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Helden des Olymp: Der verschwundene Halbgott (German Edition)

Helden des Olymp: Der verschwundene Halbgott (German Edition)

Titel: Helden des Olymp: Der verschwundene Halbgott (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick Riordan
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selbst, unkontrollierbar, mit lahmen Flügeln und einem Feuer in seinem Schlund, das wie eine schlecht verdrahtete Glühbirne flackerte.
    Ein Körper jagte an ihr vorüber – Leo, der schrie und hektisch nach den Wolken griff. »Neeein!«
    Sie versuchte, ihn zu rufen, aber er war schon zu weit unten.
    Irgendwo über ihr schrie Jason: »Piper, mach dich gerade. Streck Arme und Beine aus!«
    Es fiel ihr schwer, ihre Angst unter Kontrolle zu bekommen, aber sie gehorchte und fand eine Art Gleichgewicht. Sie fiel jetzt mit ausgebreiteten Armen wie eine Fallschirmspringerin, und der Wind unter ihr war wie ein solider Eisblock. Dann war Jason da und schlang die Arme um ihre Taille.
    Gott sei Dank, dachte Piper. Aber ein Teil von ihr dachte außerdem: Super. Jetzt umarmt er mich schon zum zweiten Mal in dieser Woche und beide Male, weil ich dabei bin, mich zu Tode zu stürzen.
    »Wir müssen Leo helfen!«, schrie sie.
    Ihr Fall verlangsamte sich, als Jason die Winde unter seine Kontrolle brachte, aber sie schlingerten weiterhin auf und ab, als wollten die Winde nicht ganz mitmachen.
    »Wird hart«, warnte Jason. »Halt dich fest.«
    Piper klammerte sich an ihn und Jason schoss auf den Boden zu. Wahrscheinlich stieß Piper einen Schrei aus, aber der Ton wurde von ihrem Mund weggerissen. Vor ihren Augen verschwamm alles.
    Und dann, boing ! Sie knallten gegen einen weiteren warmen Körper – Leo, der noch immer zappelte und fluchte.
    »Lass das!«, sagte Jason. »Ich bin es doch!«
    »Mein Drache!«, schrie Leo. »Du musst Festus retten!«
    Jason hatte schon Mühe genug damit, sie alle drei in der Luft zu halten, und Piper wusste, dass er nie im Leben einem fünfzig Tonnen schweren Drachen aus Metall helfen könnte. Aber ehe sie Leo zur Vernunft bringen konnte, hörte sie unter sich eine Explosion. Eine Feuerkugel stieg hinter einer Gruppe von Lagerhäusern in den Himmel und Leo schluchzte. »Festus!«
    Jasons Gesicht rötete sich vor Anstrengung, während er versuchte, ein Luftkissen unter ihnen zu halten, aber er schaffte es nur, dass sie langsamer absackten. Es war kein freier Fall mehr, es war eher so, als hüpften sie eine riesige Treppe hinunter, immer dreißig Meter auf einmal, und für Pipers Magen war das gar nicht gut.
    Während sie noch stürzten, sah Piper die Fabrikanlage unter ihnen deutlicher – Lagerhäuser, Rauchsäulen, Schlote, Stacheldrahtzäune und Parkplätze voller verschneiter Fahrzeuge. Sie waren noch immer so hoch, dass der Aufprall auf den Boden sie plattmachen würde wie einen überfahrenen Igel, als Jason stöhnte: »Ich kann nicht …«
    Und sie sackten ab wie Steine.
    Sie knallten auf das Dach des größten Lagerhauses und stürzten weiter in die Dunkelheit.
    Dummerweise versuchte Piper, auf den Füßen zu landen. Das gefiel ihren Füßen gar nicht. Stechender Schmerz schoss durch ihren linken Knöchel, als sie auf einer kalten Metalloberfläche zusammenbrach.
    Einige Sekunden lang registrierte sie nur den Schmerz – einen so schlimmen Schmerz, dass ihre Ohren schrillten und vor ihren Augen alles rot wurde.
    Dann hörte sie irgendwo unter sich Jasons Stimme, die im Gebäude widerhallte: »Piper! Wo ist Piper?«
    »Bruderherz«, stöhnte Leo. »Das ist mein Rücken. Ich bin kein Sofa. Piper, wo steckst du?«
    »Hier«, brachte sie mit wimmernder Stimme heraus.
    Sie hörte Grunzen und Kratzen, dann Füße, die auf Metallstufen stampften.
    Ihre Sicht klärte sich. Sie befand sich auf einem Laufsteg aus Metall, der sich um das Innere des Lagerhauses zog. Leo und Jason waren auf dem Boden gelandet und kamen jetzt die Treppe hoch auf sie zu. Sie sah ihren Fuß an und Wellen der Übelkeit spülten über sie hinweg. Ihre Zehen sollten doch nicht in diese Richtung zeigen, oder doch?
    Oh Gott. Sie zwang sich, wegzuschauen, ehe sie sich übergeben musste. Konzentrier dich auf etwas anderes. Egal, worauf.
    Das Loch, das sie ins Dach geschlagen hatten, klaffte wie nach einem Meteoriteneinschlag an die sieben Meter über ihnen. Piper konnte nicht begreifen, wie sie diesen Sturz überlebt hatten. Unter der Decke flackerten trübe einige wenige Glühbirnen, aber sie konnten die riesige Halle nicht beleuchten. Neben Piper war das zerfressene Metall mit einem Firmenlogo bedruckt, aber es war fast vollkommen von Graffiti verdeckt. Unten im dunklen Lagerraum konnte sie riesige Maschinen erahnen, Greifarme, halb fertige Lastwagen auf einem Fließband. Die Halle sah aus, als sei sie schon vor Jahren verlassen

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