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Helden des Olymp: Der Sohn des Neptun (German Edition)

Helden des Olymp: Der Sohn des Neptun (German Edition)

Titel: Helden des Olymp: Der Sohn des Neptun (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick Riordan
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sah Mars am Bett seiner Großmutter, wie er Frank mit diesen Atomexplosionsaugen ansah. Du bist Junos Geheimwaffe. Ich hoffe, du hast mittlerweile gelernt, wie die Familiengabe eingesetzt werden kann.
    Er hörte seine Mutter sagen, Du kannst alles sein.
    Dann sah er das strenge Gesicht seiner Großmutter, ihre wie dünnes Reispapier gespannte Haut, ihre weißen Haare, die über ihr Kissen gebreitet waren. Ja, Fai Zhang. Deine Mutter wollte dir nicht einfach nur Selbstvertrauen einflößen. Sie hat dir buchstäblich die Wahrheit gesagt.
    Er dachte an die Grizzlybärin, die seine Mutter am Waldrand abgefangen hatte. Er dachte an den großen schwarzen Vogel, der über den Flammen ihres Hauses gekreist war.
    Die dritte Kette zersprang. Frank hielt das Holz an die letzte Fessel. Sein Körper fühlte sich an wie gerädert. Gelbe Punkte tanzten vor seinen Augen.
    Er sah Percy am Ende der Via Principalis, wo er die Geisterarmee abwehrte. Er hatte den Wagen umgeworfen und mehrere Gebäude zerstört, aber immer, wenn er mit seinem Hurrikan eine Angriffswelle zurückgeschlagen hatte, standen die Geister einfach wieder auf und griffen abermals an. Jedes Mal, wenn Percy einen mit seinem Schwert erschlug, bildete der Geist sich sofort wieder neu. Percy war fast so weit zurückgewichen, wie er überhaupt konnte. Hinter ihm war das Seitentor des Lagers und kaum sieben Meter dahinter der Rand des Gletschers.
    Hazel dagegen hatte zusammen mit Alkyoneus in ihrem Kampf die meisten Kasernen zerstört. Jetzt kämpften sie zwischen den Trümmern des Haupteingangs. Arion spielte ein gefährliches Spiel, er rannte um den Riesen herum, während Alkyoneus mit seinem Stab nach ihnen hieb, Wände umwarf und gewaltige Risse ins Eis schlug. Nur Arions Schnelligkeit hielt sie am Leben.
    Endlich brach die letzte Kette des Todes. Mit einem verzweifelten Wimmern knallte Frank sein Holzscheit in einen Schneehaufen und löschte die Flamme. Die Schmerzen ließen nach. Er war noch am Leben. Aber als er das Holzstück aufhob, war es nur noch ein Stummel, kleiner als ein Schokoriegel.
    Thanatos hob die Arme.
    »Frei«, sagte er zufrieden.
    »Großartig.« Frank blinzelte die Punkte vor seinen Augen fort. »Dann tut was!«
    Thanatos lächelte gelassen. »Ich soll etwas tun? Natürlich. Ich werde zusehen. Die, die in dieser Schlacht sterben, werden tot bleiben.«
    »Danke«, murmelte Frank und ließ das Holzstück in seine Jacke gleiten. »Sehr zuvorkommend.«
    »Es ist mir ein Vergnügen«, sagte Thanatos liebenswürdig.
    »Percy!«, schrie Frank. »Sie können jetzt sterben!«
    Percy nickte, aber er wirkte erschöpft. Der Hurrikan wurde langsamer. Seine Hiebe ließen nach. Die gesamte Geisterarmee hatte ihn umzingelt und trieb ihn langsam immer weiter auf die Gletscherkante zu.
    Frank zog seinen Bogen, um zu helfen. Dann ließ er ihn wieder sinken. Normale Pfeile aus einem Jagdgeschäft in Seward würden hier nichts ausrichten können. Frank würde seine Gabe einsetzen müssen.
    Er glaubte, seine Kräfte endlich verstanden zu haben. Zu sehen, wie das Holz verbrannte und den bitteren Rauch seines eigenen Lebens zu riechen, hatte ihm eine seltsame Zuversicht geschenkt.
    Ist es fair, dass dein Leben so kurz und hell brennt?, hatte der Tod gefragt.
    Es gibt keine Fairness, sagte sich Frank. Wenn ich schon brennen muss, dann doch lieber hell.
    Er machte einen Schritt auf Percy zu. Dann stieß Hazel auf der anderen Seite des Lagers einen Schmerzensschrei aus. Arion wieherte wütend, als der Riese einen Treffer landete. Sein Stab ließ Ross und Reiterin über das Eis rutschen und gegen die Wälle knallen.
    »Hazel!« Frank schaute sich zu Percy um und wünschte seinen Speer herbei. Wenn er doch einfach den Grauen herbeirufen könnte … aber er konnte nicht an zwei Orten zugleich sein.
    »Hilf ihr!«, schrie Percy und hob den goldenen Adler. »Ich hab die Typen im Griff!«
    Percy hatte sie nicht im Griff. Das wusste Frank. Der Sohn des Poseidon würde gleich überwältigt werden, aber Frank rannte los, um Hazel zu helfen.
    Sie war halb begraben von einem eingestürzten Wall aus Schneeblöcken. Arion stand über ihr und versuchte, sie zu beschützen, er bäumte sich auf und schlug mit den Vorderhufen nach dem Riesen.
    Der Riese lachte. »Hallo, kleines Pony. Willst du spielen?«
    Alkyoneus hob seinen Eisstab.
    Frank war zu weit weg, um zu helfen, aber er stellte sich vor, wie er vorstürzte, wie seine Füße vom Boden abhoben.
    Alles sein.
    Er dachte an die

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