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Heliosphere 2265 - Band 5: Im Zentrum der Gewalten (Science Fiction)

Heliosphere 2265 - Band 5: Im Zentrum der Gewalten (Science Fiction)

Titel: Heliosphere 2265 - Band 5: Im Zentrum der Gewalten (Science Fiction) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Suchanek
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Sjöberg plauderte gemütlich mit Doktor Abigail Rosen, der Ministerin für Gesundheit und Wissenschaft. Harrison Walker, der Chef der Inner Security Police, stand daneben und warf ihr immer wieder unergründliche Blicke zu. Gerade trat auch Jeff Hunt ein. Der Verteidigungsminister lächelte allen freundlich zu und nickte dabei in die Runde.
    “Doktor von Ardenne, wir können beginnen”, sagte der Präsident.
    Irina hatte Stunden damit zugebracht, Berichte durchzugehen und den Fehler schließlich gefunden. Der Neuralchip beinhaltete eine geringe Menge an Desponit. Dieses Material wurde in der irdischen Technik nur sehr begrenzt eingesetzt. Es war selten und teuer. Die Parliden hatten es in den Neuralchips verbaut. Aufgrund eines winzigen Quants an Sivor-Strahlung, die von Desponit emittiert wurde, war das Phasen-Stase-Feld instabil geworden.
    Irina hätte einiges dafür gegeben, einen Rentalianer im Team zu haben. Jene Aliens, die äußerlich aufrecht gehenden Hunden glichen, verfügten als einziges Volk über die Transmittertor-Technik. Für diese benötigten sie ein hohes Vorkommen an Desponit, was auch die starke Sivor-Strahlung bei einem aktiven Transmitter erklärte. Die Rentalianer konnten damit umgehen, waren Genies auf diesem Gebiet der Forschung. Doch sie hatte sich mit den Artikeln begnügen müssen.
    “Wir sind soweit”, sagte Florian von Ardenne, ohne noch einmal mit Irina Rücksprache zu halten. Wozu auch? Ihm konnte ja nichts passieren.
    Arschloch!, dachte sie.
    Nicht nur, dass er ihr die ganze Arbeit überließ - er hatte außerdem dafür gesorgt, dass Sjöberg und seine Konsorten von dem Fortschritt erfuhren und bei der Erprobung des neuen Phase-Stase-Felds anwesend waren. Falls es gelang, würde es die Nano-OP-Technik revolutionieren und Sjöbergs Frau befreien.
    Irina aktivierte den Nano-Zufluss, während sie gleichzeitig das Stasefeld rekalibrierte. Vom Ablauf her hatte sich nichts geändert, sah man von der steigenden Spannung aller Anwesenden ab. Die Anzeigen sprangen auf Grün.
    Auf einem 3-D-Monitor konnte sie verfolgen, was mit der Patientin geschah.
    Es funktioniert!
    Schon nach wenigen Sekunden zerbröselte die Parlidenrüstung wie feiner Sandstaub, den jemand auf einen Menschen geschichtet hatte. Der Neuralchip reagierte nicht, war gefangen im Stasefeld. Erst als die Rüstung vollständig zerstört war, zog sich das Feld zusammen, damit die Naniten auch das Gehirn der Gefangenen säubern konnten. Die winzigen Nano-Fäden wurden aufgelöst und ausgeschieden, der Chip kam zuletzt.
    Die Anwesenden starrten fasziniert auf den Vorgang.
    “Das ist fantastisch”, sagte Jeff Hunt.
    Harrison Walker nickte leicht.
    Sjöberg warf zuerst Irina einen durchdringenden, dann von Ardenne einen freundlichen Blick zu.
    Und dann war sie frei. Sjöbergs Frau atmete stoßweise. Tränen rannen über ihre Wangen, die Augen hatte sie weit aufgerissen. Sie zitterte konvulsivisch. Ein Team aus Paramedics und Ärzten stand bereit, sprang zu der Frau und begann mit Untersuchungen. Eine Betäubungsinjektion wurde verabreicht, Sensoren angeschlossen. Jetzt würde sich zeigen, ob der Geist von Sjöbergs Ehefrau die lange Gefangenschaft überstanden hatte.
    “Frau Petrova”, sagte eine unbekannte Stimme.
    Als Irina aufblickte, standen zwei Männer der I.S.P. vor ihr.
    “Bitte folgen Sie uns.”
    Sie hatte es längst geahnt. Während die beiden Männer sie aus dem Labor eskortierten, schüttelte Doktor von Ardenne Hände und nahm Glückwünsche entgegen. Er war der Gewinner, der Held, derjenige, nachdem das neue Phasen-Stase-Feld benannt werden würde.
    Die beiden Männer führten sie durch die hell erleuchteten Gänge der klinisch sauberen CAVE-Forschungsstation. Irina war es egal. Sie war müde, ausgelaugt und fertig mit der Welt. Nach Jahren des Suchens, des Hoffens, hatte sie tatsächlich die Wahrheit aufgedeckt. Ihr verdankte Michalew, verdankte die Regierung die Wahrheit zur Parliden-Versklavung. Doch das wurde nicht gewürdigt. Stattdessen brandmarkte man sie als Verräterin. Vermutlich würde die I.S.P. sie aus der nächsten Luftschleuse werfen oder in eine Arrestzelle stecken, wo sie den Rest ihres Lebens verbringen musste. Unter Sjöberg gab es keinen humanen Strafvollzug mehr, so viel war ihr längst klar.
    “Wohin bringen sie mich?”, fragte sie.
    Keine Antwort.
    Sie brachten sie zu einem der Shuttle-Pods. Hier wurde sie von einem Sicherheitsoffizier nach versteckten Waffen und Kommunikationstechnik

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