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Heliosphere 2265 - Band 1: Das dunkle Fragment (German Edition)

Heliosphere 2265 - Band 1: Das dunkle Fragment (German Edition)

Titel: Heliosphere 2265 - Band 1: Das dunkle Fragment (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Suchanek
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Wissenschaftler runter“, sagte Jayden. „Ein Shuttle kann sie absetzen. Die Schutzanzüge werden sie vor der Strahlung schützen. Wir müssen einfach mehr über die Quelle erfahren.“ Doktor Petrova starrte beunruhigt auf die Skalen. „Wenn ich mir die Scans von Lieutenant Larik so ansehe, dann ist es ein Wunder, dass er nicht ebenfalls gestorben ist. Wir wissen nicht, warum die Besatzung der PROTECTOR durchdrehte, Sir. Die Anzüge schützen die Marines vor der uns bekannten Strahlung, aber auch nicht mehr.“ „Das ist mir bewusst, Doktor“, sagte Jayden. „Aber wir haben schlicht und einfach keine andere Wahl. Was ist, wenn es sich dort unten um eine Waffe der Parliden handelt? Oder die Waffe einer uns noch unbekannten Spezies? Dieses Ding hat eine Planetenbevölkerung ausgelöscht. Wir müssen wissen, um was es sich handelt. Glauben Sie mir, diese Entscheidung treffe ich nur ungern. Mir ist jedes Leben wichtig. Aber es werden alle Sicherheitsvorkehrungen getroffen, um die Marines und die begleitenden Wissenschaftler zu schützen.“ „Natürlich, Sir.“ Doktor Petrova legte ihr Pad zur Seite. „Ich wollte Ihnen nichts anderes unterstellen. Und mir ist die Gefahr ebenso bewusst, wie der Zeitdruck, unter dem wir stehen. Es gefällt mir nur nicht, so überhastet zu handeln.“ „Mir auch nicht, Doktor. Doch wir müssen schnell handeln.“ Mit einem Nicken zum Abschied verließen Ishida und er die Krankenstation. Den missbilligenden Blick von Doktor Petrova spürte er noch lange im Nacken. 
     
    *
     
    Während die Kommandobrückencrew weiterhin an der Auswertung der Sondendaten arbeitete und die Marines sich auf ihren Einsatz vorbereiteten, überflog Jayden die neuesten Berichte, die von den einzelnen Abteilungen gesendet worden waren. Soviel zur ruhigen ersten Mission! Er nahm einen ordentlichen Schluck rentalianisches Ale. Die rauchige Note der bernsteinfarbenen Flüssigkeit breitete sich im Gaumen aus und floss feurig die Kehle hinab. Das Getränk würde innerhalb weniger Minuten für einen Anstieg seines Endorphinhaushalts sorgen - Glück zum Trinken. Gleichzeitig blieb die berauschende Wirkung von Alkohol aus. Jayden fixierte das projizierte Konterfei, das über seinem Schreibtisch in der Luft schwebte. Es zeigte Alpha 365, seinen Sicherheitschef. Der genetisch gezüchtete Lieutenant Commander glich äußerlich einem Menschen. Mit seinem braunen Haar und dem alterslosen Gesicht wirkte er wie der Prototyp des vertrauenserweckenden Schwiegersohns. Die breiten Schultern und die beachtliche Größe von 1,90 m verliehen ihm etwas Martialisches, was er im Dienst jedoch hervorragend verbarg. Jayden hatte erst drei Mal mit ihm gesprochen. Meist verrichtete der Alpha seine Arbeit schweigend im Sicherheitsbüro des Schiffes. Er erkannte durchaus den Sinn darin, auf allen Schiffen der Solaren Union Sicherheitschefs der Alpha-Linie einzusetzen. Die Genetiker von Kassiopeia wurden nicht müde, deren Vorzüge anzupreisen. Absolute Loyalität, Unbestechlichkeit, eine hundertprozentige Befolgung des Protokolls und das Wichtigste: Sie besaßen keinerlei Emotionen. Sie handelten stets logisch, waren gar nicht in der Lage, etwas Unvorhergesehenes, ja Dummes, zu tun. Leider war es genau dieser Umstand, der ihn zweifeln ließ. Er hatte erlebt, wie beinahe eine ganze Kolonie ausgelöscht worden war, als der Sicherheitsbeauftragte - ein Beta Modell - das Protokoll einhalten und sich ergeben wollte. Schnell schüttelte er den Kopf, um die Gedanken zu vertreiben und nahm einen weiteren Schluck des Ales. Er hätte seine Zweifel gerne mit Janis besprochen, doch darauf musste er verzichten. Es hatte auch Nachteile einen Psychologen als Freund zu haben. Zwar war er froh darüber, Janis als seinen Freund bezeichnen zu dürfen, seine Analysefähigkeiten waren jedoch oftmals mehr als nervig. Am Ende des letzten Gesprächs hatte Janis ihm ein paar schmerzhafte Wahrheiten um die Ohren gehauen und ihn dazu aufgefordert, sich endlich zusammenzureißen. Er - Jayden - sei nicht umsonst auf diesem Posten. Er solle damit anfangen, an seine Fähigkeiten zu glauben. Zu seinem Wohl und dem seiner Offiziere. Jayden ließ die Anzeige von Alpha 365 verschwinden und widmete sich den aktuellen Problemen. Sie hatten einen Parliden an Bord, was alleine bereits einen erheblichen Konflikt auslösen konnte. Obendrein schwebten sie im gleichen Orbit wie ein weiteres dieser verdammten Parlidenschiffe. Wenn eine Patrouille sie hier fand ... er wollte gar

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