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Helle Barden

Helle Barden

Titel: Helle Barden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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Städte.
    Dort saßen sie nun, Troll und Zwerg.
    »Was wir machen jetzt?«
    »Wir sollten den… Fund hierlassen und Korporal Karotte holen. Er weiß bestimmt, was es zu unternehmen gilt.«
    Über die Schulter hinweg blickte Detritus zu dem erbärmlichen Etwas.
    »Mir das nicht gefallen«, sagte er. »Es nicht richtig, zu lassen hier.«
    »Ja. Stimmt schon. Du hast recht. Aber du bist ein Troll, und ich bin ein Zwerg. Wie würden die Leute wohl reagieren, wenn wir damit durch die Straßen gehen?«
    »Wir in
große
Schwierigkeiten kommen.«
    »Und ob. Komm. Folgen wir den Fußspuren zurück.«
    »Was ist, wenn Fund weg, wenn wir später wieder aufsuchen diesen Ort?« fragte Detritus, durch den Tunnel wankend.
    »Wie sollte er verschwinden? Wir folgen jetzt den Spuren des Unbekannten, der
es
hierherbrachte. Wenn er zurückkehrt, begegnen wir ihm.«
    »Oh, gut. Danke für Hinweis.«
     
    Mumm saß auf der Bettkante, während ihm Angua die Hand verband.
    »Hauptmann
Schrulle
?« brachte Karotte hervor. »Aber er ist… keine gute Wahl.«
    »Wir nennen ihn Mayonnaise Schrulle«, meinte Colon. »Ein Angeber und Aufschneider.«
    »Oh, ich verstehe«, sagte Angua. »Er ist reich, arrogant und ölig, nicht wahr?«
    »Und er riecht immer ein wenig nach Eiern«, fügte Karotte hinzu.
    »Trägt Federn am Helm«, brummte Colon. »In seinem Brustharnisch kann man sich spiegeln.«
    »Karotte hat ebenfalls einen von der Sorte«, sagte Angua.
    »Ja, aber da gibt es einen wichtigen Unterschied«, sagte Colon. »Karotte poliert seinen Brustharnisch, weil… weil er ihn sauber mag. Schrulles Ding glänzt nur deshalb, weil er angeben will.«
    »Er hat den Fall gelöst«, ließ sich Nobby vernehmen. »Hab’ davon gehört, als ich den Kaffee holte. Kohlenfresse wurde verhaftet. Der Troll, der Aborte reinigt. Jemand sah ihn unweit der Rauhreifstraße, kurz vor der Ermordung des Zwergs.«
    »Aber er ist
groß
«, wandte Karotte ein. »Er kann unmöglich die Tür passiert haben.«
    »Er hat ein Motiv«, sagte Nobby.
    »Ja?«
    »Hammerhock war ein Zwerg.«
    »Das ist kein Motiv.«
    »Für einen Troll schon. Aber selbst wenn er nichts mit Hammerhocks Tod zu tun haben sollte – irgend etwas hat er bestimmt angestellt. Es gibt jede Menge Beweise gegen ihn.«
    »Zum Beispiel?« fragte Angua.
    »Er ist ein Troll.«
    »Das dürfte kaum ein Beweis sein.«
    »Für Hauptmann Schrulle schon«, erwiderte der Feldwebel.
    »
Etwas
hat Kohlenfresse zweifellos verbrochen«, betonte Nobby noch einmal.
    Damit teilte er die Ansicht des Patriziers über Kriminalität und gerechte Strafe. Verbrechen mußten bestraft werden. Wenn dabei die tatsächlich verantwortliche Person zur Rechenschaft gezogen wurde, mußte man das als glücklichen Zufall betrachten. Aber praktisch eignete sich jeder beliebige Verbrecher. Und da niemand völlig frei war von Schuld, wurde mit einer Verurteilung im
großen und ganzen
der Gerechtigkeit Genüge getan.
    »Kohlenfresse ist ein übler Bursche«, sagte Colon. »Ein Kumpel von Chrysopras.«
    »Ja, aber er kann Bjorn nicht umgebracht haben«, meinte Karotte. »Und was ist mit der Bettlerin?«
    Mumm blickte zu Boden.
    »Was hältst
du
davon, Hauptmann?« fragte Karotte.
    Mumm zuckte mit den Schultern.
    »Wen kümmert’s?« erwiderte er.
    »Dich«,
sagte Karotte sofort. »Du hast immer Anteil genommen. Wir dürfen nicht zulassen, daß…«
    »Jetzt hör mal…« Mumm sprach ganz leise. »Selbst wenn wir den Burschen finden, der Hammerhock, Beano und die Bettlerin umgebracht hat – es macht überhaupt keinen Unterschied. Weil alles verkommen und verfault ist.«
    »Was ist verkommen und verfault, Hauptmann?« erkundigte sich Colon.
    »Alles. Genausogut könnte man versuchen, mit einem Sieb Wasser aus einem Brunnen zu schöpfen. Überlassen wir es den Assassinen, die Sache zu regeln. Oder den Dieben. Von mir aus auch den Ratten. Was soll’s? Wir sind nicht die richtigen Leute dafür. Wir hätten uns damit begnügen sollen, die Glocken zu läuten und ›Alles ist gut!‹ zu rufen.«
    »Aber es ist nicht alles gut, Hauptmann«, gab Karotte zu bedenken.
    »Und wenn schon. Hat das jemals eine Rolle gespielt?«
    »Meine Güte«, hauchte Angua. »Vielleicht hat er zuviel von dem Kaffee bekommen…«
    »Morgen ziehe ich mich in den Ruhestand zurück«, fuhr Mumm fort. »Nach fünfundzwanzig Jahren auf der Straße…«
    Nobby grinste, klappte den Mund auf… und schloß ihn wieder, als ihm Colon warnend den Arm auf den Rücken drehte, wobei

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