Heliosphere 2265 - Band 4: Das Gesicht des Verrats (German Edition)
Vergangenheit auf die eine oder andere Art, bewusst oder unbewusst, mit Ihnen aneinandergeraten waren.
Lorencia auf der Akademie und Ishida, als Sie Ihren Club auffliegen ließ. Bei Commander Kensington konstruierte ich einfach eine Spur, die auf Sie hinwies. Sie müssen wissen, dass die Eltern der guten Miss Kensington einst von Attentätern des Ketaria-Bundes getötet wurden."
"Die Sie beauftragten?"
"Nein." Björn schüttelte den Kopf. "Damit habe ich ausnahmsweise nichts zu tun. Aber warum sollte ich diese Tatsache nicht ausnutzen? Die Gute näherte sich Ihnen immer weiter und so wurden Sie aufmerksam und vermuteten auch in ihr eine Gefahr. Sie hatten gar keine Wahl, als Ihr Hauptaugenmerk auf die HYPERION und ihre Crew zu werfen."
"Cross?"
"Er ist vermutlich der Einzige in der Führungscrew, der nichts mit Ihnen zu tun hatte. Der reine, edle Held, der in schimmernder Rüstung dahingaloppiert und von den Medien geliebt wird. Ich benötigte jemanden, der Sympathien weckt. Es war recht einfach.
Ich wiederholte den Trick mit Schiffen des Eriin-Bundes. Als sie Tikara II angriffen, sorgte ich dafür, dass nur wenige Verteidiger anwesend waren - der gute Yoshio überprüfte kaum einen Bericht oder eine Flottenverlegung, wenn diese schon abgezeichnet waren. Ich war mir sicher, dass sich einer der Offizier hervortun würde. Dass es Cross sein würde, wusste ich nicht, ich dachte dabei eher an Captain Hakun. Doch so war es noch besser, denn Cross ist jung und gutaussehend, hat ein einnehmendes Lachen und verkörpert die gestaltgewordene Ehre."
"Die anderen?"
"Oh, nicht alle sind mit Ihnen verknüpft. Einige haben einfach sehr spezielle Fähigkeiten oder tragen Geheimnisse mit sich herum, die noch wichtig werden, wenn ich die Kommandostruktur an Bord ein wenig ... verändere."
"Was meinen Sie damit?"
"Die HYPERION hat mir gute Dienste erwiesen, doch im kommenden Kampf benötige ich keinen Lockvogel mehr. Ich werde mich, sobald es an der Zeit ist, um einzelne Personen kümmern, die ich nicht mehr brauche und die dort nur einen Posten haben, weil ich Sie damit anlocken wollte.
Und das hat immerhin ausgezeichnet funktioniert, nicht wahr? Sie haben Ihre wichtigsten Leute dorthin geschickt, um die Kontrolle nicht vollständig zu verlieren." Er nahm die Whiskeyflasche und goss nach. "Nehmen wir nur mal Doktor Petrova. Schauen Sie nicht so, natürlich wusste ich von ihr. Oder Bruce Walker - übrigens einer von meinen Männern, nicht Ihren. Er musste nach seiner Gefangennahme auch weg, daher habe ich für das Attentat gesorgt.
Alles, was mich mit Ihnen verbindet, muss entfernt werden. Ich kenne jeden Offizier, den Sie eingeschleust haben; jeden Mann, jede Frau.
Und nicht nur auf der HYPERION. Immerhin musste ich sichergehen, dass ich Sie und Ihre Bagage wieder loswerde, sobald ich die Präsidentin beseitigt habe."
"Mit einer Handvoll Getreuer wollen Sie meinen Putsch im Keim ersticken?"
"Aber nicht doch." Björn schüttelte den Kopf. "Im Gegenteil, ich benötige Ihre Leute noch. Die Öffentlichkeit muss Sie auch weiterhin fürchten, muss glauben, dass Sie die Macht an sich reißen. Die Anschläge gehen weiter. Ab und an werde ich ein paar Ihrer Leute auffliegen lassen, werde publizieren, dass wir Ihnen näherkommen."
"Mir?"
"Oh, ich werde Sie töten, soviel ist sicher. Aber das muss die Öffentlichkeit ja nicht wissen."
"Sie sind ein wahres Monster!"
"Das aus Ihrem Mund zu hören ist wirklich ein Kompliment." Björn nahm einen weiteren Schluck des Whiskeys.
"Was ist mit Ihrer Frau?", fragte Juri. "War das auch Teil des Plans?"
"Teils, teils", musste Björn zugeben. "Wie Sie mittlerweile begriffen haben dürften, messe ich der öffentlichen Meinung zu diesem Zeitpunkt noch einiges an Gewicht bei. Es reicht nicht, dass die mich als aufrechten, ehrenvollen Admiral sehen, der die Demokratie beschützen will. Sie müssen auch Mitleid haben. Während die Regierung vor der Parlidenaktivität die Augen verschloss, gelang es meinen Leuten ein Muster in deren Aktivitäten zu erkennen." Er stellte das Glas ab und strich sich gedankenverloren durch seinen Vollbart. "Ich konnte meine Frau noch nie leiden, es war eine Vernunftehe. Also habe ich sie in einen Urlaub geschickt. Wie geplant wurde sie dort von den Parliden geschnappt und das Thema war für mich erledigt."
"Aber dann wurde sie von der HYPERION gefunden."
"Ja." Björn nickte. "Ausgerechnet sie wurde gefunden. Die Öffentlichkeit wird dadurch noch mehr auf
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