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Hello Kitty muss sterben

Hello Kitty muss sterben

Titel: Hello Kitty muss sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Choi
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Vater.
    »Dad, ich sehe völlig in Ordnung aus. Und vor dem Computer herumzusitzen heißt bei mir Arbeit.«
    »Du arbeitest zu viel.«
    »Das machen Anwälte nun einmal, Dad.«
    »Ich finde es so beeindruckend, dass du Anwältin bist«, sagte Don.
    »Ähm, danke.«
    »Du solltest trotzdem gesund leben, Fiona«, beharrte mein Vater.
    »Wieso? Es ist ja nicht so, als müsste ich in einem Hochzeitskleid eine gute Figur machen.«
    Ach, Mist. Da hatte ich mal wieder den Elefanten im Porzellanladen losgelassen. Und er furzte. Laut.
    Jetzt musste jeder Notiz von seiner Anwesenheit nehmen – oder in seinem Furz ersticken.
    »Fiona, sieh dich um. Es ist ein reizendes Haus. Du wirst hier so glücklich sein«, sagte mein Vater.
    »Nein, werde ich nicht. Weil ich Don nicht liebe. Tut mir leid, Kumpel. Nicht persönlich gemeint.«
    »Ähm, ich muss mal nach den Hühnchen sehen«, erwiderte Don. Er sah seinen Vater an und senkte den Kopf.
    »Fiona, sei nicht unverschämt. Don ist ein guter Junge«, wiederholte mein Vater.
    »Das ist richtig. Mein Junge wird einen wunderbaren Ehemann und Vater abgeben«, sagte Dons Vater.
    »Gut. Dann verheiraten Sie ihn mit einem anderen Mädchen. Ich will keinen Ehemann, und ich hasse Kinder. Die saugen einem schlicht und einfach das Leben aus. Nein danke.«
    »Fiona, wie kannst du das sagen? Kinder machen Familien aus«, sagte meine Mutter.
    »Meine Vorstellung von einer Familie besteht aus Pepito. Gewöhn dich dran. Er kann euer Enkelsohn sein.«
    Ich hasse Kinder.
    Sogar als ich selbst noch eines war, hasste ich all die anderen Kinder. Kinder sind immer dreckig, mit klebrigen Händen, Rotznasen und hässlicher Kleidung. Kinder machen sich in die Hose, bohren in der Nase, essen ihre Rotze und kotzen ihre Schokobrownies aus. Und sie weinen und greinen ständig nach ihren Müttern. Wenn ich Kinder weinen sehe, will ich ihnen einfach nur Scheißhaufen in die offenen Münder stopfen. So würden sie schnell lernen, den Mund zu halten.
    Oder das machen, was in russischen Krankenhäusern gemacht wird.
    In der Stadt Jekaterinburg im südlichen Ural ersann das Krankenhauspersonal eine einfache, aber dennoch geniale Methode, um mit weinenden Säuglingen fertig zu werden. Sie knebelten sie, indem sie ihnen die schreienden Mäuler zuklebten. Problem gelöst.
    Man warf dem Krankenhaus Kindesmisshandlung vor, obwohl doch die Babys angefangen hatten. Kinder misshandeln ständig ihr Umfeld und kommen damit durch.
    Ich habe bereits Jack, der mich misshandelt. Ich brauche keine Kinder.
    »Mach dich nicht lächerlich, Fiona. Don, hör nicht auf sie. Sie liebt Kinder«, sagte mein Vater rasch.
    Ich achtete nicht auf ihn.
    »Pepito ist großartig. Wenn ich ihn leid bin, kann ich ihn einfach in seinen Käfig mit einer Samen- und einer Wasserschale stecken. Mit Kindern kann ich das nicht wirklich machen, oder?«
    »Wer ist Pepito?«, fragte Dons Vater.
    »Niemand. Ihr Wellensittich«, sagte meine Mutter.
    »Oh.«
    »Es ist ganz egal. Ich werde Don trotzdem nicht heiraten. Ich habe mir gedacht, ich sollte es Ihnen allen persönlich sagen.«
    Und ich tat es. Don, seinem Vater, seiner Mutter, seiner Großmutter, seiner Tante und seiner kleinen Schwester, die mich mit traurigen Blicken bedachten. Wahrscheinlich weil ich ihnen allen sagte, dass ich nicht in diesem reizenden Haus in San Bruno leben wollte.
    »Aber Don hat erzählt, du hast viel Spaß beim Krabbenfischen mit ihm gehabt«, sagte Dons Vater.
    »Habe ich nicht. Es war scheiße. Es war kalt, langweilig und ekelhaft. Und sein Freund ist gestorben.« Alle schienen vergessen zu haben, dass Carl gestorben war.
    »Aber die Krabben, die Don gefangen hat, waren köstlich.«
    »Davon weiß ich nichts, Sir. Ich habe nichts davon gegessen.«
    »Oh, Don hat sie für seine Mutter gekocht. Mein Junge kann nämlich kochen.«
    »Dann heiraten Sie ihn doch.«
    »Fiona! Sei nicht unverschämt«, schalt mich mein Vater.
    »O nein, ist schon in Ordnung. Ich begreife jetzt«, sagte Dons Vater. »Du bist eifersüchtig, weil er die Krabben nicht für dich aufgehoben hat.«
    »Ich hasse Krabben. Ich wollte seine dummen Krabben gar nicht essen.«
    »Ist schon in Ordnung. Er wird dir ein andermal Krabben kochen.«
    »Nein, es ist nicht in Ordnung. Sie hören nicht zu. Ich will seine Krabben nicht essen. Ich will ihn nicht heiraten!«
    Bereits gestellt und beantwortet, bereits gestellt und beantwortet! Einspruch, Euer Ehren. Jemand, irgendjemand. Am liebsten hätte ich

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