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Helden des Olymp: Der verschwundene Halbgott (German Edition)

Helden des Olymp: Der verschwundene Halbgott (German Edition)

Titel: Helden des Olymp: Der verschwundene Halbgott (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick Riordan
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dass du angerufen hast.«
    »Wo ist er?«
    »Nicht im Haus.«
    »Du weißt es nicht, oder?« Piper wurde leiser und hoffte, dass Annabeth zu höflich war, um zu lauschen. »Wann alarmierst du endlich die Polizei, Jane? Er könnte in Schwierigkeiten stecken.«
    »Piper, wir wollen daraus keinen Medienzirkus machen. Ich bin sicher, dass es ihm gut geht. Er verschwindet eben manchmal. Aber er kommt immer zurück.«
    »Dann stimmt es also. Du weißt es wirklich nicht.«
    »Ich muss auflegen, Piper«, fauchte Jane. »Viel Spaß in der Schule.«
    Die Verbindung riss ab. Piper fluchte. Sie ging zurück zu Annabeth und reichte ihr das Handy.
    »Kein Glück?«, fragte Annabeth.
    Piper gab keine Antwort. Sie hatte Angst, wieder in Tränen auszubrechen.
    Annabeth schaute das Display an und zögerte. »Du heißt McLean mit Nachnamen? Tut mir leid, es geht mich ja nichts an, aber das kommt mir bekannt vor.«
    »Häufiger Name.«
    »Ja, vermutlich. Was macht dein Dad denn beruflich?«
    »Er hat Kunst studiert«, sagt Piper automatisch. »Er ist ein Cherokee-Künstler.«
    Das war ihre übliche Antwort. Keine Lüge, nur nicht die ganze Wahrheit. Die meisten Leute stellten sich dann vor, dass ihr Dad in einem Reservat am Straßenrand Souvenirs verkaufte. Sitting Bulls mit Wackelkopf, Wampumgürtel, Big-Chief-Bilder – solchen Kram.
    »Aha.« Annabeth sah nicht überzeugt aus, steckte das Handy aber wieder ein. »Geht’s dir gut? Sollen wir weitergehen?«
    Piper befestigte ihren neuen Dolch an ihrem Gürtel und nahm sich vor, dass sie später, wenn sie allein war, herausfinden würde, wie man damit umging. »Sicher«, sagte sie. »Ich will alles sehen.«
    Die Hütten waren alle umwerfend, aber keine erschien Piper als ihre. Und keine Flammenzeichen – weder Beutelratten noch andere – tauchten über ihrem Kopf auf.
    Hütte 8 bestand aus purem Silber und leuchtete wie das Mondlicht.
    »Artemis?«, tippte Piper.
    »Du kennst dich aus mit griechischer Mythologie«, sagte Annabeth.
    »Ich habe was darüber gelesen, als mein Dad voriges Jahr an einem Projekt gearbeitet hat.«
    »Ich dachte, er macht Cherokee-Kunst.«
    Piper unterdrückte eine Verwünschung. »Ja, richtig. Aber – weißt du, er macht auch andere Sachen.«
    Piper dachte schon, sie hätte die Sache verpatzt. McLean, griechische Mythologie … Aber zum Glück schien Annabeth die Verbindung nicht zu sehen.
    »Jedenfalls«, sagte Annabeth, »Artemis ist die Göttin des Mondes, die Göttin der Jagd. Und niemand wohnt hier. Artemis ist die ewige Jungfrau, deshalb hat sie keine Kinder.«
    »Ach.« Das haute Piper irgendwie um. Die Geschichten über Artemis hatten ihr immer gefallen und sie hatte sich vorgestellt, dass sie als Mutter richtig gut sein würde.
    »Es gibt immerhin die Jägerinnen der Artemis«, fügte Annabeth hinzu. »Die kommen manchmal zu Besuch. Sie sind zwar keine Kinder der Artemis, aber ihre Gehilfinnen – eine Gruppe von unsterblichen Teenagern, die zusammen auf Abenteuersuche gehen und Monster und so was jagen.«
    Pipers Laune besserte sich. »Cool. Und sie sind unsterblich?«
    »Sie dürfen nur nicht im Kampf fallen oder ihre Gelübde brechen. Hab ich erwähnt, dass sie den Jungs abschwören müssen? Keine Dates – niemals. Für alle Ewigkeit.«
    »Oh«, sagte Piper. »Na ja, egal.«
    Annabeth lachte. Für einen Moment sah sie fast glücklich aus und Piper dachte, sie könnte eine gute Freundin sein, mit der man in besseren Zeiten viel Spaß haben könnte.
    Vergiss es, sagte Piper sich. Du wirst hier keine Freundinnen haben. Zumindest nicht, wenn sie erst Bescheid wissen.
    Sie gingen an der nächsten Hütte vorbei, Nr. 10, die dekoriert war wie eine Puppenstube, mit Spitzenvorhängen, einer rosa Tür und Nelken in Töpfen auf der Fensterbank. Als sie an der Tür vorbeigingen, hätte sich Piper wegen des Parfümgeruchs fast übergeben.
    »Uäähhh, kommen hier die Supermodels zum Sterben her?«
    Annabeth feixte. »Das ist die Aphrodite-Hütte. Göttin der Liebe. Drew ist Hüttenälteste.«
    »Passt«, knurrte Piper.
    »Sie sind nicht alle so schlimm«, sagte Annabeth. »Die letzte Hüttenälteste war super.«
    »Was ist denn aus ihr geworden?«
    Annabeths Miene verdüsterte sich. »Wir müssen weiter.«
    Sie sahen sich noch die anderen Hütten an, aber Piper wurde immer deprimierter. Sie fragte sich, ob sie die Tochter der Demeter sein könnte, der Göttin der Landwirtschaft. Aber Piper brachte jede Pflanze um, die sie nur anrührte. Athene

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