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Heliosphere 2265 - Band 4: Das Gesicht des Verrats (German Edition)

Heliosphere 2265 - Band 4: Das Gesicht des Verrats (German Edition)

Titel: Heliosphere 2265 - Band 4: Das Gesicht des Verrats (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Suchanek
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meiner Seite stehen. Doch ich gebe zu, der Zufall erscheint auch mir recht groß. Das war auch ein Grund, weshalb ich Sie schneller zu dem Putsch drängte und Ihnen auch das Märchen von den geheimen Flottenbasen unterschob."
    "Die gibt es nicht?"
    "Nein. Wie, um Gottes Willen, sollte die Regierung ganze Schiffswerften geheim halten? Ein derartig riesiges Projekt durchzuziehen bringt eine Fülle an Verwaltungsaufwand mit sich. Und irgendjemand spricht immer. 
    Machen Sie sich also nicht noch lächerlicher.
    Der Schlüssel zum Sieg in einem zweiten Parlidenkrieg ist die HYPERION. Und das haben mittlerweile anscheinend auch andere erkannt. Diese seltsamen Artefakte, die dem Schiff immer wieder in den Schoß gefallen sind, dann die Veränderung von Captain Cross' Kommandochip, sein Sieg in letzter Sekunde bei NOVA." Björn schüttelte den Kopf. "Es ist immer wieder die HYPERION, die davonkommt. Sie war es auch, die meine Frau fand. Ein Zufall? Ich glaube nicht. Wer auch hinter alledem steckt, kennt die Menschheit und verfolgt ein ganz bestimmtes Ziel. Ich erkenne einen Langzeitplan, wenn ich ihn sehe.
    Irgendwie hängen diese Fraktale, die Parliden und die unbekannten Angreifer zusammen. Aber das soll nicht mehr Ihre Sorge sein, Juri."
    "Sie kommen hierher, erzählen mir, dass Sie für den Tod meiner Eltern und meines Sohnes verantwortlich sind ..."
    "Vergessen Sie nicht Ihre Frau", unterbrach Björn. "Sie war zwar todunglücklich, wegen des Todes ihres geliebten Sohnes, doch sie war auch stark. Niemals hätte sie sich umgebracht. Da musste ich nachhelfen."
    Juri atmete scharf ein. "Sie sind der widerliche Abklatsch eines Offiziers!"
    "Spielen Sie sich nicht so auf!" Björn schlug mit der Faust auf den Tisch. "Wie viele Menschen haben Sie getötet, um Ihr Ziel zu erreichen? Wie viele Karrieren wurden durch Ihre Hand zerstört?"
    "Nun, wie Sie mir ja deutlich zu verstehen geben, war das eigentlich Ihr Werk, nicht meines."
    "Touché." Björn erhob sich. "Aber ich denke, wir haben nichts mehr zu besprechen. Ich sollte mich eher darum kümmern, dass die Space Navy von Ihren Männern und Frauen gesäubert wird. Die loyalen Verfechter der Demokratie, die nun mir unterstehen, werden das sicher problemlos zuwege bringen." Björn hob den Pulser.
    "Bevor Sie abdrücken, sollten Sie noch etwas wissen."
    "Ich höre?"
    "Als ich meinen Putsch plante, machte ich mir auch Gedanken über Präsidentin Kartess. Ich hätte sie nicht sofort getötet, sondern erst einmal als Geisel behalten - im Gegensatz zu Ihnen besitze ich keinen legitimierten Anspruch auf den Sitz der Macht. Natürlich wusste ich, dass eine Geisel irgendwann zum Problem wird. Daher beschloss ich, Präsidentin Kartess, wenn es an der Zeit wäre, einen schnellen Tod zu gewähren."
    "Das ist ja herzallerliebst, aber was hat das mit uns zu tun?" Björn wischte sich den Schweiß von der Stirn und ließ den Pulser sinken. Warum fühlte er sich auf einmal so schwach?
    "Ich beschloss, die Präsidentin zu vergiften. Für diesen Zweck besorgte ich mir einen Bowmore Black, 96 Jahre alt. Kartess teilte meine Leidenschaft für alte Whiskey-Sorten." Juri deutete auf die Flasche, die halb geleert auf seinem Schreitisch stand. "Ich versetzte ihn mit einer neuen Variante des Seveso-Giftes. Ein Nerventoxin, das von einem meiner Wissenschaftler genetisch verändert wurde. Ich injizierte mir selbst die einzige Ampulle des Gegengiftes." Juri warf einen Blick auf die Uhr. "Es dürfte in einigen Minuten seine endgültige Wirkung entfalten." Er erhob sich und trat zu Björn, der zitternd in die Knie gegangen war. "Tja, Admiral, man kann eben nicht alles vorhersehen. Selbst der am besten gehegte Langzeitplan scheitert manchmal an Kleinigkeiten - dem Bedürfnis, den Triumph auszukosten, beispielsweise. Würden Sie öfter das Holovid einschalten, wäre das vielleicht nicht passiert. Wie bezeichneten Sie mich vorhin so schön: ein Klischee? Das gebe ich zurück, Admiral. Ich wünsche Ihnen ein langsames Sterben."
    Michalew lehnte sich an seinen Schreibtisch und blickte hinab.
    Björn wollte den Pulser heben und den verhassten Feind mit sich in den Abgrund reißen, doch er war zu schwach.
    "Ich bin froh, dass Sie mir die Geschichte erzählt haben, so macht es deutlich mehr Spaß, Ihnen beim Krepieren zuzuschauen. Sie und ich in einer Allianz? Niemals! Sie waren schon tot, als Sie diesen Raum betraten."
    Björns Körper begann konvulsivisch zu zucken, dann umfing ihn eine erlösende

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