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Helle Barden

Helle Barden

Titel: Helle Barden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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Holofernesstraße verschwunden, dachte Mumm. Wer auch immer es gewesen sein mag: Ich kann ihn nicht mehr einholen.
    »Er atte eie Ock«, fügte Karnies hinzu. »Eie Ock.«
    »Einen was?«
    »Oiererk. Oo oh! Ung! Ack? Unken! Oiererk!«
    »Du meinst
Feuerwerk

    »A. As eie ich.«
    »Der Bursche hatte also einen Feuerwerksstab? Wie… eine Art Rakete?«
    »Nee-eh! Keie Ake’e! Ei Ock, un er achte UNN!«
    »Ein Feuerwerkstab, und er machte ›Bumm‹?«
    »A.«
    Mumm kratzte sich am Kopf. Klang ganz nach einem Zauberstab. Aber die knallten nicht – oder zumindest nur sehr selten.
    »Nun… äh… danke«, sagte er. »Du bist sehr… ett un ilreich ge’esen.«
    Er kehrte zur Treppe zurück.
    Jemand hatte versucht, ihn umzubringen.
    Und vom Patrizier war er angewiesen worden, alle Ermittlungen wegen des Diebstahls bei der Assassinengilde einzustellen.
Diebstahl –
dieses Wort hatte Lord Vetinari benutzt.
    Obwohl Kreuz bestritten hat, daß etwas gestohlen wurde, dachte Mumm.
    Und dann gibt es natürlich das Gesetz des Zufalls. Bei den polizeilichen Ermittlungen spielt es eine weitaus größere Rolle, als man aufgrund der narrativen Kausalität annehmen möchte. Auf jeden Mord, der aufgrund eines Fußabdrucks oder eines unachtsam weggeworfenen Zigarettenstummels aufgeklärt wird, kommen hundert Fälle, bei denen der Wind einige Blätter an die falsche Stelle wehte oder es in der Nacht zuvor nicht regnete. Viele Verbrechen werden nur deshalb nicht als ungelöst zu den Akten gelegt, weil genau zum richtigen Zeitpunkt ein Wagen anhält, weil jemand zu laut spricht und jemand anders genau hinhört. Oder weil jemand mit der richtigen Nationalität sich ohne Alibi nicht weiter als acht Kilometer vom Tatort entfernt aufhält…
    Selbst Mumm wußte um die Macht des Zufalls.
    Seine Sandale stieß gegen ein Objekt aus Metall.
     
    »Und dies«, sagte Karotte, »ist der berühmte Triumphbogen, der an die Schlacht von Bröselhorn erinnert. Die haben wir gewonnen, glaube ich. Zu dem Bogen gehören über neunzig Statuen berühmter Soldaten. Er ist ein Wahrzeichen.«
    »Man hätte den Buchhaltern ein Denkmal setzen sollen«, sagte eine Hundestimme. »Es war die erste Schlacht im Multiversum, bei der der Feind seine Waffen verkaufte.«
    »Und wo ist der Bogen?« fragte Angua. Sie ignorierte Gaspode nach wie vor.
    »Äh, ja, da liegt das Problem«, erwiderte Karotte. »Entschuldige bitte, Herr Spärlich. Das ist Herr Spärlich, offizieller Hüter der Monumente. Nach einer überlieferten Tradition bekommt er einen Ankh-Morpork-Dollar pro Jahr und zu Silvester eine neue Weste.«
    Er meinte offenbar einen Alten, der unmittelbar neben der Straßenkreuzung auf einem Stuhl saß. Seine Augen verbargen sich unter einem tief in die Stirn gezogenen Hut, den er nun nach oben schob.
    »Guten Tag, Herr Karotte. Bestimmt möchtest du den Triumphbogen sehen.«
    »Ja, bitte.« Karotte wandte sich an Angua. »Leider überließ man es dem Absolut Bekloppten Johnson, den Bogen zu entwerfen.«
    Der Alte holte eine kleine Pappschachtel hervor und öffnete sie respektvoll.
    »Wo ist er?«
    »Hier«, sagte Karotte. »Hinter dem Stück Baumwolle.«
    »Oh.«
    »Ich fürchte, Herr Johnson hielt genaue Berechnungen für etwas, das anderen Leuten zustieß.«
    Herr Spärlich schloß die Schachtel.
    »Er schuf auch das Denkmal von Quirm, die Hängenden Gärten von Ankh und den Koloß von Morpork«, verkündete Karotte.
    »Den Koloß von Morpork?« wiederholte Angua.
    Herr Spärlich hob einen dünnen Finger. »Warte«, sagte er. »Geh nicht weg.« Er beklopfte seine Taschen. »Ich habe ihn hier irgendwo.«
    »Hat Johnson nie etwas Nützliches geschaffen?«
    »Er hat einen Gewürzständer für den Verrückten Lord Schnappüber entworfen«, sagte Karotte, als sie fortschlenderten.
    »Hat er’s hingekriegt?«
    »Nicht unbedingt. Aber es ist interessant: Vier Familien wohnen im Salzstreuer, und im Pfeffertopf wird Getreide aufbewahrt.«
    Angua lächelte. Karotte wußte wirklich viele interessante Dinge über Ankh-Morpork zu erzählen. Die junge Frau spürte, wie die Fakten um sie herum immer mehr anschwollen und sie fast erdrückten. Mit Karotte durch eine Straße zu wandern, war so, als nähme man an drei Führungen gleichzeitig teil.
    »Das hier ist die Bettlergilde«, sagte er. »Sie ist die älteste aller Gilden. Nur wenige Leute wissen das.«
    »Tatsächlich?«
    »Die meisten glauben, die Gilden der Narren und Assassinen seien älter. Aber das stimmt nicht. Die

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