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Helden des Olymp, Band 3: Das Zeichen der Athene (German Edition)

Helden des Olymp, Band 3: Das Zeichen der Athene (German Edition)

Titel: Helden des Olymp, Band 3: Das Zeichen der Athene (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick Riordan
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eigentlich?«, fragte eine.
    » Du bist lahm«, sagte eine andere.
    Leo rückte die Brille gerade und lächelte. Er ließ seinen Bizeps spielen, auch wenn da nicht viel zu spielen war, und zeigte seine HEISSE WARE-Tätowierung. Nun hatte er die Aufmerksamkeit der Nymphen, wenn auch nur, weil sie total verdutzt waren. Narziss dagegen starrte noch immer sein Spiegelbild an.
    »Wisst ihr, wie hässlich Narziss ist?«, fragte Leo die Menge. »Er ist so hässlich, dass seine Mutter ihn bei seiner Geburt für einen umgekehrten Zentauren gehalten hat – mit einem Pferdehintern als Gesicht.«
    Einige Nymphen schnappten nach Luft. Narziss runzelte die Stirn, als ob er vage eine Mücke registriert hätte, die um seinen Kopf surrte.
    »Wisst ihr, warum sein Bogen voller Spinnweben ist?«, fragte Leo jetzt. »Er hat damit nach Mädels gejagt, aber er kann keine kriegen.«
    Eine Nymphe lachte. Die anderen brachten sie sofort mit Rippenstößen zum Schweigen.
    Narziss drehte sich um und sah Leo wütend an. »Wer bist du eigentlich?«
    »Ich bin der supergroße Überschurke, Mann!«, sagte Leo. »Ich bin Leo Valdez, der allergrößte Taugenichts. Und die Damen lieben Taugenichtse.«
    »Lieben Taugenichtse«, sagte Echo mit überzeugendem Seufzer.
    Leo zog einen Kugelschreiber hervor und schrieb einer Nymphe ein Autogramm auf den Arm. »Narziss ist ein Verlierer! Der ist so schwach, der kann ja nicht mal ein Papiertaschentuch stemmen. Der ist so lahm, dass ein Bild von Narziss auftaucht, wenn man bei Wikipedia ›lahm‹ eingibt, nur ist das Bild so hässlich, dass es sich niemand je ansieht.«
    Narziss runzelte seine edle Stirn. Sein Gesicht verfärbte sich von Bronze zu Lachsrosa. Für den Augenblick hatte er den Teich total vergessen, und Leo konnte sehen, wie die Bronzeplatte im Sand versank.
    »Was redest du da eigentlich?«, fragte Narziss verärgert. »Ich bin umwerfend. Das wissen doch alle.«
    »Umwerfend bescheuert«, sagte Leo. »Wenn ich so bescheuert wäre wie du, würde ich mich ertränken. Aber Moment, das hast du ja schon.«
    Eine weitere Nymphe kicherte. Dann noch eine. Narziss runzelte die Stirn, und schon sah er ein bisschen weniger gut aus. Leo strahlte, bewegte die Augenbrauen über seiner Schweißerbrille und breitete die Hände aus, um Applaus einzufordern.
    »Richtig so!«, sagte er. »Punkt für Team Leo!«
    »Punkt für Team Leo!«, schrie Echo. Sie hatte sich unter die Nymphen gemischt, und weil sie so schwer zu sehen war, glaubten die offenbar, die Stimme stamme von einer von ihnen.
    »O Götter, was bin ich hinreißend!«, brüllte Leo.
    »Hinreißend!«, brüllte Echo zurück.
    »Er ist wirklich witzig«, sagte eine Nymphe zaghaft.
    »Und niedlich, auf seine schmächtige Weise«, sagte eine andere.
    »Schmächtig?«, fragte Leo. »Baby, ich habe schmächtig erfunden! Schmächtig ist das neue brodelnd heiß . Und ICH bin hier schmächtig. Narziss? Der ist so ein Verlierer, dass nicht mal die Unterwelt ihn wollte. Er konnte kein Geistermädel zu einem Date überreden.«
    »Uäh«, sagte eine Nymphe.
    »Uäh«, stimmte Echo ihr zu.
    »Halt!« Narziss sprang auf. »Das stimmt nicht. Dieser Kerl ist eindeutig nicht hinreißend, also muss er …« Er suchte nach Worten. Anscheinend hatte er lange über nichts anderes mehr geredet als sich selbst. »Der will uns reinlegen!«
    Offenbar war Narziss doch kein Vollidiot. Langsam schien ihm eine Erkenntnis zu kommen. Er drehte sich zum Teich um. »Der Bronzespiegel ist verschwunden! Mein Spiegelbild! Gib es zurück!«
    »Team Leo!«, quiekte eine Nymphe. Aber die anderen wandten ihre Aufmerksamkeit wieder Narziss zu.
    »Ich bin hier der Schöne!«, erklärte Narziss. »Er hat meinen Spiegel gestohlen und ich gehe, wenn wir ihn nicht zurückbekommen!«
    Die Mädchen schnappten nach Luft. Eine zeigte zum Kraterrand. »Da!«
    Sie sahen, wie Hazel so schnell sie konnte wegrannte, während sie eine große Bronzeplatte an sich presste.
    »Holt das zurück!«, schrie eine Nymphe.
    Vermutlich gegen ihren Willen murmelte Echo: »Holt das zurück.«
    »Ja!« Narziss riss den Bogen von der Schulter und zog einen Pfeil aus seinem verstaubten Köcher. »Diejenige von euch, die die Bronze zurückholt, werde ich fast so gern mögen wie mich. Vielleicht küsse ich sie sogar, nachdem ich mein Spiegelbild geküsst habe.«    
    »Bei den Göttern«, kreischten die Nymphen.
    »Und bringt diese Halbgötter um!«, fügte Narziss hinzu und starrte Leo wunderschön wütend an.

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