Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Helle Barden

Helle Barden

Titel: Helle Barden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
Vom Netzwerk:
schüttelte den Kopf. »Nein, ich glaube nicht. Sie töten gern aus der Nähe. Sie legen großen Wert auf engen Kontakt zu ihren Kunden«, fügte er hinzu.
    »Was soll ich jetzt machen?«
    »Zunächst solltest du dafür sorgen, daß deine Zofe bestattet wird.« Erneut drehte Karotte das Stück Metall. Anschließend roch er daran.
    »Feuerwerkskörper«, sagte er.
    »Ja«, bestätigte Angua.
    »Und was wollt
ihr
machen?« fragte Königin Molly. »Ihr seid doch Wächter! Was geht hier vor? Und was gedenkt ihr dagegen zu unternehmen?«
     
    Knuddel und Detritus patrouillierten durch die Fleißige Straße. Dort gab es viele Gerbereien, Ziegelöfen und Holzlager. Dieser Teil von Ankh-Morpork hatte nicht den Ruf, besonders schön oder interessant zu sein, und Knuddel argwöhnte, daß man sie gerade deshalb hierhergeschickt hatte, »um die Stadt besser kennenzulernen«. Feldwebel Colon wollte sie aus dem Weg haben. Für ihn sah in ihrer Gegenwart alles unordentlich aus.
    Stiefel klickten. Detritus’ Knöchel knirschten über den Boden. Ansonsten blieb alles still.
    Schließlich sagte Knuddel: »Ich möchte, daß du folgendes weißt: Mir gefällt’s ebensowenig wie dir, daß ausgerechnet wir beide ein Streifenteam bilden.«
    »Genau!«
    »Aber wenn wir das Beste daraus machen wollen, müssen sich einige Dinge ändern, klar?«
    »Zum Beispiel?«
    »Zum Beispiel ist es lächerlich, daß du nicht einmal zählen kannst. Ich
weiß,
daß Trolle zählen können. Warum du nicht?«
    »Kann zählen!«
    »Wie viele Finger zeige ich dir?«
    Detritus schielte auf Knuddels Hand.
    »Zwei?«
    »Na schön. Und wie viele sind es
jetzt
?«.
    »Zwei. Und noch einer.«
    »Zwei und noch einer ergibt…?«
    Panik erschien auf Detritus’ Miene. Er wähnte sich plötzlich im Labyrinth der höheren Mathematik.
    »Zwei und noch einer ergibt drei.«
    »Zwei und noch einer ergibt drei.«
    »Und jetzt?«
    »Zwei und zwei.«
    »Das sind
vier

    »V-vier.«
    »Wie viele Finger sind’s
diesmal

    Knuddel zeigte acht.
    »Zweivier.«
    Der Zwerg runzelte überrascht die Stirn. Er hatte eine andere Antwort erwartet, wie »viele« oder »eine Menge«.
    »Was meinst du mit ›zweivier‹?«
    »Zwei und zwei und zwei und zwei.«
    Knuddel neigte den Kopf zur Seite.
    »Hmm«, sagte er. »Na schön.
Normalerweise
nennt man zweivier
acht

    »Ackt.«
    Knuddel bedachte Detritus mit einem kritischen Blick. »Weißt du… vielleicht bist du gar nicht so dumm, wie du aussiehst. Was ohnehin kaum möglich sein dürfte. Laß uns darüber nachdenken. Besser gesagt: Ich denke darüber nach, und du hilfst mir dabei, wenn du die richtig Worte gelernt hast.«
     
    Mumm knallte die Tür des Wachhauses hinter sich zu. Feldwebel Colon sah vom Schreibtisch auf und wirkte recht zufrieden.
    »Was ist geschehen, Fred?«
    Colon holte tief Luft.
    »Interessante Dinge haben sich zugetragen, Hauptmann. Nobby und ich… wir haben
ermittelt.
Bei der Narrengilde. Es ist alles notiert. Ich meine, ich hab’ alles aufgeschrieben. Hier. Ein richtiger Bericht.«
    »Gut.«
    »Ich meine, ich hab’s
aufgeschrieben.
Mit Satzzeichen und allem.«
    »Ausgezeichnet.«
    »Kommas und Punkte und so.«
    »Es wird mir bestimmt gefallen, Fred.«
    »Und die… und Knuddel und Detritus haben ebenfalls Dinge herausgefunden. Auch Knuddel hat einen Bericht geschrieben. Er enthält allerdings nicht so viele Satzzeichen wie meiner.«
    »Wie lange habe ich geschlafen?«
    »Sechs Stunden.«
    Mumm versuchte, in seinem Denken Platz für Neues zu schaffen. Es wollte ihm nicht recht gelingen.
    »Ich muß mir den Magen füllen«, sagte er. »Mit Kaffee oder so. Dann sieht die Welt hoffentlich etwas besser aus.«
     
    Wenn jemand in der Fleißigen Straße unterwegs gewesen wäre, hätte er einen Zwerg und einen Troll gesehen, die sich aufgeregt anschrien.
    »Zwei-zweiunddreißig, und acht, und eins!«
    »Na bitte! Aus wie vielen Ziegeln besteht der Stapel dort?«
    Kurze Stille.
    »Sechzehn, acht, vier und eins!«
    »Denk daran, was ich dir über das Teilen durch acht-und-zwei gesagt habe.«
    Diesmal längere Stille.
    »Zwan-zig-neun?«
    »Genau!«
    »Genau!«
    »Du schaffst es!«
    »Ich es schaffen!«
    »Es fällt dir nicht schwer, bis zwei zu zählen!«
    »Es mir nicht fallen schwer, zu zählen bis zwei!«
    »Und wenn du bis zwei zählen kannst, rückt jede Zahl in deine Reichweite!«
    »Wenn ich kann bis zwei zählen, jede Zahl sein in meiner Reichweite!«
    »Und dann liegt dir die Welt zu Füßen!«
    »Und

Weitere Kostenlose Bücher