeit versuchte sie, Lorenzo nicht anzusehen – bis er ihre Arme umfasste und sie an sich zog, sodass ihre Körper gegeneinanderprallten.
„Du bist aufgebracht, weil ich einfach so gegangen bin“, flüsterte Lorenzo ihr rau ins Ohr.
„Nein.“ Sophy sah ihn kühl an. „Eigentlich war das sogar gut, weil es uns eine peinliche, befangene Situation erspart hat.“
Seine Augen funkelten gefährlich. „Jetzt bist du also nicht befangen?“
„Nein“, behauptete Sophy und warf den Kopf zurück. „Aber mir tun die Füße ziemlich weh. Es reicht mir also mit dem Tanzen. Und eigentlich brauchst du mich heute Abend hier ohnehin nicht, oder? Für den Whistle Fund, meine ich.“
„Nein“, bestätigte Lorenzo kühl und sah sie durchdringend an. „Überhaupt nicht.“ Er schob sie weg, drehte sich um und ging davon.
Sophy wurde immer wütender. Was wollte er eigentlich – dass sie sich ihm wieder zu Füßen warf und ihn verzweifelt anflehte? Auf keinen Fall!
Sie bahnte sich ihren Weg durch die Menschenmenge zurück zur Bar, wo Rosanna alleine stand – mit einem neuen Cocktail in der Hand, den sie sofort ihrer Freundin reichte. Dankbar trank Sophy einen großen Schluck und gab das Glas zurück.
„Warum gehst du nicht einfach mit ihm ins Bett, und das war’s?“, fragte Rosanna, als wäre das die logische Lösung. „So heftig, wie es zwischen euch beiden knistert …“
Sophy sagte ihr lieber nicht, dass dies bereits passiert war – und dass es seitdem nur noch heftiger zwischen ihr und Lorenzo knisterte. Es war alles noch viel schlimmer geworden.
„Was ist da eigentlich zwischen dir und diesem Vance passiert?“, lenkte sie vom Thema ab.
Rosanna zuckte die Schultern. „Da ist noch etwas, das nie geklärt wurde.“
Plötzlich merkte Sophy, dass sie Zeit und Abstand brauchte, um sich mit dem zu befassen, was sie selbst beschäftigte. „Mir reicht’s, ich gehe nach Hause“, sagte sie deshalb. „Kommst du
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