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Helden des Olymp: Der verschwundene Halbgott (German Edition)

Helden des Olymp: Der verschwundene Halbgott (German Edition)

Titel: Helden des Olymp: Der verschwundene Halbgott (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick Riordan
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ließ.
    Leo konnte nicht fassen, wie blödsinnig er sich im Palast des Boreas verhalten hatte. Er hätte sich doch denken können, dass eine Familie aus Wintergottheiten ihn auf Anhieb hassen würde. Der Sohn des Feuergottes, der auf einem Feuer speienden Drachen in ein eisiges Penthouse fliegt – vielleicht nicht der cleverste Schachzug. Aber er fand es trotzdem schrecklich, abgewiesen worden zu sein. Jason und Piper hatten den Thronsaal besuchen dürfen. Leo hatte in der Vorhalle warten müssen, mit Cal, dem Halbgott des Hockeys und der Hirnschädigungen.
    Feuer ist schlecht, hatte Cal ihm gesagt.
    Das fasste die Lage ganz gut zusammen. Leo wusste, dass er seinen Freunden die Wahrheit nicht mehr lange vorenthalten könnte. Seit sie Camp Half-Blood verlassen hatten, musste er immer wieder an diesen einen Satz aus der Großen Weissagung denken: Die Welt wird sterben in Sturm und Feuer.
    Und Leo war der Feuermann, der erste seit 1666, als London abgebrannt war. Wenn er seinen Freunden sagte, was er wirklich konnte – He, wisst ihr was, Leute? Ich könnte die Welt zerstören!  –, warum sollte ihn dann irgendwer im Camp willkommen heißen? Leo würde wieder fliehen müssen. Auch wenn er wusste, dass er das schaffen würde, machte die Vorstellung ihm Kummer.
    Und dann war da noch Chione. Verflixt, die war toll. Leo wusste, dass er sich wie ein Vollidiot verhalten hatte, aber er war nicht dagegen angekommen. Er hatte sich die Kleider von dem Waschdienst reinigen lassen, der alles in einer Stunde schaffte und total nett gewesen war. Er hatte sich die Haare gekämmt – was nie eine einfache Aufgabe war – und hatte sogar entdeckt, dass der Werkzeuggürtel Pfefferminzpastillen liefern konnte, alles in der Hoffnung, in ihre Nähe zu gelangen. Aber natürlich hatte er Pech gehabt.
    Kalt abgewiesen zu werden, von seinen Verwandten, von Pflegefamilien, von allen – seine Lebensgeschichte. Sogar in der Wüstenschule war Leo sich in den letzten Wochen wie das fünfte Rad am Wagen vorgekommen, als Jason und Piper, seine einzigen Freunde, ein Paar geworden waren. Natürlich freute er sich für sie, aber trotzdem hatte er das Gefühl, dass sie ihn nicht mehr brauchten.
    Als er festgestellt hatte, dass Jasons ganzer Aufenthalt an der Schule eine Illusion gewesen war – eine Art frisierter Erinnerung –, war Leo insgeheim froh gewesen. Das war wie ein Neuanfang gewesen. Jetzt waren Jason und Piper schon wieder auf dem Weg, ein Paar zu werden – das hatte sich daran gezeigt, wie sie sich vorhin in der Fabrikhalle verhalten hatten, als ob sie unter vier Augen miteinander reden wollten, ohne Leo. Was hatte er denn erwartet? Er würde wieder überflüssig werden. Und Chione hatte ihm nur ein wenig schneller als die meisten anderen die kalte Schulter gezeigt.
    »Das reicht, Valdez«, rief er sich zur Ordnung. »Niemand wird dir einen roten Teppich ausrollen, du bist einfach nicht wichtig. Und jetzt mach den blöden Drachen heil.« Er war so in die Arbeit vertieft, dass er gar nicht wusste, wie viel Zeit schon vergangen war, als er die Stimme hörte.
    Du irrst dich, Leo , sagte sie.
    Vor Schreck ließ er seine Bürste in den Drachenkopf fallen. Er stand auf, konnte aber nicht sehen, wer da gesprochen hatte. Dann schaute er zu Boden. Schnee, chemischer Matsch aus den Toiletten, sogar der Asphalt bewegte sich und schien sich zu verflüssigen. In einem Kreis von drei Metern Durchmesser bildeten sich Augen, eine Nase und ein Mund: das riesige Gesicht einer schlafenden Frau.
    Sie sprach nicht direkt. Ihre Lippen bewegten sich nicht. Aber Leo konnte ihre Stimme in seinem Kopf hören, als ob die Schwingungen aus dem Boden kamen, in seine Füße flossen und durch seine Knochen widerhallten.
    Sie brauchen dich so sehr , sagte sie. In gewisser Weise bist du der Wichtigste der sieben – wie die Festplatte im Drachengehirn. Ohne dich ist die Macht der anderen bedeutungslos. Sie werden mich nie erreichen, niemals aufhalten. Und ich werde vollständig erwachen.
    »Du.« Leo zitterte dermaßen, dass er nicht sicher war, ob er laut gesprochen hatte. Er hatte diese Stimme zuletzt mit acht Jahren gehört, aber sie war es: die irdene Frau aus der Werkstatt. »Du hast meine Mom umgebracht.«
    Das Gesicht veränderte sich. Der Mund bildete ein schläfriges Lächeln, wie in einem angenehmen Traum. Ach, Leo. Ich bin auch deine Mutter – die erste Mutter. Widersetz dich mir nicht. Geh jetzt. Lass meinen Sohn Porphyrion sich erheben und König

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