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Helden des Olymp, Band 3: Das Zeichen der Athene (German Edition)

Helden des Olymp, Band 3: Das Zeichen der Athene (German Edition)

Titel: Helden des Olymp, Band 3: Das Zeichen der Athene (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick Riordan
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hatte das offenbar gespürt. Er zog sie ein wenig weiter vom Abgrund fort. Ihre Arme und Beine schleiften Spinnenseide hinter sich her wie die Schleppe einer Braut. Sie wünschte, sie hätte einen Dolch, um das Zeug abzuschneiden. Sie hätte fast Percy gebeten, das mit Springflut zu erledigen, aber ehe sie dazu kam, sagte er: »Bacchus hat etwas davon gesagt, dass meine Reise härter werden wird, als ich erwartet habe. Ich weiß nicht, warum …«
    Die Kammer stöhnte. Die Athena Parthenos kippte zur Seite. Ihr Kopf stieß gegen eins von Arachnes Befestigungstauen, aber der Marmorsockel unter den Füßen der Statue zerbröckelte jetzt endgültig.
    Übelkeit stieg in Annabeth auf. Wenn die Statue in den Abgrund fiele, wären all ihre Mühen umsonst gewesen. Und ihr Einsatz wäre ein Fehlschlag.
    »Bindet sie fest!«, rief Annabeth.
    Ihre Freunde begriffen sofort.
    »Zhang«, schrie Leo. »Schaff mich ans Ruder, schnell. Der Trainer ist allein da oben.«
    Frank verwandelte sich in einen riesigen Adler und jagte mit Leo zum Schiff hoch.
    Jason legte den Arm um Piper und drehte sich zu Percy um. »Sind gleich wieder da.« Er rief den Wind herbei und schoss in die Luft hinauf.
    »Der Boden hält nicht mehr lange«, warnte Hazel. »Wir sollten machen, dass wir zur Leiter kommen.«
    Wolken aus Staub und Spinngewebe stoben aus den Löchern im Boden auf. Die Trossen aus Spinnenseide vibrierten wie riesige Gitarrensaiten und rissen eine nach der anderen. Hazel rannte zur Strickleiter und winkte Nico, ihr zu folgen, aber Nico war nicht in der Verfassung, zu rennen.
    Percy packte Annabeths Hand fester. »Wird schon gut gehen«, murmelte er.
    Als Annabeth aufschaute, sah sie Seile aus der Argo II schießen und sich um die Statue wickeln. Eine schlang sich wie ein Lasso um Athenas Hals. Leo brüllte vom Steuerruder her Befehle, während Jason und Frank hektisch von einem Seil zum anderen flogen und versuchten, sie zu befestigen.
    Nico war gerade bei der Leiter angekommen, als ein scharfer Schmerz Annabeths verletztes Bein hochschoss. Sie keuchte auf und stolperte.
    »Was ist los?«, fragte Percy.
    Annabeth versuchte weiter, sich zur Leiter zu schleppen. Aber warum bewegte sie sich stattdessen rückwärts? Ihre Beine gaben unter ihr nach und sie fiel aufs Gesicht.
    »Ihr Knöchel!«, rief Hazel von der Leiter her. »Kappen! Kappen!«
    Annabeths Gedanken waren vor Schmerz verschwommen. Ihren Knöchel kappen?
    Offenbar hatte auch Percy nicht begriffen, was Hazel meinte. Dann riss etwas Annabeth nach hinten und zog sie auf die Grube zu. Percy sprang hinterher. Er packte ihren Arm, aber auch er wurde zum Abgrund gezerrt.
    »Helft ihnen!«, brüllte Hazel.
    Annabeth sah für einen Moment, wie Nico auf sie zugehumpelt kam und Hazel versuchte, ihr Kavallerieschwert aus der Strickleiter zu entwirren. Die anderen waren noch immer mit der Statue beschäftigt und Hazels Schrei verlor sich im allgemeinen Gebrüll und dem Dröhnen der Höhle.
    Annabeth schluchzte, als sie an der Kante des Abgrundes ankam. Ihre Beine rutschten hinüber. Zu spät ging ihr auf, was hier passierte: Sie war in der Spinnenseide verfangen. Sie hätte sie sofort abschneiden müssen. Sie hatte gedacht, es seien einfach lose Fäden, und da der ganze Boden mit Spinnweben bedeckt war, hatte sie nicht bemerkt, dass der eine Strang um ihren Fuß gewickelt war – und dass das andere Ende geradewegs in die Grube führte. Es war dort unten in der Finsternis an etwas Schwerem befestigt, an etwas, das Annabeth in die Tiefe zog.
    »Nein«, murmelte Percy und seine Augen blitzten auf. »Mein Schwert …«
    Aber er konnte Springflut nicht erreichen, ohne Annabeths Arm loszulassen, und Annabeth hatte keine Kraft mehr. Sie glitt über die Kante. Percy rutschte hinterher.
    Annabeths Körper knallte gegen irgendetwas und vor Schmerz verlor sie für einen Moment das Bewusstsein. Als sie wieder sehen konnte, erkannte sie, dass sie ein Stück weit in die Grube gefallen war und über dem bodenlosen Abgrund baumelte. Percy hatte etwa fünf Meter unterhalb der Öffnung zur Höhle einen Felsvorsprung fassen können. Er klammerte sich mit einer Hand fest und hatte mit der anderen Annabeths Handgelenk gepackt, aber irgendetwas zog mit viel zu großer Kraft an ihrem Bein.
    Kein Entrinnen, sagte unter ihr in der Finsternis eine Stimme. Ich gehe in den Tartarus und du kommst mit.
    Annabeth war nicht sicher, ob sie Arachnes Stimme wirklich gehört oder ob sie sich das nur eingebildet

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