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Helden des Olymp: Der verschwundene Halbgott (German Edition)

Helden des Olymp: Der verschwundene Halbgott (German Edition)

Titel: Helden des Olymp: Der verschwundene Halbgott (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick Riordan
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gesehen, Sump. Wenn einer sie laufenlässt, dann ich!«
    Sump und Torque fingen an zu streiten, aber der dritte Zyklop richtete sich auf und brüllte. »Idioten!«
    Leo hätte fast den Schraubenzieher fallenlassen. Der dritte Zyklop war eine Zyklopin. Sie war über einen Meter größer als Torque und Sump und sogar noch kräftiger. Sie trug einen Kittel aus Kettenpanzer, der geschnitten war wie eins von diesen Sackkleidern, die Leos Tante Rosa immer getragen hatte. Wie hießen die noch – ein Muumuu? Ja, die Zyklopendame trug ein Kettenpanzermuumuu. Ihre fettigen schwarzen Haare waren zu Zöpfchen geflochten, in die Kupferdraht und Metallstreifen eingearbeitet waren. Ihre Nase und ihr Mund waren dick und zusammengequetscht, als ob sie ihre Freizeit damit verbrachte, ihren Kopf gegen Mauern zu rammen, aber ihr rotes Auge funkelte vor böser Intelligenz.
    »Das Mädel ist Venusbrut«, fauchte die Zyklopin. »Sie versucht es mit Charme-Sprech.«
    »Bitte, Ma’am …«, fing Piper an.
    »Rarr!« Die Zyklopin packte Piper um die Taille. »Komm mir ja nicht mit deinen süßen Reden, Mädel. Ich bin Ma Gasket. Ich habe schön zähere Helden als dich zum Mittagessen verspeist.«
    Leo hatte Angst, Piper könnte zerquetscht werden, aber Ma Gasket ließ sie wieder los, so dass sie an der Kette baumelte. Dann brüllte sie Sump an, wie blöd er doch sei.
    Leos Hände arbeiteten fieberhaft. Er bog Drähte und drückte auf Schalter und dachte kaum daran, was er tat. Er hatte die Fernbedienung jetzt befestigt. Dann kroch er zum nächsten Robotarm, während die Zyklopen miteinander redeten.
    »… sie zuletzt essen, Ma?«, sagte Sump gerade.
    »Idiot!«, brüllte Ma Gasket und Leo ging auf, dass Sump und Torque ihre Söhne sein mussten. Wenn das so war, lag Hässlichkeit einwandfrei in der Familie. »Ich hätte euch als Babys auf der Straße aussetzen sollen, wie echte Zyklopenkinder. Dann hättet ihr vielleicht etwas Nützliches gelernt. Ein Fluch auf mein weiches Herz, dass ich euch behalten habe.«
    »Weiches Herz?«, murmelte Torque.
    »Was war das, du undankbarer Bengel?«
    »Nichts, Ma. Ich habe gesagt, du hast ein weiches Herz. Wir dürfen für dich arbeiten, dich füttern, deine Zehennägel feilen …«
    »Und dafür solltet ihr dankbar sein!«, brüllte Ma Gasket. »Und jetzt schür das Feuer, Torque. Und Sump, du Idiot, mein Kanister Salsa ist in dem anderen Lagerhaus. Sag ja nicht, du erwartest, dass ich diese Halbgötter ohne Salsa verzehre.«
    »Ja, Ma«, sagte Sump. »Ich meine, nein, Ma. Ich meine …«
    »Hol ihn!« Ma Gasket griff sich ein LKW-Chassis und knallte es Sump auf den Kopf. Sump ging in die Knie. Leo war sicher, dass der Schlag ihn umgebracht hatte, aber offenbar wurde Sump oft von Lastwagen getroffen. Er schob sich die LKW-Reste vom Kopf, kam schwankend auf die Beine und rannte los, um die Salsa zu holen.
    Jetzt ist der Moment, dachte Leo. Solange sie nicht alle da sind.
    Er verdrahtete die zweite Maschine und schlich auf eine dritte zu. Als er zwischen zwei Greifarmen hindurchhuschte, sahen die Zyklopen ihn nicht, im Gegensatz zu Piper. Ihr Gesichtsausdruck verwandelte sich von Entsetzen zu Unglauben und sie schnappte nach Luft.
    Ma Gasket drehte sich zu ihr um. »Was ist los, Mädel? So empfindlich, dass ich dir was gebrochen habe?«
    Zum Glück war Piper eine rasche Denkerin. Sie schaute von Leo weg und sagte: »Ich glaube, meine Rippen, Ma’am. Ich bin innerlich so zerquetscht, dass ich schrecklich schmecken werde.«
    Ma Gasket brüllte vor Lachen. »Guter Witz. Der letzte Held, den wir gegessen haben – weißt du noch, Torque? Ein Sohn des Merkur, oder?«
    »Ja, Ma«, sagte Torque. »Hat gut geschmeckt. Ein bisschen sehnig.«
    »Der hat es auch mit diesem Trick versucht. Hat behauptet, dass er Medikamente nimmt. Aber er hat gut geschmeckt.«
    »Hat wie Hammel geschmeckt«, erinnerte sich Torque. »Lila Hemd. Hat Latein gesprochen. Ja, ein bisschen zäh, aber gut.«
    Leos Finger erstarrten auf der Kontrollleiste. Offenbar dachte Piper dasselbe wie er, denn sie frage: »Lila Hemd? Latein?«
    »War so lecker«, sagte Ma Gasket glücklich. »Die Sache ist die, Mädel, dass wir nicht so dumm sind, wie die meisten denken. Wir fallen auf diese blöden Tricks nicht rein, wir nördlichen Zyklopen.«
    Leo zwang sich, weiterzuarbeiten, aber seine Gedanken wirbelten wild durcheinander. Ein Junge, der Latein sprach, war hier gefangen worden. Und er hatte ein lila Hemd getragen, wie Jason. Er wusste

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