Heliosphere 2265 - Band 9: Entscheidung bei NOVA (Science Fiction) (German Edition)
einem Grund geschieht. Unter mir wird die Solare Union ein starker und effizienter Machtapparat, der sich allen Feinden entgegenstellen kann, die auf ihn zukommen."
"Sie rechtfertigen alles mit den Parliden, nicht wahr?"
"Die Sternköpfe sind nur ein winziges Stück in einem riesigen Puzzle." Er schüttelte den Kopf. "Sie wissen so wenig. Vielleicht hätte ich Sie auf meine Seite ziehen sollen, doch ihr widerlicher Edelmut hat mich davon abgebracht. Manchmal muss man sich die Finger schmutzig machen, um das Richtige zu tun."
"Sie sind wahnsinnig."
"Vielleicht. Vielleicht auch nicht. Aber ist Ihnen klar, dass Sie die Solare Union heute enorm geschwächt haben. Sie haben einen Teil unserer Kampfkraft gebunden und ein System dem Verbund entrissen. Wo soll das hinführen?"
"Wenn es sein muss in einen Bürgerkrieg. Ich werde alles tun, damit sie die Solare Union nicht zerstören."
"Aber Sie ist doch schon tot", rief Sjöberg. "Das ist sie schon seit Jahren. Sie waren nur zu blind es zu erkennen. Machen Sie die Augen auf, Santana. Es gab nur den Weg in den Abgrund oder den Neuanfang. Ich habe das Sterben verhindert." Sein Blick fixierte Cross. "Denken Sie ich weiß nicht, warum sie das System wollen. Es geht Ihnen um Pearl. Hat McCall Sie also tatsächlich in alles eingeweiht." Er schnaubte. "Sie manipuliert Sie, Captain. Vielleicht glauben Sie, die Wahrheit zu kennen, doch Sie wissen nichts."
Mit jedem Satz des Mannes wurde sein verdammter Größenwahn offenbar. Es war unfassbar. Santana beobachtete Cross aus den Augenwinkeln, der sich augenscheinlich auch keinen Reim auf die seltsamen Andeutungen Sjöbergs machen konnte. "Was wollen Sie, Björn?"
"Geben Sie auf."
Sie starrte ihn fassungslos an. "Ist das Ihr Ernst? Sie fragen mich, ob ich nach alldem aufgebe? Die Seiten wechsle und mich Ihnen anschließe?"
Er winkte ab. "Nicht wirklich." Sein Gesicht verzog sich zu einer bösartigen Grimasse. "Sie bemerken die Wahrheit immer einen Augenblick zu spät, Santana. Leben Sie wohl. Ich habe, was ich wollte."
Die Verbindung erlosch.
Eine böse Vorahnung beschlich sie. Ein rotes Icon auf Yosts Konsole blinkte auf. "Was hat er getan?"
"Ich verstehe das nicht, Ma'am. Der Filter hätte es merken müssen."
"Was denn?"
"Ein Datenpaket, das an die Phasenfunknachricht gekoppelt war. Es hat das System infiltriert."
"Wie verdammt noch mal soll das möglich sein?"
"Er hat nicht den eigentlichen Computerkern anvisiert." Sie stöhnte auf. "Er hat etwas in das Incept-System geladen."
"Sollte er nicht mittlerweile wissen, dass wir die Chips nicht mehr in uns tragen?", fragte Captain Cross, wobei er die Stirn runzelte. "Wir wussten, dass Sjöberg eine Möglichkeit hat, das Incept-System von außen anzusprechen. Darauf basiert ja die ganze Killchip-Idee. Aber ohne Kommandochips ist das relativ irrelevant."
"Sir, das Incept-System hat intern eine Verbindung zum Phasenfunk-Modul hergestellt."
"Was?" Santana sprang aus ihrem Kommandosessel auf. "Stoppen Sie das!"
"Unmöglich, Ma'am. Die ursprüngliche Konstruktion sieht vor, dass die Zentrale der Space Navy die Kommandodaten auf dem Chip jederzeit aktualisieren kann. Zu diesem Zweck werden vorgeprüfte Dateien per Phasenfunk in das Incept-System geladen. Dieses wiederum aktualisiert die Daten dann an Bord des jeweiligen Raumschiffes."
"Er will nicht uns", sagte Cross abrupt. "Er will unser Phasenfunk-Modul dazu benutzen, den Killbefehl an die anderen Schiffe und NOVA-Station zu senden. Wenn er den Freigabecode an das Paket gehängt hat, sind wir gerade zu einem riesigen Transmitter umfunktioniert worden, der das Tötungssignal aussendet."
Santana wurde schlecht. "Natürlich! Er benutzt nicht die PEGASUS oder ein anderes seiner Schiffe dafür, sondern uns, die Rebellen. Wenn der Killbefehl von uns kommt, sieht es so aus, als hätten wir die Killchips absichtlich gezündet. Um den Kampf noch für uns zu entscheiden. Eines seiner Schiffe wird das aufzeichnen. Garniert mit Bildern von Bordkameras. Die werden sie in jedes Phasenfunk-Netz speisen und uns öffentlich erledigen. Dabei sind ihm die Leben der Offiziere doch völlig egal.
Tasha, sagen Sie mir, dass Sie es abschalten können."
Die Finger der schwarzhaarigen Frau flogen über die Konsole. Schließlich schüttelte sie entsetzt den Kopf. "Ich habe eine Batch-Datei erstellt, die den Phasenfunk-Puffer mit Nachrichten der Alpha-Priorität gefüllt hat. Der Incept-Datenstrom kann erst gesendet werden, wenn diese abgearbeitet
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