Heliosphere 2265 - Band 9: Entscheidung bei NOVA (Science Fiction) (German Edition)
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In den nächsten Tagen werden wir die Produktion des Killchip-Extraktors aufnehmen und nach und nach jeden im System von dem Sprengsatz befreien. Wir werden die Schäden des Kampfes beseitigen und die Fabriken und Produktionsanlagen wieder in Betrieb nehmen. Vor uns liegt eine große Herausforderung. Sjöberg wird nichts unversucht lassen, uns aufzuhalten. Doch ich weigere mich, aufzugeben.
Jeder Mitarbeiter der I.S.P. wird in den nächsten Tagen an Bord eines Gefangenentransporters aus dem System gebracht. Jeder, der nicht im Alzir-System bleiben will, erhält baldmöglichst die Chance, es zu verlassen. Wir werden niemanden bedrohen, verletzten oder hier gefangen halten. Niemand muss hier bleiben. Doch allen, die nicht länger unter einem gnadenlosen Regime leben wollen, biete ich hier eine Zuflucht an. Helfen Sie mir, helfen Sie uns, das NOVA-System zu einem Leuchtfeuer zu machen. Zur Keimzelle des Widerstands. Danke."
Als der Kommunikationsoffizier die Verbindung beendet hatte, brach auf der Kommandobrücke Jubel aus. Noch nie zuvor war Jayden Zeuge von etwas derart Großem geworden. Offiziere fielen sich in die Arme, klatschten oder wandten sich räuspernd ab, damit niemand ihre nassen Augen sehen konnte. Pendergast wirkte selbst völlig überrascht, als sie die zahlreichen Gratulationen entgegennahm.
"Ich nehme an, dass das Protokoll für heute jede Bedeutung verloren hat", erklang eine Stimme zu seiner Linken.
"Commander Ishida." Jayden schenkt seiner I.O. ein warmes Lächeln. "Ich würde sagen, heute haben Sie alle Zweifler mundtot gemacht. Danke für die Rettung in letzter Sekunde. Was das Missachten von Befehlen angeht, war ich Ihnen scheinbar ein gutes Vorbild."
Ein verschmitztes Grinsen erschien auf dem Gesicht seiner Stellvertreterin. "Ach wissen Sie, Sir, das liegt an meinem Hirn. Vermutlich sind dort mittlerweile einige Synapsen fehlgeschaltet."
"Ich habe verstanden. Von meiner Seite sind Sie ab sofort wieder im dauerhaften aktiven Dienst. Und irgendwie glaube ich nicht, dass die Admiralin etwas dagegen einzuwenden hat."
Er deutete auf Pendergast, der all der Trubel langsam zu viel zu werden schien.
"Wollen Sie ihr nicht helfen? Der Bereitschaftsraum des ehemaligen Commodores dürfte frei sein. Ich habe gerade miterlebt, wie er und der E.C. der Station abgeführt wurden. Ashton hat derartig geflucht, dass ihm jemand ein Panzertape über den Mund geklebt hat."
"Gut so, von der Propaganda der I.S.P. und Sjöberg haben wir wirklich genug gehört. Und was Pendergast betrifft schaue ich lieber noch ein wenig zu und freue mich darüber, dass sie dieses Mal im Mittelpunkt steht und nicht ich."
"Freuen Sie sich nur, Sir. Die Überraschungsparty auf der HYPERION wartet schon."
Jayden riss entsetzt die Augen auf. "Das ist nicht Ihr Ernst."
"Nein. Aber das war es mir wert." Sie zwinkerte. Überhaupt schien seine I.O. deutlich lockerer geworden zu sein.
"Normalerweise würde ich Sie nun das Deck schrubben lassen. Aber lassen wir das für dieses Mal."
"Ich bin Ihnen ja so dankbar, Sir."
Die deutliche Ironie in den Worten seiner I.O., brachte Jayden erneut zum lachen.
"Was Sjöberg und die I.S.P. betrifft, werden wir jedoch zweifellos noch von ihnen hören", sagte Ishida. "Wir haben nicht irgendein System an uns gebracht, sondern Alzir. Ich habe mir auf dem Flug hierher diverse Geschichtsaufzeichnungen angesehen. Hier wurde schon immer Großes vollbracht. Ich nehme an, deshalb wollte auch die Admiralin es in Besitz bringen."
"Die gut ausgebaute Infrastruktur, die Werften und Reparaturtender, die Konstruktionswerften und Schürfstationen dürften auch etwas damit zu tun haben. Nicht zu vergessen die Habitate zur Nahrungsversorgung. Und all die Männer und Frauen von Pearl. Wir können sie auf die Habitate evakuieren, die Offiziere auf den neu erbeuteten Schiffen einsetzen, die zivilen Arbeiter in der Konstruktion ... Wir haben hier aus unser Überleben gesichert."
Ishida nickte. "Von hier startete damals jene Flotte, die den ersten Parlidenkrieg beendete. Auf Pearl konstruierte Melnikow die Prototypen seiner wichtigsten Erfindungen. Präsident Stone benutzte das System und dessen Ausbau damals sogar als Thema in seinem Wahlkampf. Und Kartess baute es noch weiter aus."
"Woher wissen Sie das?"
"Steht alles in den Geschichtsdateien. Warum?"
"Nichts." Er schüttelte schnell den Kopf. Wenn die Feierlichkeiten vorbei waren, würde er noch einmal mit Alpha 365 über die erbeutete Datei von
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