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Helden des Olymp: Der verschwundene Halbgott (German Edition)

Helden des Olymp: Der verschwundene Halbgott (German Edition)

Titel: Helden des Olymp: Der verschwundene Halbgott (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick Riordan
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ausdenken können.
    Die beiden kleineren Gestalten, die an den Kranarmen hingen, waren keine Maschinen. Es waren Jason und Piper. Beide hingen mit dem Kopf nach unten an ihren Knöcheln, und sie waren bis zum Hals mit Ketten umwickelt. Piper warf sich hin und her und versuchte, sich zu befreien. Sie war geknebelt, aber immerhin lebte sie noch. Jason sah nicht so gut aus. Er hing schlaff da und hatte die Augen so verdreht, dass nur das Weiße zu sehen war. Über seiner linken Augenbraue saß eine apfelgroße Beule.
    Die Ladefläche des halb fertigen Lieferwagens auf dem Fließband wurde als Feuerstätte benutzt. Dort brannte eine Mischung aus Reifen und Holz, die mit Kerosin überschüttet worden war – so roch es jedenfalls. Über den Flammen hing eine lange Metallstange – ein Spieß, wie Leo aufging, was bedeutete, dass das hier ein Herdfeuer war.
    Und das Schrecklichste von allem waren die Köche.
    MONOCLE MOTORS und dann dieses Logo mit dem roten Auge. Warum hatte Leo das nicht sofort begriffen?
    Drei riesige Humanoiden standen um das Feuer.
    Zwei schürten die Flammen, der größte hockte und kehrte Leo den Rücken zu. Die beiden, die ihm das Gesicht zudrehten, waren jeder drei Meter groß, mit muskulösen, behaarten Körpern und einer Haut, die im Feuerschein rot glühte. Eines der Monster trug einen Lendenschurz aus Metallringen, der wirklich unbequem aussah. Der andere hatte eine zerfetzte Toga aus Glasfaser-Isoliermaterial an, die auch nicht gerade zu Leos Lieblingsklamotten gehört hätte. Ansonsten hätten die beiden Monster Zwillinge ein können.
    Beide hatten ein brutales Gesicht mit einem einzigen Auge mitten auf der Stirn. Die Köche waren Zyklopen.
    Leos Beine gaben unter ihm nach. Er hatte ja schon allerlei seltsame Dinge gesehen – Sturmgeister und geflügelte Gottheiten und einen Metalldrachen, der gern Tabascosoße aß. Aber das hier war etwas anderes. Das hier waren echte drei Meter große lebende Monster aus Fleisch und Blut, die seine Freunde zum Abendessen verzehren wollten.
    Er war vor Entsetzen dermaßen außer sich, dass er kaum denken konnte.
    Wenn er nur Festus bei sich gehabt hätte. Jetzt hätte er einen Feuer speienden zwanzig Meter langen Panzer gut brauchen können. Aber er hatte nur einen Werkzeuggürtel und einen Rucksack. Sein drei Pfund schwerer Hammer sah im Vergleich zu diesen Zyklopen jämmerlich klein aus.
    Das hier war es also, wovon die schlafende Erdfrau geredet hatte. Sie hatte gewollt, dass Leo wegging und seine Freunde sterben ließ.
    Das entschied die Sache. Leo würde nicht zulassen, dass er sich dieser Erdfrau gegenüber jemals wieder hilflos fühlte – nie wieder. Leo streifte seinen Rucksack ab und öffnete ihn lautlos.
    Der Zyklop im Lendenschurz ging zu Piper, die zappelte und versuchte, ihn mit dem Kopf im Auge zu treffen. »Kann ich ihr jetzt den Knebel wegnehmen? Ich hab es gern, wenn sie schreien.«
    Die Frage war an den dritten Zyklopen gerichtet, der offenbar der Anführer war. Die hockende Gestalt grunzte und Lendenschurz riss den Knebel aus Pipers Mund.
    Sie schrie nicht. Sie holte zitternd Atem, als versuchte sie, ruhig zu bleiben.
    Leo hatte im Rucksack inzwischen gefunden, was er gesucht hatte: einen Stapel kleiner Fernkontrolleinheiten, den er im Bunker 9 eingesteckt hatte. Er hoffte zumindest, dass sie das waren. Die Wartungskonsole des Roboterkrans war leicht zu finden. Leo zog einen Schraubenzieher aus seinem Werkzeuggürtel und machte sich an die Arbeit, aber er musste langsam vorgehen. Der Oberzyklop war weniger als sieben Meter von ihm entfernt und diese Monster hatten offenbar hervorragende Sinnesorgane. Seinen Plan ohne Lärm durchzuführen schien ihm unmöglich, aber er hatte keine Wahl.
    Der Zyklop in der Toga stocherte im Feuer herum, das jetzt loderte und ekelhaften schwarzen Rauch zur Decke schickte. Sein Kumpel Lendenschurz sah Piper wütend an und wartete darauf, dass sie mit dem Unterhaltungsprogramm anfing. »Schrei, Mädel! Ich mag lustiges Geschrei.«
    Als Piper endlich etwas sagte, klang sie ruhig und vernünftig, als wolle sie ein ungezogenes Hundebaby zurechtweisen. »Ach, Herr Zyklop, Ihr wollt uns doch gar nicht umbringen. Es wäre viel besser, uns laufenzulassen.«
    Lendenschurz kratzte sich an seinem hässlichen Kopf. Er drehte sich zu seinem Freund in der Glasfasertoga um. »Sie ist ja schon hübsch, Torque. Vielleicht sollte ich sie laufenlassen.«
    Torque, der Trottel in der Toga, knurrte: »Ich hab sie zuerst

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