Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Helden des Olymp: Der verschwundene Halbgott (German Edition)

Helden des Olymp: Der verschwundene Halbgott (German Edition)

Titel: Helden des Olymp: Der verschwundene Halbgott (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick Riordan
Vom Netzwerk:
seine Stimme wurde härter. »Ich bin hier immer noch der Herr im Haus, oder etwa nicht?«
    So wütend, wie Boreas seine Tochter anstarrte, war klar, dass sie diesen Streit schon länger ausfochten. Chiones Augen funkelten vor Wut, aber sie biss die Zähne zusammen. »Wie du willst, Vater.«
    »Und jetzt geht, Halbgötter«, sagte Boreas, »ehe ich mir die Sache anders überlege. Zethes, führe sie sicher aus dem Haus.«
    Alle verbeugten sich und der Gott des Nordwindes löste sich zu Nebel auf.
    In der Eingangshalle wurden sie von Cal und Leo erwartet. Leo sah verfroren aus, aber er war unversehrt. Er sah sogar sauberer aus und seine Kleider wirkten frisch gewaschen, als ob er den Waschdienst des Hotels benutzt hätte. Festus der Drache hatte wieder seine normale Gestalt angenommen und schnaubte Feuer auf seine Schuppen, um nicht einzufrieren.
    Als Chione sie die Treppe hinunterführte, bemerkte Jason, wie Leos Blicke ihr folgten. Er strich sich mit den Händen die Haare nach hinten. Oha, dachte Jason. Er nahm sich vor, Leo später vor der Schneegöttin zu warnen. In die sollte man sich besser nicht verlieben.
    Auf der untersten Stufe drehte Chione sich zu Piper um. »Meinen Vater hast du eingewickelt, Kleine. Aber mich kannst du nicht einwickeln. Wir sind noch nicht fertig miteinander. Und du, Jason Grace, dich werde ich schon bald als Statue im Thronsaal sehen.«
    »Boreas hat Recht«, sagte Jason. »Du bist eine verwöhnte Göre. Bis dann, Eisprinzessin.«
    Chiones Augen loderten in purem Weiß. Ausnahmsweise schienen ihr die Worte zu fehlen. Sie stürmte die Treppe wieder hoch – im wahrsten Sinne des Wortes. Auf halber Höhe verwandelte sie sich in einen Blizzard und war verschwunden.
    »Vorsicht«, warnte Zethes. »Beleidigungen vergisst sie nie.«
    Cal grunzte zustimmend. »Böse Schwester.«
    »Sie ist die Göttin des Schnees«, sagte Jason. »Was kann sie denn schon machen, uns mit Schneebällen bewerfen?« Aber noch während er das sagte, hatte Jason das Gefühl, dass Chione sehr viel schlimmere Dinge tun könnte.
    Leo sah verzweifelt aus. »Was ist da oben passiert? Habt ihr sie wütend gemacht? Ist sie auch auf mich wütend? Leute, das sollte doch mein Date für den Schulball sein.«
    »Wir erklären das später«, versprach Piper, aber als sie Jason ansah, ging ihm auf, dass sie diese Erklärung von ihm erwartete.
    Was war da oben eigentlich passiert? Jason war sich nicht sicher. Boreas hatte sich in Aquilon verwandelt, seine römische Erscheinungsform, als ob Jasons Anwesenheit ihn schizophren gemacht hätte.
    Die Vorstellung, dass Jason ins Camp Half-Blood geschickt worden war, schien den Gott sehr amüsiert zu haben, aber Boreas/Aquilon hatte sie nicht aus Herzensgüte laufen lassen. Grausame Erregung hatte aus seinen Augen geleuchtet, als ob er gerade eine Wette bei einem Hundekampf abgeschlossen hätte.
    Ihr werdet euch gegenseitig zerreißen, hatte er entzückt verkündet. Aeolus wird sich nie wieder Sorgen wegen Halbgöttern machen müssen.
    Jason wandte sich von Piper ab und versuchte, nicht zu zeigen, wie entmutigt er war. »Ja«, sagte er zustimmend, »wir erklären das später.«
    »Sei vorsichtig, hübsches Mädchen«, sagte Zethes. »Die Winde zwischen hier und Chicago sind übellaunig. Und viele andere böse Dinge rühren sich. Es tut mir leid, dass du nicht hierbleibst. Du hättest eine wunderschöne Eisstatue ergeben, in der ich dann mein Spiegelbild überprüfen könnte.«
    »Danke«, sagte Piper. »Aber da würde ich noch lieber mit Cal Hockey spielen.«
    »Hockey?« Cals Augen leuchteten auf.
    »War nur ein Witz«, sagte Piper. »Und die Sturmgeister sind nicht unser ärgstes Problem, oder?«
    »Nein«, sagte Zethes zustimmend. »Etwas anderes. Etwas Schlimmeres.«
    »Schlimmeres«, echote Cal.
    »Könnt ihr es mir nicht sagen?« Piper lächelte die beiden an.
    Aber diesmal wirkte es nicht. Die lila geflügelten Boreaden schüttelten gleichzeitig die Köpfe. Dann öffneten sich die Hangartüren in eine frostklirrende sternklare Nacht, und Festus der Drache stampfte mit den Füßen. Er wollte endlich wieder fliegen.
    »Fragt Aeolus, was dieses Schlimmere ist«, sagte Zethes geheimnisvoll. »Der weiß Bescheid. Viel Glück.«
    Er klang fast, als ob er sich Sorgen machte, was aus ihnen werden würde, auch wenn er noch vor wenigen Minuten aus Piper eine Eisstatue hatte machen wollen.
    Cal klopfte Leo auf die Schulter. »Lass dich nicht kaputt machen«, sagte er, und das war vermutlich

Weitere Kostenlose Bücher