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Heliosphere 2265 - Band 4: Das Gesicht des Verrats (German Edition)

Heliosphere 2265 - Band 4: Das Gesicht des Verrats (German Edition)

Titel: Heliosphere 2265 - Band 4: Das Gesicht des Verrats (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Suchanek
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ihm die Worte in den Sinn, die Lieutenant Bruce Walker ausgesprochen hatte, als er in seiner Blutlache auf NOVA-Station im Sterben gelegen hatte. Sie schauen in die falsche Richtung. Mittlerweile hatte er begriffen, was der Offizier damit gemeint hatte, worauf er ihn hatte hinweisen wollen. Sie alle hatten auf Admiral Juri Michalew geschaut, jenen säbelrasselnden Hardliner, der als lebendes Klischee alle Aufmerksamkeit auf sich gezogen hatte.
    Doch betrachtete man die Vergangenheit des Admirals, tauchte auch stets eine zweite Person auf: Björn Sjöberg. Einmal verknüpft, ergaben die Knoten ein beängstigendes Netz aus Intrigen und Verrat.
    Er runzelte die Stirn. In der Vergangenheit eines Großteils der Brückencrew gab es Schnittpunkte mit Michalew und meist kurz darauf auch mit Sjöberg. Als er das begriffen hatte, wurde Alpha 365 endlich klar, wie die beiden Admiräle zusammenhingen und was Sjöberg mit der Zusammenstellung der Crew bezweckt hatte. Leider kam die Erkenntnis zu spät, was in der aktuellen Situation aber keine Bedeutung hatte. Denn wen auch immer sie suchten, er hatte vermutlich nichts mit den Admirälen zu tun.
    Der Alpha atmete tief durch. Bedauerlicherweise befreite das die L.I. noch nicht vom Verdacht des Verrates. Sjöberg mochte sie damals mit der Unterstützung einiger anderer Admiräle gerettet haben, danach gab es aber keine Auffälligkeiten mehr in ihrer Akte. Von einem Tag auf den nächsten war die L.I. richtiggehend brav geworden. Eine solche Verhaltensänderung war ungewöhnlich.
    Er würde die L.I. befragen müssen. Ihre Akte brachte ihn nicht weiter.
    Mit einer Fingerbewegung verkleinerte er ihr Bild und konzentrierte sich auf Peter Task. Der Navigator war wohl einer der seltsamsten Zeitgenossen, die Alpha 365 bisher kennengelernt hatte. Erst beim dritten Anlauf hatte er den Aufnahmetest für die Akademie bestanden und dort auch eher durchschnittliche Noten erzielt - sah man von Astronomie, Astrografie und Navigation ab, darin war er ein Ass. Charakterlich gab er sich introvertiert, knüpfte kaum persönliche Kontakte und galt als ausgesprochener Einzelgänger.
    Gleichzeitig besaß er Nerven aus Stahl. Egal was um ihn herum vorging, er versank in seinem Fachgebiet und ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. Als ginge ihn außer der Navigation einfach nichts an.
    Alpha 365 schaltete sich remote auf die Konsole des Navigators und betrachtete die Darstellung. Zeile um Zeile erschienen Navigationsdaten. Task gab Koordinatenpunkte ein, errechnete Vektoren. Der Alpha öffnete einen weiteren Monitor und ließ sich die eingegebenen Vektordaten und die Geschwindigkeit anzeigen. Sie alle brachten die HYPERION auf unterschiedlichen Kursen aus dem System. Task musste im Fall der Fälle nur noch ein Icon betätigen und die Zahl des Speichers eingeben, dann setzte sich das Raumschiff in Bewegung.
    Er entwirft theoretische Szenarien und bereitet das Schiff darauf vor.
    Weitere Zeilen füllten sich. Kein Wunder, dass der Navigator nichts um sich herum wahrnahm. Alpha 365 erkannte verblüfft, dass der Mann nicht einmal den Navigationscomputer zu Hilfe nahm. Wie machte er das nur?
    Auch mit ihm musste er also sprechen. Zu viele ungeklärte Fragen ließen sich nicht aus dessen Akte beantworten.
    Blieb also noch Lieutenant Commander Lukas Akoskin. Seine Personalakte war relativ unspektakulär, sah man von den zahlreichen Verweisen vorgesetzter Offiziere ab, die von seiner Leidenschaft für Affären berichteten. Der Mann aus dem spanischen Sektor der Erde flirtete, was das Zeug hielt, und nicht wenige Gerüchte sagten ihm nach, auch Liebeleien mit höherrangigen Offizieren gehabt zu haben. Das war zwar per se nicht verboten, doch wurde es von der Admiralität nicht gerne gesehen. Nicht wenige Karrieren waren aufgrund von derlei Aktivitäten schon zum Stillstand gekommen.
    Auf seinem Fachgebiet legte Akoskin ausgezeichnete Fähigkeiten an den Tag. Er interessierte sich leidenschaftlich für Offensiv- und Defensivwaffen, kannte vermutlich die Seriennummer eines jeden Torpedos an Bord und war zudem taktisch versiert. Er hatte als einer von Vieren das berühmte "Eriin7"-Manöver für sich entscheiden können. Soweit Alpha 365 wusste, war das nicht einmal Captain Cross gelungen.
    Schlussendlich lief die Evaluation von Akoskins Daten auf das Gleiche hinaus, er würde auch ihn einer intensiven Befragung unterziehen müssen.
    "Alpha 365 an Maschinenraum."
    "Lorencia hier. Was kann ich für Sie tun,

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