Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Helden des Olymp, Band 3: Das Zeichen der Athene (German Edition)

Helden des Olymp, Band 3: Das Zeichen der Athene (German Edition)

Titel: Helden des Olymp, Band 3: Das Zeichen der Athene (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick Riordan
Vom Netzwerk:
geflochtenen Stoffstreifen, um Platz für sie zu machen. Arachne verschwand bis an die Spinndrüsen im Zylinder.
    »Ich sehe keinen Fehler«, rief sie.
    »Echt?«, fragte Annabeth. »Komisch. Dann komm raus und lass mich noch mal nachsehen.«
    Der Augenblick der Wahrheit. Arachne zappelte und versuchte, rückwärtszukriechen. Der gewebte Tunnel zog sich um sie zusammen und hielt sie fest. Sie versuchte, nach vorn zu rutschten, aber die Falle hatte ihren Unterleib schon gepackt. Sie kam in keine Richtung weiter. Annabeth hatte Angst gehabt, die mit Stacheln besetzten Beine der Spinne könnten die Seide zerreißen, aber Arachnes Beine waren so fest gegen ihren Leib gepresst, dass sie sie kaum bewegen konnte.
    »Was … Was ist das?«, fragte sie. »Ich stecke fest.«
    »Ach«, sagte Annabeth. »Ich hab total vergessen, das zu erwähnen. Dieses Kunstwerk wird Chinesische Fingerfalle genannt. Genauer gesagt ist es eine größere Version dieses Prinzips. Ich nenne es Chinesische Spinnenfalle.«
    »Verrat!« Arachne zappelte, rollte hin und her und strampelte, aber die Falle gab nicht nach.
    »Es war eine Frage des Überlebens«, korrigierte Annabeth. »Du hättest mich doch auf jeden Fall umgebracht, ob ich dir nun geholfen hätte oder nicht, stimmt’s?«
    »Natürlich! Du bist ein Kind der Athene!« Die Falle bewegte sich nicht mehr. »Ich meine … nein, natürlich nicht! Ich halte immer meine Versprechen.«
    »Hm.« Annabeth trat zurück, als der geflochtene Zylinder wieder hin und her schlug. »Eigentlich werden diese Fallen aus gewebten Bambusfasern hergestellt, aber Spinnenseide ist noch besser. Sie wird dich festhalten und ist viel zu stark, um zerrissen zu werden – sogar für dich!«
    »Gahhh!« Arachne zappelte und strampelte, aber Annabeth wich aus. Selbst mit gebrochenem Knöchel war sie schneller als eine riesige Fingerfalle aus Seide.
    »Ich werde dich vernichten!«, versprach Arachne. »Ich meine … nein, ich werde sehr nett zu dir sein, wenn du mich rauslässt.«
    »Ich würde mir die Energie sparen, wenn ich du wäre.« Annabeth holte tief Luft und entspannte sich zum ersten Mal seit Stunden. »Ich rufe jetzt meine Freunde.«
    »Du … du willst sie rufen, damit sie sich meine Kunst ansehen?«, fragte Arachne hoffnungsvoll.
    Annabeth sah sich im Raum um. Es musste doch eine Möglichkeit geben, der Argo II eine Iris-Botschaft zu schicken. In ihrer Flasche war noch etwas Wasser, aber wo sollte sie genug Licht und Nebel herbekommen, um in einer dunklen Höhle einen Regenbogen entstehen zu lassen?
    Arachne wälzte sich wieder herum. »Du rufst deine Freunde, damit sie mich umbringen«, kreischte sie. »Ich werde nicht sterben! So nicht!«
    »Reg dich ab«, sagte Annabeth. »Wir lassen dich ja am Leben. Wir wollen nur die Statue.«
    »Die Statue?«
    »Ja.« Annabeth hätte es dabei belassen sollen, aber ihre Furcht verwandelte sich jetzt in Zorn und Verbitterung. »Die Kunst, die ich auf dem Olymp in bester Lage ausstellen werde, wird nicht deine sein. Dahin gehört die Athena Parthenos – mitten in den Hauptpark der Götter.«
    »Nein! Nein, das ist schrecklich!«
    »Ach, es dauert noch ein bisschen«, sagte Annabeth. »Zuerst nehmen wir die Statue mit nach Griechenland. Uns ist geweissagt worden, dass sie die Macht hat, die Riesen zu vernichten. Danach … na ja, wir können sie nicht einfach wieder auf den Parthenon stellen. Das würde zu viele Fragen aufwerfen. Auf dem Olymp kann ihr nichts passieren. Sie wird die Kinder der Athene miteinander versöhnen und Römern und Griechen Frieden bringen. Danke dafür, dass du sie so viele Jahrhunderte lang behütet hast. Du hast Athene einen großen Dienst erwiesen.«
    Arachne schrie und zappelte. Ein Seidenstrahl schoss aus den Spinndrüsen des Monsters und blieb an einem Wandteppich an der gegenüberliegenden Wand hängen. Arachne zog ihren Unterleib zusammen und riss blind an dem Flechtwerk. Sie rollte sich immer weiter hin und her, ließ ziellos Seidenfäden umherjagen, stieß Pfannen mit magischem Feuer um und riss Fliesen aus dem Boden. Der Raum bebte. Wandteppiche gingen in Flammen auf.
    »Aufhören!« Annabeth versuchte, aus der Reichweite der Seidenfäden wegzuhumpeln. »Sonst bringst du die ganze Höhle zum Einsturz und wir kommen beide um!«
    »Besser, als mitansehen zu müssen, wie du gewinnst«, rief Arachne. »Meine Kinder! Helft mir!«
    Na wunderbar. Annabeth hoffte, die magische Aura der Statue würde die kleinen Spinnen abschrecken,

Weitere Kostenlose Bücher