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Helden des Olymp, Band 3: Das Zeichen der Athene (German Edition)

Helden des Olymp, Band 3: Das Zeichen der Athene (German Edition)

Titel: Helden des Olymp, Band 3: Das Zeichen der Athene (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick Riordan
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oben im Bogen hatte eine Spinne ein Netz gewebt.
    Als Leo näher kam, sah er, dass das Gesicht des Jungen ungewöhnlich golden war. Das Licht des Sonnenuntergangs wurde von einer großen flachen Platte aus Himmlischer Bronze reflektiert, das unten im Teich lag und Schönlings Züge in ein warmes Leuchten hüllte.
    Der Typ schien von seinem Spiegelbild im Metall fasziniert zu sein.
    Hazel schnappte nach Luft. »Er ist wunderbar.«
    Die Nymphen um sie herum quiekten und applaudierten zustimmend.
    »Stimmt«, murmelte der junge Mann verträumt und starrte noch immer das Wasser an. »Ich bin so wunderbar.«
    Eine Nymphe zeigte Hazel das Display ihres iPhones. »Sein neues Video bei YouTube ist in einer Stunde eine Million Mal angeklickt worden. Ich glaube, die Hälfte davon war ich.«
    Die anderen Nymphen kicherten.
    »YouTube-Video?«, fragte Leo. »Was macht er denn da, singt er?«
    »Nein, du Trottel«, schimpfte die Nymphe. »Er war mal ein Prinz und ein großartiger Jäger und so. Aber das spielt keine Rolle. Jetzt ist er … na ja, sieh selbst.« Sie zeigte Leo das Video. Es war genau das, was sie hier vor sich sahen – der Typ starrte sich im Teich an.    
    »Er ist soooooooo heiß«, sagte ein anderes Mädchen. Auf ihrem T-Shirt stand MRS NARZISS.
    »Narziss?«, fragte Leo.
    »Narziss«, bestätigte Echo traurig.
    Leo hatte ganz vergessen, dass Echo bei ihnen war. Die Nymphen hatten sie offenbar auch nicht bemerkt.
    »Oh, nicht du schon wieder.« Mrs Narziss versuchte, Echo wegzuschieben, aber sie verfehlte die Stelle, wo das getarnte Mädchen stand, und stieß mehrere andere Nymphen an.
    »Du hast deine Chance gehabt, Echo«, sagte die Nymphe mit dem iPhone. »Er hat dich vor viertausend Jahren fallenlassen. Du bist so total nicht gut genug für ihn.«
    »Für ihn«, sagte Echo traurig.
    »Warte.« Es fiel Hazel offenbar schwer, ihren Blick von dem schönen Typen loszureißen, aber sie schaffte es. »Was läuft hier denn eigentlich? Warum hat Echo uns hergeführt?«
    Eine Nymphe verdrehte die Augen. Sie hielt einen Kugelschreiber und ein zerknülltes Poster von Narziss in der Hand. »Echo war vor langer Zeit eine Nymphe wie wir, aber sie konnte die Klappe nicht halten. Klatsch, klatsch, bla, bla, bla, die ganze Zeit.«
    »Weiß ich!«, kreischte eine andere Nymphe. »Und wer soll das aushalten? Erst vor kurzem hab ich zu Cleopeia gesagt – ihr wisst schon, sie wohnt einen Quader weiter –, ich habe ihr also gesagt: ›Hör auf mit dem Klatsch, sonst endest du noch wie Echo!‹ Cleopeia ist so ein Großmaul! Habt ihr gehört, was sie über die Wolkennymphe und den Satyrn gesagt hat?«
    »Allerdings«, sagte die Nymphe mit dem Poster. »Jedenfalls, als Bestrafung für das Geplapper hat Hera Echo verflucht, und seither musste sie alles wiederholen, was uns ja nur recht war. Aber dann hat Echo sich in unseren wunderbaren Narziss verliebt – als ob der sie auch nur bemerken würde.«
    »Als ob!«, sagte ein halbes Dutzend anderer.
    »Und jetzt hat sie es sich in den Kopf gesetzt, dass er gerettet werden muss«, sagte Mrs Narziss. »Sie sollte einfach abhauen.«
    »Abhauen«, knurrte Echo sie an.
    »Ich bin soooo froh, dass Narziss wieder lebt«, sagte eine Nymphe in einem grauen Kleid. Sie hatte sich mit schwarzem Filzstift NARZISS + LAIEA auf die Arme geschrieben. »Er ist einfach der Beste. Und er ist in meinem Territorium.«
    »Ach, hör doch auf, Laiea«, sagte ihre Freundin. »Ich bin die Teichnymphe. Du bist bloß die Felsnymphe.«
    »Na, und ich bin die Grasnymphe«, erklärte eine dritte wütend.
    »Er ist ja wohl hergekommen, weil ihm die Wiesenblumen gefallen«, sagte eine vierte. »Und die gehören mir.«
    Die ganze Meute fing an zu streiten, während Narziss den Teich anstarrte und alles ignorierte.
    Langsam kamen die Nymphen zur Ruhe und widmeten sich wieder dem Fotografieren.
    Leo kniete neben dem Schönling nieder. »Also, Narziss. Was machst du denn hier so?«
    »Könntest du zur Seite gehen?«, fragte Narziss zerstreut. »Du ruinierst mir den Ausblick.«
    Leo schaute ins Wasser. Neben dem Spiegelbild des Narziss sah er jetzt sein eigenes in der gekräuselten Wasseroberfläche über der versenkten Bronzeplatte. Im Vergleich zu Narziss sah er aus wie ein zu klein geratener Troll. Aber es konnte keinen Zweifel daran geben, dass es sich bei der Metallplatte um ein Stück flach gehämmerte Himmlische Bronze handelte, mehr oder weniger rund, ein Meter fünfzig im Durchmesser.
    Was diese Platte

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