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Helden des Olymp, Band 3: Das Zeichen der Athene (German Edition)

Helden des Olymp, Band 3: Das Zeichen der Athene (German Edition)

Titel: Helden des Olymp, Band 3: Das Zeichen der Athene (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick Riordan
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Römer!«
    »Und schau mal, Liebes«, fügte Tiberinus hinzu. »Das ist die Stelle, wo Romulus und Remus an Land gespült wurden.«
    Er schien die Stelle am Ufer zu meinen, wo einige Enten sich aus zerrissenen Plastiktüten und Bonbonpapieren ein Nest bauten.
    »Ach ja«, Rhea Silvia lächelte glücklich. »Du warst so lieb, über die Ufer zu treten und meine Babys an Land zu setzen, wo die Wölfe sie finden konnten.«
    »Das war doch nicht der Rede wert«, sagte Tiberinus.
    Annabeth war total verwirrt. Der Flussgott redete über etwas, das vor Jahrtausenden passiert war, als diese Gegend nur aus Sumpf und vielleicht ein paar Hütten bestanden hatte. Tiberinus hatte zwei Babys gerettet, von denen das eine dann das größte Imperium der Welt gegründet hatte. Das war doch nicht der Rede wert.
    Rhea Silvia zeigte auf einen großen modernen Wohnblock. »Das war mal ein Tempel der Venus. Dann war es eine Kirche. Dann ein Palast. Dann ein Wohnblock. Der ist dreimal abgebrannt und jetzt ist es wieder ein Wohnblock. Und diese Stelle gleich dort …«
    »Bitte«, sagte Annabeth. »Mir wird schon schwindlig.«
    Rhea Silvia lachte. »Tut mir leid, Liebes. Hier liegt eine Schicht der Geschichte über der anderen, aber das ist noch kein Vergleich zu Griechenland. Athen war schon alt, als Rom noch eine Ansammlung von Lehmhütten war. Das wirst du auch noch sehen, wenn du überlebst.«
    »Schöner Trost«, murmelte Annabeth.
    »Da wären wir«, teilte Tiberinus mit. Er hielt vor einem großen Marmorgebäude, dessen Fassade verschmutzt, aber immer noch prachtvoll war. In das Dach waren kunstvolle Bilder römischer Götter eingemeißelt. Der riesige Eingang war von Eisentoren versperrt, an denen schwere Vorhängeschlösser hingen.
    »Da soll ich rein?«, fragte Annabeth und wünschte, sie hätte Leo mitgenommen oder zumindest einen Drahtschneider aus seinem Werkzeuggürtel ausgeliehen.
    Rhea Silvia hielt sich die Hand vor den Mund und kicherte. »Nein, meine Liebe. Nicht hinein. Hinunter.«
    Tiberinus zeigte auf eine Steintreppe neben dem Gebäude – die Art von Treppe, die in Manhattan in eine Kellerwohnung geführt hätte.
    »Rom ist schon über der Erde chaotisch«, sagte er dann. »Aber das ist noch nichts im Vergleich zum Untergrund. Du musst in die begrabene Stadt hinabsteigen, Annabeth Chase. Du musst den Altar des fremden Gottes finden. Die Fehler deiner Vorgänger werden dich leiten. Danach … Das weiß ich nicht.«
    Annabeths Rucksack fühlte sich sehr schwer an. Sie studierte jetzt seit Tagen die Bronzekarte und suchte im Laptop des Dädalus nach Informationen. Leider ließen die wenigen Dinge, die sie erfahren hatte, diese Suche noch unmöglicher erscheinen. »Meine Geschwister … Sie sind alle nicht bis zum Schrein gelangt, oder?«
    Tiberinus schüttelte den Kopf. »Aber du weißt, welche Belohnung wartet, wenn du sie befreien kannst.«
    »Ja«, sagte Annabeth.
    »Das könnte den Kindern von Griechenland und Rom Frieden bringen«, sagte Rhea Silvia. »Es könnte den Verlauf des kommenden Krieges ändern.«
    »Wenn ich überlebe«, sagte Annabeth.
    Tiberinus nickte traurig. »Denn dir ist auch klar, welcher Hüterin du gegenübertreten musst?«
    Annabeth dachte an die Spinnen in Fort Sumter und den Traum, den Percy beschrieben hatte – die zischende Stimme in der Dunkelheit. »Ja.«
    Rhea Silvia sah ihren Gatten an. »Sie ist tapfer. Vielleicht ist sie stärker als die anderen.«
    »Das will ich doch hoffen«, sagte der Flussgott. »Auf Wiedersehen, Annabeth Chase. Und viel Glück.«
    Rhea Silvia strahlte. »Wir haben einen so schönen Nachmittag geplant. Eine Shoppingrunde!«
    Gregory Peck und Audrey Hepburn jagten auf ihrem babyblauen Motorroller davon. Und Annabeth drehte sich um und ging allein die Treppe hinunter.
    Sie war schon oft unter der Erde gewesen.
    Aber auf halber Höhe der Treppe ging ihr auf, wie lange es her war, dass sie allein in ein Abenteuer gezogen war. Sie erstarrte.
    Bei den Göttern … so was hatte sie als Kind zuletzt gemacht. Nachdem sie von zu Hause weggerannt war, hatte sie einige Wochen allein überlebt, hatte in Einfahrten gehaust und sich vor Monstern versteckt, bis Thalia und Luke sie unter ihre Fittiche genommen hatten. Dann, als sie in Camp Half-Blood angekommen war, hatte sie dort gelebt, bis sie zwölf war. Und danach war sie bei jedem Einsatz immer mit Percy oder ihren anderen Freunden zusammen gewesen.
    Als sie sich das letzte Mal so verängstigt und einsam gefühlt

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