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Hello Kitty muss sterben

Hello Kitty muss sterben

Titel: Hello Kitty muss sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Choi
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Fiona?«, fragte Dons Vater.
    »Ja, es war köstlich. Danke.« Dem war auch so.
    »Siehst du, Don ist wunderbar, nicht wahr?«
    Nicht schon wieder.
    »Ich bin mir sicher, dass Sie so denken, Sir. Danke für das Abendessen, aber jetzt muss ich wirklich zurück in die Arbeit.«
    »Okay, ich lasse euch beide unter vier Augen Gutenacht sagen.« Dons Vater zwinkerte mir zu, und seine Mutter fing zu kichern an. Sie traten mit meinen Eltern auf die vordere Veranda, sodass ich mit Don allein zurückblieb.
    Fiona und Don, verliebt, verlobt, verheiratet.
    »Gute Nacht, Don. Danke für das Abendessen. Du bist sehr nett. Aber ich werde dich nicht heiraten. Ich bin mir sicher, dass du eine Passendere finden wirst.«
    Da, ich hatte es so klar und direkt wie möglich gesagt. Es konnte keine weiteren Missverständnisse oder Kommunikationsstörungen mehr geben.
    Er nickte lächelnd. »Und, willst du nächsten Samstag vorbeischauen?«
    »Was?«
    »Nächsten Samstag. Wieder zum Abendessen.«
    »Nein. Kein Abendessen. Nicht nächsten Samstag. Niemals. Mach’s gut, Don.«
    Ohne auf eine Reaktion seinerseits zu warten, marschierte ich aus der Haustür und stieg hinten in den Wagen meiner Eltern.
    »Fahren wir nach Hause.«
    »Habt ihr beiden euch geküsst?«, fragte meine Mutter.
    »Nein. Ich habe ihm gesagt, dass ich mich nicht noch einmal mit ihm treffen werde. Kein Abendessen. Keine Hochzeit. Kein Kuss.«
    So viel dazu.

KAPITEL 17
    »Es geht gar nicht einmal so sehr darum, für sich selbst einzutreten, Fi. Es geht darum, ihnen zu geben, was sie verdient haben. ›Man braucht nur den Willen, das zu tun, was die anderen nie wagen würden‹«, zitierte Sean Keyser Söze. Die üblichen Verdächtigen war Seans Lieblingsfilm, gefolgt von American Psycho und Uhrwerk Orange .
    Sean wusste stets, wie mit Tyrannen umzuspringen war, ob nun auf dem Spielplatz oder woanders. Auch das dank seines alten Herrn. Gib ihnen, was sie verdient haben. Wie er beispielsweise Stephanie gegeben hatte, was sie verdient hatte.
    Und Evan, den alle Kinder in Seans altem Viertel Evan den Schrecklichen nannten, fand heraus, was Keyser meinte. Durch Sean persönlich.
    Evan war zwei Köpfe größer als jedes andere Kind in der Gegend und versetzte sämtliche Kinder mit ein wenig Hilfe von Buddy, seinem übergroßen Schäferhund, in Angst und Schrecken. Seine Eltern, die zu sehr damit beschäftigt waren zu arbeiten, wenn nicht gerade eine Partie schöner altmodischer Gewalt in der Familie angesagt war, achteten nicht auf die Launen ihres Sohnes. Evan machte seine Runde in der Nachbarschaft und kassierte Geld für das Pausenbrot ein, verteilte Tritte, schlug Köpfe gegen den Bordstein, während Buddy das blutverschmierte Opfer einen Baum hinauf oder über einen Zaun jagte oder ihm Schlimmeres antat.
    Sean wurde zu Evans Lieblingszielscheibe. Folglich beschloss er, dass Evan und Buddy verschwinden mussten. Er wartete jeden Tag nach Schulschluss auf der vorderen Veranda seines Hauses auf sie, gemeinsam mit einer Sprühflasche mit Feuerzeugbenzin, seinem Zippo und dem Baseballschläger seines Vaters.
    »Heimvorteil«, erklärte mir Sean hinterher.
    Eines Tages ging Seans Wunsch in Erfüllung. Binnen einer Viertelstunde hing der Gestank nach verbranntem Hund in der Luft, während Evan mit gebrochenem Schlüsselbein und Schädelfraktur am Boden lag. Sean sicherte sich Buddys versengte Hundemarke und gab sie mir, nachdem wir Freundschaft geschlossen hatten. Nachdem ich Jeremy gründlich eins verpasst hatte.
    »Denk dran, Fi. Keine Angst. Tu einfach, was der andere niemals wagen würde.«
    Sean tat, was Evan niemals gewagt hätte.
    Das Problem besteht darin, dass Schulhoftyrannen erwachsen werden. Sie lassen den Spielplatz, die Schule und die Nachbarschaft hinter sich und werden zu behandelnden Ärzten, Seniorpartnern, Vizepräsidenten und Generaldirektoren. Statt einen grün und blau zu schlagen oder das Mittagessen zu verdreschen, zwingen sie einen dazu, Überstunden zu machen, den eigenen Zeitplan umzustellen, nennen einen unfähig, drohen, einen zu feuern, setzen einen vor den eigenen Kollegen herab, verhängen unmögliche Abgabetermine und warten darauf, dass man versagt. Sie werden zu Leuten, die man nicht in Brand stecken oder mit einem Brecheisen verprügeln kann.
    Und man selbst wird zu alt für die Jugendstrafanstalt.
    Aber sie sind immer noch Tyrannen. Und man muss immer noch mit ihnen fertig werden. Oder sie werden einem bei jeder Chance, die sich ihnen bietet,

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