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Helden des Olymp: Der Sohn des Neptun (German Edition)

Helden des Olymp: Der Sohn des Neptun (German Edition)

Titel: Helden des Olymp: Der Sohn des Neptun (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick Riordan
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dein Leben zu nehmen?«, fragte Thanatos. »Na, mal sehen …«
    Er griff aus der Luft ein pechschwarzes iPad. Der Tod tippte einige Male den Bildschirm an und Frank konnte nur denken: Bitte, lass es keine App zum Seelenmähen geben.
    »Ich sehe dich hier nicht auf der Liste«, sagte Thanatos. »Ihr müsst wissen, dass Pluto Suchaufträge für entlaufene Seelen vergibt. Aber aus irgendeinem Grund gibt es für dich keinen. Vielleicht findet er, dass dein Leben noch nicht vollendet ist, es könnte aber auch ein Versehen sein. Wenn du willst, kann ich mal nachfragen …«
    »Nein!«, quiekte Hazel. »Ist schon gut.«
    »Bist du sicher?«, fragte der Tod hilfsbereit. »Ich könnte eine Videokonferenz abhalten. Irgendwo hier habe ich auch seine Skype-Adresse …«
    »Wirklich, nein.« Hazel sah aus, als ob soeben mehrere Tausend Kilo Sorge von ihren Schultern genommen worden wären. »Danke.«
    »Urgg«, murmelte Alkyoneus.
    Frank semmelte ihm noch eine rein.
    Der Tod schaute von seinem iPad auf. »Was dich betrifft, Frank Zhang, so ist auch deine Zeit noch nicht gekommen. Du hast noch ein wenig Brennstoff übrig. Aber glaubt nicht, dass ich euch beiden einen Gefallen tue. Wir werden uns unter weniger angenehmen Umständen wiedersehen.«
    Der Gletscher zerbröselte noch immer und die Kante war nur noch wenige Meter von ihnen entfernt. Arion wieherte ungeduldig. Frank wusste, sie mussten weg, aber er hatte doch noch eine Frage.
    »Was ist das mit den Toren des Todes?«, fragte er. »Wo sind die? Wie können wir sie schließen?«
    »Ach ja.« Ein Hauch von Ärger huschte über Thanatos’ Gesicht. »Meine Tore. Es wäre gut, die zuzumachen, aber ich fürchte, das liegt jenseits meiner Macht. Und ich habe nicht die geringste Vorstellung, wie du das schaffen könntest. Ich kann dir nicht genau sagen, wo sie sind. Sie sind nicht an … na ja, das ist nicht nur ein physischer Ort. Sie müssen durch einen Einsatz gefunden werden. Ich kann dir sagen, dass du mit deiner Suche in Rom anfangen musst. Dem eigentlichen Rom. Und du brauchst einen ganz besonderen Pfadfinder. Nur eine einzige Sorte von Halbgott kann die Zeichen lesen, die dich irgendwann zu meinen Toren führen werden.«
    Unter ihren Füßen bekam das Eis Risse. Hazel streichelte Arions Hals, damit er sich nicht aufbäumte.
    »Was ist mit meinem Bruder?«, fragte sie. »Lebt Nico noch?«
    Thanatos warf ihr einen seltsamen Blick zu – irgendwie mitleidig, obwohl das wahrscheinlich kein Gefühl war, das der Tod kannte. »Die Antwort wirst du in Rom finden. Und jetzt muss ich gen Süden zu eurem Camp Jupiter fliegen. Ich habe das Gefühl, dass es dort sehr bald sehr viele Seelen zu mähen geben wird. Lebt wohl, Halbgötter, bis zu unserem Wiedersehen.«
    Thanatos löste sich zu schwarzem Rauch auf.
    Die Risse im Eis unter Franks Füßen weiteten sich aus.
    »Schnell«, sagte er zu Hazel. »Wir müssen Alkyoneus an die fünfzehn Kilometer nach Norden bringen.«
    Er kletterte auf die Brust des Riesen und Arion rannte los, er jagte über das Eis und zerrte Alkyoneus hinter sich her wie den hässlichsten Schlitten der Welt.
    Es dauerte nicht lange.
    Arion glitt über den Gletscher wie über einen Highway, er sprang über Spalten und rutschte Hänge hinab, bei denen die Augen eines Snowboardfahrers aufgeleuchtet hätten.
    Frank brauchte Alkyoneus nicht mehr oft zu schlagen, da der Kopf des Riesen ohnehin immer wieder auf das Eis knallte. Während sie dahinjagten, summte der halb bewusstlose Goldjunge ein Lied, das verdächtig nach »Jingle Bells« klang.
    Auch Frank war ziemlich fertig. Er hatte sich eben erst in einen Adler und einen Bären verwandelt und spürte noch immer, wie die Energie durch seinen Körper schoss, als befinde er sich auf der Grenze zwischen festem und flüssigem Zustand.
    Und nicht nur das: Hazel und er hatten den Tod befreit und sie hatten beide überlebt. Aber Percy … Frank schluckte seine Angst hinunter. Percy war über den Rand des Gletschers gestürzt, um sie zu retten.
    Unter dem Eis verschwindet Neptuns Sohn.
    Nein. Frank weigerte sich zu glauben, dass Percy tot war. Sie waren nicht diesen weiten Weg gekommen, nur um ihren Freund zu verlieren. Frank würde ihn finden – aber zuerst mussten sie Alkyoneus erledigen.
    Er rief sich die Karte in Erinnerung, die er im Zug von Anchorage studiert hatte. Er wusste so ungefähr, wohin sie unterwegs waren, aber oben auf dem Gletscher gab es keine Wegweiser oder Markierungen. Er würde einfach das

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