Heliosphere 2265 - Band 9: Entscheidung bei NOVA (Science Fiction) (German Edition)
KASSIOPEIA und die Querverweise nach Pearl sprechen. Da sie das System ab sofort in Besitz hatten, konnten sie auch auf die Archivdateien zugreifen, die NOVA über die ehemalige Paradieswelt aufbewahrt hatte. Womöglich half ihnen das bei ihrer Recherche um die Hintergründe der Verstrickung von Stone, Kartess, Sjöberg, Stark und allen möglichen anderen Figuren der damaligen und heutigen Politik weiter.
"Übrigens habe ich im Hangar noch jemanden gesehen", sagte Ishida mit einem derart unschuldigen Ton, dass sich Jaydens Nackenhaare aufstellten.
"Ja?"
"Diese Offizierin der TORCH, wie hieß sie noch gleich." Sie legte den Finger an das Kinn und grübelte sehr offensichtlich. "Ah, richtig. Kristen Belflair, Kirby."
Jayden räusperte sich. "Nun, gut, gut. Hat sie es also auch geschafft. Ich sollte wohl mal nach ihr sehen."
"Tun Sie das, Sir. Und ich setze zur HYPERION über. Da gibt es jemand, mit dem ich dringend sprechen muss." Sie lächelte. "Nach all den Rückschlägen der letzten Zeit haben wir doch alle unser Glück verdient, nicht wahr?"
"Ich hätte es nicht besser ausdrücken können, Commander. Aber vielleicht warten Sie noch kurz auf die Admiralin." Er deutete auf Pendergast, die soeben Ishida entdeckt hatte.
Was seine I.O. erwiderte, bekam er schon gar nicht mehr mit. Er musste dringend zum Hangardeck.
*
Nachdem die Kommandobrücke der NOVA-Station sich geleert hatte, stand Admiral Santana Pendergast noch ein Weile dort und beobachtete Captain Coen und seine Crew, die letzte Einstellungen vornahmen. Zwischenzeitlich hatte sich Commander Mark Tarses gemeldet, der zusammen mit einigen Marines die Männer und Frauen der I.S.P. hatte verhaften sollen. Unterstützung hatten sie dabei von Lieutenant Commander Lukas Akoskin erhalten, der sich ihnen nach seinem Ausbruch aus der Gefangenschaft angeschlossen hatte. Es beruhigte Santana, das es dem Mann gut ging und erinnerte sie gleichzeitig an Tess Kensington, mit der sie ein Ernstes Gespräch führen wollte. Es gab so unglaublich viel zu tun, dass sie gar nicht wusste, wo sie anfangen sollte.
"Ma'am", sagte Captain Ivo Coen beunruhigt. "Ich habe gerade versucht, das aktuelle Gefangenenregister aus der primären Orbitalstation von Pearl zu laden. Ich sollte doch nach der Frau von Commander Gold suchen und alles für die Evakuierung der Männer und Frauen der Gefangenenlager in die Wege leiten."
"Gibt es damit Probleme?"
"Ich fürchte ja. Commander Black, legen Sie den Spruch bitte auf die Lautsprecher."
Es dauerte einige Augenblicke, dann vernahm Santana eine rauchige Männerstimme.
" ...ion. Ich wiederhole: Mein Name ist E.C. Ramson. Ich bin der Kommandant der orbitalen I.S.P.-Schutztruppe von Pearl. Wir erkennen die Legitimation von Santana Pendergast, die unehrenhaft aus der Space Navy entlassen wurde, nicht an. Hiermit fordern wir die Rebellen auf, das Alzir-System zu räumen und die Orbitalstationen nicht anzufliegen. Sollten wir ein Schiff bemerken, das in unsere Richtung unterwegs ist, werden wir umgehend Maßnahmen ergreifen. Auf jeder unserer Stationen befindet sich ein atomarer Sprengkopf, den wir in einem solchen Fall umgehend abwerfen werden. Für den Präsidenten, für die Solare Union! Ich wiederhole: ..."
Black schaltete den Funkspruch ab, wofür sie ihm dankbar war.
"Verdammter Dreckskerl", entfuhr es Santana. "Jedes Mal wenn ein Irrer weg ist, wartet schon der Nächste."
"Sie werden doch nicht kapitulieren?"
"Auf keinen Fall! Ramson weiß, dass er die Sprengköpfe nicht einsetzen kann, ohne seinen Trumpf zu verlieren."
"Ein Patt."
"Exakt. Aber das bedeutet auch, dass wir nun handeln müssen. Gibt es im System irgendjemanden, der sich mit Geiselverhandlungen auskennt?"
Coen überprüfte die Datenbank und erhielt nach wenigen Sekunden eine Antwort. "Doktor Janis Tauser. Stationiert auf der HYPERION."
"Kontaktieren Sie ihn. Sofort."
*
Lieutenant Commander Giulia Lorencia saß in ihrem Quartier und sah sich eine Wiederholung der Ansprache von Admiral Pendergast an. Sie konnte es noch immer nicht fassen. Sie hatten tatsächlich gesiegt, das Alzir-System gehörte ihnen. Sie grinste wölfisch, als ihr Sjöbergs Gesicht in Gedanken erschien. Der Dreckskerl würde sich zweifellos extrem ärgern. Wenn er der Union einen Gefallen tun wollte, sollte er einfach tot umfallen.
Als der Türsummer erklang, gähnte Giulia herzhaft. Sie war müde und wer auch immer dort draußen stand, sollte einfach weggehen. Doch der Besucher
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