Hell's Kitchen
Steinchen zusammenfüge, setze ich meine ganze Energie in diese Verdachtsmomente; ich meine, ich gehe in keine bestimmte Richtung, aber ich weiß einfach, daß ich etwas gegen Waterman herausfinden werde, verstehst du? Und als es soweit war, war es erste Sahne. Ich meine, hier war ich - vielleicht der einzige Mensch in ganz Amerika, der die Dokumente besaß, um zu beweisen, daß dieser betrügerische Scheinheilige oben in Harlem Immobiliende als mit Daniel Prescott durchzieht, der unser Präsident werden will.
Tja, also bin ich direkt rauf zu ihm in seine Kirche und habe die Karten auf den Tisch gelegt: Heidi zieht in die Wohnung, die ich auf der Fifty-second Street für sie gefunden habe, was bedeutet, es gibt keine weiteren Sanierungsmaßnahmen, durch die sie sich bedroht fühlen könnte - andernfalls wende ich mich mit allem an die Presse, was im Dschungel vor sich geht, über das ich schon Bescheid wußte, lange bevor du hier aufgetaucht bist, Hock. Und außerdem würde ich der Presse natürlich erzählen, daß auch Daniel Prescott mit in dieser Sache steckt. Ich stecke der Presse alles, was hier passiert - Sam Waterman alias Father Love, die Schlägertruppe, die Schikanierereien der Mieter, das ganze Waterman-Prescott-Komplott...«
Ich fragte: »Was hat Waterman dazu gesagt?«
»Zuerst hat er mich nur ausgelacht. Aber er verstand, daß ich es ernst meinte und keine Angst hatte und wirklich nicht viel zu verlieren hatte. Und außerdem erinnerte ich ihn daran, daß ich nicht dumm genug war, das alles für mich behalten zu haben, und falls mir jemals etwas zustoßen sollte... nun, dann würde jemand anderer der Presse diesen saftigen Brocken vorwerfen.«
»Dein Kumpel«, sagte ich, »dürfte dann wohl - Buddy-O gewesen sein, nehme ich an?«
»Natürlich. Wenn mir irgend etwas zustieß, würde Buddy-O sofort handeln. Irgendwie muß sich ein Mädchen schließlich absichern.«
»Natürlich«, sagte ich.
»Jedenfalls«, fuhr Mona fort, »am Ende war Waterman einverstanden. Aber nur, um absolut sicherzugehen, machte ich auch noch ein Geschäft mit Roy Dumaine, der ein wirklich ehrgeiziger Mann ist... und wir dachten uns gemeinsam einen Plan aus, um Father Love so weit einzuschüchtern, daß er seinen Teil des Handels auch wirklich einhielt...«
Ich sagte: »Dann war es also deine Idee, dieses Zeug aus der Bibel auf die Karten zu schreiben und sie dann in die Kollekte zu schmuggeln, eine nach der anderen, und -«
»Ja, alles. Aber weiter hatte es nie gehen sollen. Ich wollte nur, daß Father Love sein Gleichgewicht nicht wiederfand... und Angst hatte...«
Sie hatte selbst Angst und weinte jetzt wieder. Jim schaute zu ihr auf. Mona sagte: »Ich hab mir da eine tolle Fassade aufgebaut, was?«
»Willst du noch einen Drink, Honey?«
Sie sagte: »Ja. Nein. Nein... wirklich nicht.«
»Okay. Laß mich noch zwei weitere Punkte klären, Mona. Sag mir, was du über den Schmuck weißt, der aus Father Loves Sarg gestohlen wurde, als er öffentlich aufgebahrt war... und was du über ein Klavier weißt, das aus der Kirche gestohlen wurde.«
Ihre Miene hellte sich eine Idee auf. »Ach, der Schmuck! Du hast doch selbst gesehen, wie sich jeder in den Sarg gebeugt hat, um Father Love zu küssen, oder? All seine Freundinnen haben sich eine Kleinigkeit genommen, verstehst du das nicht?...
Und das Klavier... Mein Gott, Hock, es war verdammt schwer, Heidi zu überreden, den Dschungel zu verlassen, wo sie mit Jim lebte. Auf die Idee mit dem Klavier bin ich gekommen, als ich eines Tages erfuhr, daß Heidi ein großer Fan von Father Loves Radiosendungen ist. Also, ich habe Heidi überzeugt, daß sie in diesem alten, ausgebrannten Haus, das ich an der Fifty-second Street für sie gefunden hatte, sicher sein würde - wenn das Klavier aus der Kirche dort stünde. Also habe ich Roy dazu bewegt, mir bei dem Diebstahl zu helfen, und das ist die schlichte Wahrheit, was diese Sache betrifft...«
Ich rief das Polizeirevier Central Harlem an und bat den Captain, die Festnahme von Roy Dumaine anzuordnen -unter dem Verdacht der Verabredung zum Mord an Father Love, an Aloysius Patrick Xavier Devlin und an Howie Griffiths.
Wenn er wollte, konnte sich Dumaine von mir aus für den Rest seines Lebens darüber beschweren, daß ich ihn belogen hatte; der Staat New York würde ihn statt der Todesstrafe liebend gern für den Rest seiner Tage einsperren.
Roy hatte den fatalen Fehler begangen zuzugeben, daß er sich mindestens einmal mit Buddy-O
Weitere Kostenlose Bücher