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Heliosphere 2265 - Band 4: Das Gesicht des Verrats (German Edition)

Heliosphere 2265 - Band 4: Das Gesicht des Verrats (German Edition)

Titel: Heliosphere 2265 - Band 4: Das Gesicht des Verrats (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Suchanek
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draußen gekappt.
    "Keine Flexibilität", entgegnete er langsam. "Nur exakte Planung. Sie selbst haben sich als wahrer Dilettant erwiesen, wie ich leider gestehen muss. So viele Fehler." Er schüttelte den Kopf in gespieltem Ernst. "Wenn ich die nicht ausgebügelt hätte, wäre Ihr kleiner Coup schon lange gefloppt. Vor Jahren."
    Nun wirkte sein Gegenüber erstmals verunsichert. "Wovon sprechen Sie?"
    Mit einem wölfischen Lächeln ließ Björn sich in dem Konturensessel nieder. "Ich habe wirklich darüber nachgedacht, Ihnen ein Killerkommando auf den Hals zu hetzen oder die CAVE-Station einfach von einem Leichten Kreuzer in ihre Einzelteile zerblasen zu lassen. Aber um ehrlich zu sein, hinterlässt der Gedanke keinerlei Befriedigung."
    "Weil Sie Ihre sadistische Ader entdeckt haben und mich selbst erledigen wollen?"
    "Nein, weil ich will, dass Sie vor Ihrem Ende begreifen, was Sie eigentlich sind: mein Geschöpf."
    Michalew entfuhr sein heiseres Lachen. "Sie klingen wie ein Wahnsinniger. Was Sie sagen, ergibt nicht den geringsten Sinn." Er brach das Siegel einer Whiskey-Flasche und schüttete jeweils einen Fingerbreit der bernsteinfarbenen Flüssigkeit in zwei Gläser. Eines davon schob er von sich. "Trinken Sie das, vielleicht kommen Sie dann wieder zu sich. Noch könnten wir diese Sache mit einer Allianz beenden. Bedenken Sie nur, Sie und ich, die beiden mächtigsten Admiräle der Geschichte."
    Björn schüttelte nur den Kopf, nahm das Glas in die Hand. "Sie hatten schon immer einen teuren Geschmack, Juri."
    Sie tranken gemeinsam.
    "Eine Allianz kann es nicht geben. Sie waren mein Werkzeug, doch Ihr Nutzen hat sich erschöpft."
    "Klären Sie mich auf, weshalb glauben Sie, ich sei Ihr Werkzeug?"
    Björn stellte das Glas zurück. "Vor etwa vierzig Jahren diente ich als Commander an Bord der CROSSPOINT."
    "Das Schiff von Captain Stark?"
    "Exakt. Wir erhielten den Auftrag Taris I gegen einen möglichen Angriff des Eriin-Bundes zu verteidigen, den der Geheimdienst voraussah. Nach etwa einer Woche eintöniger Patrouille durchbrachen sieben Schiffe die Phasenmauer des Systems."
    "Piraten." Juri spuckte das Wort fast aus.
    Björn schüttelte den Kopf. "Parliden. Trotz der Unterstützung der Systemflotte waren wir in der Minderheit. Das Schiff wurde schwer beschädigt. Uns gelang im letzten Moment ein Kurzphasenflug. Die Sternköpfe hielten uns wohl für tot. So konnten wir aus sicherer Entfernung die Ortungsplattformen anzapfen und mitverfolgen, was geschah. Sie entführten die Menschen."
    "Sie haben es gewusst!" Juri starrte ihn entgeistert an. "Sie haben es seit vierzig Jahren gewusst!?"
    "Wir wussten, dass die Parliden menschliche Gefangene machten, ja. Als Sekundäreffekte das Schiff zerstörten, mussten wir uns mit den Rettungskapseln absetzen. Wochen später wurden wir gefunden und teilten unsere Informationen mit dem Geheimdienst." Er verzog bitter das Gesicht. "Man glaubte uns nicht. Nahegelegene Beobachtungsposten hatten die Signaturen von Eriin-Kreuzern aufgenommen, wieso also sollten es Parliden gewesen sein?
    Da Captain Stark sich schon immer für einen zweiten Krieg ausgesprochen hatte, vermutete man, dass er log." Björn schüttelte den Kopf. "Ein so ehrenvoller Mann wäre eher gestorben als zu lügen. Das hat mir gezeigt, dass Wahrheit und Ehre in der Flotte nichts bedeuten und dass die Politiker sich einen Dreck darum scheren."
    "Welch eine Erkenntnis." Juri verzog abschätzig die Mundwinkel.
    "Zu diesem Zeitpunkt beschloss ich, dieses Geschmeiß auszulöschen und die Space Navy, die gesamte Solare Union, wieder groß zu machen. Doch ein solcher Plan benötigt Zeit. Es ist fast unmöglich, dass niemand aufmerksam wird und ein Gebilde wie die Union umzugestalten, geht zudem nicht mit Gewalt.
    Ich entschloss mich dazu, eine Galionsfigur zu erschaffen. Jemanden, der genau wie Captain Stark für die Öffentlichkeit den bösen Hardliner spielt, während ich als aufrechter Kämpfer für die Demokratie meiner eigenen Wege gehe."
    Juri runzelte die Stirn. "Wir beide begegneten uns erst viel später. Außerdem hat meine Einstellung, mein Streben danach, das Richtige zu tun, nichts mit Ihnen zu tun."
    "Sie irren. Ich suchte jemanden, der bereits einen gewissen Hass auf die Parliden in sich trug. Nachdem ich etliche Akten durchwühlt hatte, fand ich Sie. Lieutenant Commander Juri Michalew, dessen Großeltern im Parlidenkrieg gestorben waren."
    Der Admiral hatte das Whiskeyglas abgestellt und starrte ihn finster

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