Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Helden des Olymp, Band 3: Das Zeichen der Athene (German Edition)

Helden des Olymp, Band 3: Das Zeichen der Athene (German Edition)

Titel: Helden des Olymp, Band 3: Das Zeichen der Athene (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick Riordan
Vom Netzwerk:
hatte, war sie sieben gewesen. Sie dachte an den Tag, als Thalia, Luke und sie in Brooklyn in einen Zyklopenbau geraten waren. Thalia und Luke waren gefangen genommen worden und Annabeth hatte sie befreien müssen. Sie erinnerte sich noch genau daran, wie sie zitternd in einer finsteren Ecke eines zerfallenden Hauses gekauert und zugehört hatte, wie die Zyklopen die Stimmen ihrer Freunde nachmachten und versuchten, sie damit aus ihrem Versteck zu locken.
    Und was, wenn auch das hier ein Trick ist? , fragte sie sich. Was, wenn diese anderen Kinder der Athene ums Leben gekommen sind, weil Tiberinus und Rhea Silvia sie in eine Falle gelockt haben? Wäre das Gregory Peck und Audrey Hepburn zuzutrauen?
    Sie zwang sich, weiterzugehen. Ihr blieb nichts anderes übrig. Wenn die Athena Parthenos wirklich hier unten war, könnte das den Krieg entscheiden. Und wichtiger noch, es könnte ihrer Mom helfen. Athene brauchte sie.
    Am Fuße der Treppe fand sie eine alte hölzerne Tür mit einem eisernen Ring. Über dem Ring saß eine Metallplatte mit einem Schlüsselloch. Annabeth überlegte, wie sie das Schloss aufstochern könnte, doch sowie sie an dem Ring zog, loderte mitten in der Tür ein feuriges Bild auf: die Silhouette der Eule der Athene. Rauch quoll aus dem Schlüsselloch. Die Tür sprang auf.
    Annabeth schaute ein letztes Mal auf. Der Himmel oben an der Treppe war ein leuchtend blaues Viereck. Sterbliche genossen diesen warmen Nachmittag sicher. Paare saßen Händchen haltend in den Cafés. Touristen schlenderten durch Geschäfte und Museen. Normale Römer gingen ihren Alltagsgeschäften nach und dachten vermutlich gar nicht an die Jahrtausende der Geschichte unter ihren Füßen; und sie hatten garantiert keine Ahnung von den Geistern und Monstern, die noch immer hier hausten, oder der Tatsache, dass ihre Stadt noch an diesem Tag zerstört werden würde, falls eine gewisse Gruppe von Halbgöttern den Riesen nicht das Handwerk legen könnte.
    Annabeth trat durch die Tür.
    Dann stand sie ein einem Keller, der eine Art architektonischer Cyborg war. Uralte Backsteinmauern waren kreuz und quer durchzogen von modernen Stromkabeln und Rohren. Die Decke wurde von einer Mischung aus Stahlstützen und alten römischen Säulen aus Granit getragen.
    In der vorderen Hälfte des Kellers waren Kästen aufeinandergestapelt. Aus Neugier schaute Annabeth hinein. Einige enthielten Schnurspulen in vielen Farben – wie für Drachen oder Kunsthandwerksprojekte. Andere waren gefüllt mit billigen Gladiatorenschwertern aus Kunststoff. Vielleicht war das hier einmal das Lager eines Andenkenladens gewesen.
    Hinten im Keller war der Boden ausgehoben und eine weitere Treppe freigelegt worden, sie war aus weißen Steinen und führte noch weiter nach unten.
    Annabeth schlich zu den Stufen. Selbst mit dem Licht, das ihr Dolch warf, konnte sie dort unten nichts sehen. Sie legte die Hand an die Wand und fand einen Lichtschalter.
    Sie drückte darauf. Grellweiße fluoreszierende Glühbirnen beleuchteten die Treppe. Unten sah Annabeth einen mit Wild und Faunen dekorierten Mosaikboden – vielleicht ein Raum aus einer alten römischen Villa, verborgen unter diesem modernen Keller mit Kisten voller Schnurspulen und Plastikschwertern.
    Sie stieg die Treppe hinunter. Das Zimmer unten war etwas über sechs Quadratmeter groß. Die Wände waren irgendwann einmal bunt bemalt gewesen, aber die Fresken waren größtenteils abgeblättert oder verblichen. Der einzige Ausgang war ein Loch in einer Ecke des Bodens, wo das Mosaik herausgerissen worden war. Annabeth hockte sich neben die Öffnung. Darunter lag eine größere Höhle, deren Boden Annabeth nicht sehen konnte.
    Sie hörte vielleicht zehn oder zwölf Meter unter sich fließendes Wasser. Es roch nicht wie in einem Abwasserkanal, nur alt und muffig und ein bisschen süßlich, wie nach verrottenden Blumen. Vielleicht war es eine alte Wasserleitung, die von den Aquädukten herkam. Es führte keine Treppe nach unten.
    »Springen tu ich nicht«, murmelte Annabeth.
    Wie als Antwort darauf leuchtete in der Dunkelheit etwas auf. Das Zeichen der Athene loderte unten in der Höhle und zeigte mehr als zwölf Meter unter Annabeth glitzernde Backsteine an einem unterirdischen Kanal. Die feurige Eule schien sie zu verspotten. Na, hier geht’s lang, Kleine. Also denk dir mal schön was aus.
    Annabeth ging ihre Möglichkeiten durch. Springen war zu gefährlich. Keine Leitern oder Seile. Sie spielte mit dem Gedanken, sich

Weitere Kostenlose Bücher