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Helden des Olymp: Der verschwundene Halbgott (German Edition)

Helden des Olymp: Der verschwundene Halbgott (German Edition)

Titel: Helden des Olymp: Der verschwundene Halbgott (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick Riordan
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aufzuspüren, und das hat ihn natürlich geärgert. Dann, im vergangenen Sommer, wurde Typhon wieder besiegt …«
    »Und sein Tod hat eine neue Welle von Venti freigesetzt«, sagte Jason. »Was Aeolus noch wütender gemacht hat.«
    »C’est vrai«, sagte Boreas zustimmend.
    »Aber, Eure Majestät«, sagte Piper, »den Göttern blieb gar nichts anderes übrig, als Typhon zu bekämpfen. Er wollte den Olymp zerstören! Und warum sollten dafür Halbgötter bestraft werden?«
    Der König zuckte mit den Schultern. »Aeolus kann seinen Zorn nicht an den Göttern auslassen. Die sind seine Chefs und sehr mächtig. Also rächt er sich an den Halbgöttern, die ihnen im Krieg geholfen habe. Er hat uns klare Befehle erteilt. Halbgötter, die uns um Hilfe bitten, dürfen nicht mehr geduldet werden. Wir sollen eure kleinen sterblichen Visagen zu Mus schlagen.«
    Ein unbehagliches Schweigen folgte.
    »Das klingt … krass«, sagte dann Jason vorsichtig. »Aber Ihr werdet unsere Gesichter noch nicht zu Mus schlagen, oder? Ihr werdet uns anhören, denn wenn Ihr erst von unserem Auftrag erfahren habt …«
    »Ja, ja«, sagte der König bereitwillig. »Ihr müsst wissen, Aeolus hat auch gesagt, ein Sohn des Zeus könnte mich um Hilfe bitten. Wenn das passierte, sollte ich dich erst anhören, ehe ich dich vernichte, denn du könntest – wie hat er sich noch ausgedrückt? – unser aller Leben sehr interessant machen. Ich muss dich aber nur anhören. Danach kann ich mein Urteil fällen, wie es mir angemessen erscheint. Aber ich werde zuerst zuhören. Auch Chione wünscht es so. Es ist durchaus möglich, dass wir euch nicht töten werden.«
    Jason hatte fast das Gefühl, wieder atmen zu können. »Großartig. Danke.«
    »Nichts zu danken.« Boreas lächelte. »Es gibt viele Möglichkeiten, wie ihr unser Leben interessant machen könntet. Manchmal behalten wir Halbgötter zu unserer Unterhaltung, wie ihr seht.«
    Er zeigte durch den Saal auf die vielen Eisstatuen.
    Piper stieß ein ersticktes Geräusch aus. »Ihr meint – das sind alles Halbgötter? Gefrorene Halbgötter? Die sind alle am Leben?«
    »Eine interessante Frage«, gab Boreas zu, als ob er darüber noch niemals nachgedacht hätte. »Sie bewegen sich nur, wenn sie meine Befehle befolgen. Ansonsten sind sie einfach gefroren. Solange sie nicht schmelzen, aber das wäre eine Sauerei.«
    Chione trat hinter Jason und legte ihre kalten Finger an seinen Hals. »Mein Vater macht mir so schöne Geschenke«, flüsterte sie ihm ins Ohr. »Schließ dich unserem Hof an. Dann lasse ich deine Freunde vielleicht laufen.«
    »Was?«, schaltete Zethes sich ein. »Wenn Chione den kriegt, dann habe ich aber das Mädchen verdient. Chione bekommt immer mehr Geschenke als ich.«
    »Aber Kinder«, sagte Boreas streng. »Unsere Gäste müssen doch meinen, ich hätte euch verwöhnt! Und ihr habt es zu eilig. Wir haben ja noch nicht einmal die Geschichte des Halbgottes gehört. Danach werden wir entscheiden, was mit ihnen geschehen soll. Bitte, Jason Grace, unterhalte uns.«
    Jason spürte, wie sein Gehirn sich ausschaltete. Er sah Piper nicht an, aus Angst, total die Nerven zu verlieren. Er hatte die anderen hier hineingezogen und jetzt würden sie sterben – oder schlimmer noch, sie würden zum Spielzeug der Kinder des Boreas werden, für immer gefroren in diesem Thronsaal stehen und langsam durch Gefrierbrand zerfressen werden.
    Chione schnurrte und streichelte seinen Nacken. Ohne dass Jason es wollte, jagten elektrische Funken über seine Haut. Es gab einen Knall und Chione wurde rückwärtsgeschleudert und rutschte durch die Halle.
    Zethes lachte. »Das war gut. Es freut mich, dass du das gemacht hast, auch wenn ich dich jetzt töten muss.«
    Für einen Moment war Chione zu verblüfft, um zu reagieren. Dann wirbelte die Luft um sie herum wie ein Mikroblizzard. »Wie kannst du es wagen …«
    »Halt«, befahl Jason mit aller Kraft, die er aufbringen konnte. »Ihr werdet uns nicht töten. Und Ihr werdet uns nicht aufhalten. Wir sind im Auftrag der Königin der Götter persönlich unterwegs, und wenn Ihr nicht wollt, dass Hera Euch die Türen einrennt, dann müsst Ihr uns gehen lassen.«
    Er klang viel zuversichtlicher, als ihm zu Mute war, aber er erregte zumindest die Aufmerksamkeit der anderen. Chiones Blizzard kam wirbelnd zum Stillstand. Zethes ließ sein Schwert sinken. Beide blickten unsicher ihren Vater an.
    »Hmmm«, sagte Boreas. Seine Augen funkelten, aber Jason konnte nicht

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