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Heliosphere 2265 - Band 4: Das Gesicht des Verrats (German Edition)

Heliosphere 2265 - Band 4: Das Gesicht des Verrats (German Edition)

Titel: Heliosphere 2265 - Band 4: Das Gesicht des Verrats (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Suchanek
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Befugnissen ausgestattet. Sie konnte sogar, ohne die Zustimmung des Senats, einen Vizepräsidenten ernennen, der im Falle ihres Todes die Amtsgeschäfte fortführen sollte. Ich habe es geschafft!
    "Alles in Ordnung, Admiral?" Kartess warf ihm einen taxierenden Blick zu.
    "Natürlich, Madame Präsident. Danke für Ihr Vertrauen. Ich sollte mich auf den Weg machen."
    "Viel Glück."
    "Ihnen auch."
    Eine der Wachen begleitete ihn nach draußen. Als die Tür des Büros sich hinter ihm geschlossen hatte, hielt er inne. "Tun Sie es."
    Der Sicherheitsmann nickte. "Sauber und schnell?"
    Björn schüttelte belustigt den Kopf. "Aber nein. Wir müssen den Hass der Öffentlichkeit schüren. Schlagen Sie sie grün und blau, brechen Sie ihr ein paar Finger, was weiß ich … Machen Sie ihr den Abgang so schmerzhaft wie möglich und beenden Sie das Ganze mit einem Pulserschuss zwischen die Augen. 
    Und zeichnen Sie alles auf. Wir machen Sie danach unkenntlich und lancieren die Media-Datei im GalNet. Die Menschen werden Michalew hassen, wenn sie die Bilder sehen und mich in meinem Feldzug gegen den Terror uneingeschränkt unterstützen."
    "Wird erledigt."
    Der Sicherheitsmann zog seinen Pulser und glitt lautlos zurück ins Büro der Präsidentin. Ein zischender Partikelschuss erklang, ein Körper fiel zu Boden.
    "Was soll das?!", rief Ione Kartess.
    Ein Schlag, dann ein Schrei. Weitere Schläge.
    Björn berührte seinen Hand-Com und nahm Kontakt zu Svea Christensen auf. "Es hat funktioniert."
    "Alle Achtung, Mister Präsident."
    "Belassen wir es doch erst einmal bei 'Admiral'. Sie wissen, was Sie zu tun haben?"
    "Natürlich", sagte Christensen. "Ich werde der Öffentlichkeit mitteilen, dass Präsidentin Ione Kartess von einem Attentäter Michalews auf brutalste Weise getötet wurde. Ab sofort übernimmt ihr Vertrauter, Admiral Björn Sjöberg, der wie durch ein Wunder dem Anschlag entkommen konnte und von der Präsidentin bereits zum Vizepräsident ernannt worden ist, die Amtsgeschäfte.
    Dazu spiele ich Ihre Rede ab, die wir vor einigen Wochen aufgezeichnet haben."
    "Ausgezeichnet. Ich werde dafür sorgen, dass unser Innenminister uns nicht mehr in die Quere kommt und den letzten Teil des Plans in die Wege leiten."
    Er beendete die Verbindung. Aus dem Büro der Präsidentin drang Schluchzen hervor. Björn warf einen kurzen Blick hinein. Der Leibwächter hatte Kartess auf den Tisch geworfen und bog ihr gerade die Hand zurück, bis es knirschte. Ihr Gewimmer vermischte sich mit dem Lachen des Mannes. Das Gesicht der ehemaligen Präsidentin war blutverschmiert.
    Er warf ihr einen lächelnden Blick zu und schloss die Tür. Sobald der Leibwächter mit ihr fertig war, und die Sensoren, die Björn im Verlauf des Gesprächs im Raum angebracht hatte das Erlöschen eines Lebenszeichen orteten, würde die Sicherheit alarmiert werden. Sie würden zwei Tote vorfinden. Die Präsidentin und einen ihrer Leibwächter. Einer aus dem Sicherheitstrupp sollte ihn im Affekt erschießen, dafür hatte Björn gesorgt.
    Damit blieb nur noch ein Problem, um das er sich kümmern musste.
     
    *
     
    Admiral Juri Michalew saß stocksteif in seinem Konturensessel und konnte einfach nicht begreifen, was er sah.
    Die Nachrichtenfeeds quollen über mit der neuesten Meldung. Präsidentin Ione Kartess war tot. Getötet auf seine - Juri Michalews - Anweisung und das auf brutalste Weise. Längst zirkulierten Bilder im planetaren Netz, die den gesamten Akt darstellten. Juri hatte sich beinahe übergeben, als er zugesehen hatte, wie dieses Tier der Präsidentin die Finger brach.
    Wie konnten sie ihm etwas Derartiges unterstellen? Er hätte die Präsidentin niemals auf eine so barbarische Weise getötet. Als Geisel hatte er sie nehmen wollen, um sie dann in einigen Monaten, wenn er seine Macht gefestigt hatte, standrechtlich zu erschießen. Schnell und sauber.
    Und als wäre das nicht genug, hielt Admiral Björn Sjöberg eine pathetische Rede nach der anderen. Das verdammte Weichei saß fest im Sattel, besaß all die Macht, die längst er selbst haben sollte.
    Wie ist ihm das gelungen?
    Juri fegte wütend sein Pad vom Tisch, das polternd zu Boden fiel. Es gelang ihm nur schwer, die Fassung zu wahren. Sjöberg sollte tot sein, genau wie Jansen und Pendergast. Stattdessen trieben die sich immer noch allesamt irgendwo herum.
    Aber gut, im Fall von Sjöberg hatte Juri vorausgeplant. Er hätte gerne auf diese Maßnahme verzichtet, doch nun musste er tatsächlich so weit gehen.

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