Helix
doch, von diesem Wald zu sagen,
Wie wild, rau, dicht er war, voll Angst und Not;
Schon der Gedank erneuert noch mein Zagen.
Nur wenig bitterer ist selbst der Tod;
Doch um vom Heil, das ich drin fand, zu künden,
Sag ich, was sonst sich dort den Blicken bot.
Man könnte das für melodramatisch halten und die Ansicht vertreten, dass nicht sehr vielen Menschen eine Führung in und durch den neunten Kreis der Hölle angeboten wird – aber genau dort landen natürlich die meisten früher oder später. Viele – wenn auch nicht alle – haben das Glück, an Satans behaarten Schienbeinen hinunterklettern zu können (oder hinauf, weil er im eisigen neunten Kreis kopfüber begraben liegt), um wieder herauszukommen, und wenn sie auf dem Weg nach oben schon nicht durchs Fegefeuer ins Paradies gelangen, so doch wenigstens ins Licht eines gewöhnlichen Arbeitstages.
Ich hätte da einen Vorschlag. Falls Sie sich einmal in dichtem Gehölz wiederfinden, an einem Ort, an dem die einfachsten Dinge schiefgehen (was heißt, Ihr ganzes Leben gerät aus den Fugen), dann empfehle ich Ihnen, genügend Geld für ein paar Monate Therapie zusammenzukratzen. Wenn Sie das Geld dann haben, pfeifen Sie auf die Therapie und fliegen stattdessen zur Insel Maui. Fahren Sie zur fast unbewohnten Nordostküste und mieten Sie in der Nähe des Dorfes Hana (800 Einwohner) ein kleines hale. Wenn Sie dort sind, essen Sie hauptsächlich Reis und Gemüse, schlafen mit dem Rauschen der Brandung ein und erwachen vor der Morgendämmerung davon, dass der »weiße Regen von Hana« aufs Blechdach trommelt. Sie wandern viel, zeichnen ein bisschen, schreiben ein wenig (falls Ihnen das liegt) und hören Musik, soweit es Ihre Stimmung erlaubt. Der Waianapanapa State Park in der Nähe von Hana ist ein großartiger Ausgangspunkt für Wanderungen an der Küste – entweder nach Süden in Richtung Hana Town oder, noch interessanter, einige Meilen nach Norden bis zum kleinen Flugplatz von Hana. Wenn Sie sich vom Dorf entfernen, sollten Sie aber vorsichtig sein, denn der alte hawaiische »befestigte Wanderweg«, der am kahlen, vulkanischen Strand verläuft, ist keineswegs befestigt und stellenweise nicht einmal mehr als Weg zu erkennen. Der Wanderer muss über Blaslöcher springen und sich unter hohen Klippen an der donnernden Brandung im Geröll seinen Weg suchen. Ich übertreibe nicht, es ist wirklich eine bezaubernde Gegend – wunderschön mit dem milden Regen und den darauf folgenden Regenbogen, die sich über die grünen Hänge von Haleakala spannen. Sie werden garantiert auf andere Gedanken kommen.
Fünf Tage sollten reichen, eine Woche wäre noch besser.
Die längeren Geschichten, die Sie in dieser Sammlung finden, müsste man wahrscheinlich als Novellen bezeichnen, aber mir war nie so recht klar, von welchem Umfang an diese Bezeichnung gilt, deshalb nenne ich sie einfach »längere Geschichten«. Es gibt keine übergreifende Architektur, wohl aber einige gemeinsame Themen, die immer wieder auftauchen.
Wenn Autoren über ihre Themen reden, werden sie oft anmaßend. Ich will mich also lieber jetzt schon entschuldigen, falls die folgenden Kommentare diesen Eindruck erwecken sollten. Früher oder später muss freilich jeder mal über sein Handwerk reden – und wenigstens seinen Ehrgeiz beschreiben, ohne deshalb unbedingt über vollbrachte Leistungen zu schwadronieren.
Im Idealfall sollten die hier versammelten Geschichten (genau wie meine Romane) den Gedanken des niwa verwirklichen, was die Elemente des fukinsei, kanso, koko, datsuzoku, seijaku und shibui einschließt. All diese Elemente müssten durch die Resonanz von wabi und sabi verstärkt werden. Das scheint nicht immer der Fall zu sein, aber ich betrachte es zumindest als mein Ziel.
Vor einigen Jahren bin ich mit einem Freund nach Japan und in andere Regionen Asiens gereist. Angeblich, um für einen Roman zu recherchieren (die Recherchen ergaben schließlich, dass ich den Roman besser nicht schreiben sollte), in Wahrheit aber, um Zen-Gärten zu besuchen.
Das japanische Wort für Garten lautet niwa, doch es bedeutet auch »reiner Ort«. Wie beim Betrachten von Kunstwerken ist ein gewisses Maß an Vorbildung notwendig, wenn man einen Zen-Garten oder einen Moosgarten oder irgendeinen anderen japanischen Garten in sich aufnehmen möchte. Etwas sehr Einfaches kann viel mehr bedeuten, als man auf den ersten Blick zu erkennen vermag: Geharkter Kies könnte das Meer symbolisieren, ein Stein eine Insel
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