Helter Skelter - Der Mordrausch des Charles Manson
fünf Angeklagten das Gericht jedoch mit Schuldbekenntnissen. Michael Monfort, der sich des Mordes an Lauren Willett für schuldig erklärte, wurde zu sieben Jahren bis »lebenslänglich« im Staatsgefängnis verurteilt. Der Richter des Höheren Gerichts, James Darrah, verhängte gegen Michael Monfort zusätzlich bis zu fünf Jahre Haft und gegen James Craig zwei Jahre Haft, da sie sich der Beihilfe zu einer strafbaren Handlung sowie des illegalen Waffenbesitzes (beispielsweise eines Gewehrs mit abgesägtem Lauf) schuldig bekannt hatten. Beide Mädchen bekannten sich ebenfalls der Beihilfe zu einer strafbaren Handlung für schuldig, und so wurden Priscilla Cooper und Nancy Pitman alias Brenda, die Manson mir gegenüber einmal als Spezialistin für Family-Mordangelegenheiten bezeichnet hatte, für bis zu fünf Jahre in das Staatsgefängnis überstellt.
Noch ein weiteres Family-Mitglied, Maria Alonso alias Chrystel, 21, wurde bei dem Versuch, ein Springmesser in das Gefängnis von Stockton zu schmuggeln, verhaftet, jedoch wieder auf freien Fuß gesetzt.
Ebenso auch Squeaky. Da die Beweise nicht ausreichten, um Lynette Fromme mit der Ermordung von Lauren Willett in Verbindung zu bringen, wurde die Anklage gegen sie fallen gelassen, sodass sie nach Hause gehen und ihre Rolle als Oberhaupt der Manson Family weiterspielen konnte.
Monfort und ein Komplize namens William Goucher, 23, bekannten sich anschließend des Todschlags im Fall von James Willett für schuldig und wurden zu fünf Jahren Haft bis »lebenslänglich« verurteilt, abzubüßen im Staatsgefängnis. Gegen Craig, der sich der Beihilfe nach einer strafbaren Handlung schuldig bekannt hatte, wurde eine weitere Haftstrafe von bis zu fünf Jahren verhängt.
Das Motiv für die beiden Morde ist nicht bekannt. Bekannt ist nur, dass die Willetts mindestens ein Jahr, wenn nicht gar länger, mit der Manson Family in Verbindung gestanden hatten. Die Polizei vermutete, dass Lauren Willett umgebracht worden war, nachdem sie von der Ermordung ihres Mannes erfahren hatte, um zu verhindern, dass sie zur Polizei ging. Hinsichtlich James Willett lautet die offizielle Theorie der Polizei, dass er möglicherweise beabsichtigt hatte, wegen der Raubüberfälle der Gruppe zur Polizei zu gehen.
Doch es gibt noch eine andere Möglichkeit. Vielleicht wurden sowohl James als auch Lauren Willett getötet, weil sie über einen weiteren Mord zu viel wussten.
James und Lauren. Irgendwie kamen mir diese Namen bekannt vor. Plötzlich fiel der Groschen. Am 27. November 1970 waren ein gewisser James Forsher und eine gewisse Lauren Elder mit dem Verteidigungsanwalt Ronald Hughes nach Sespe Hot Springs gefahren. Nachdem Hughes verschwunden war, wurde das Paar vernommen, aber nicht dem Lügendetektortest unterzogen, da die Polizei ihnen geglaubt hatte, dass Hughes zu dem Zeitpunkt, als sie die überflutete Gegend verließen, noch am Leben gewesen war.
Zuerst nahm ich an, dass es sich bei »Elder« um Lauren Willetts Mädchennamen handelte, doch das war nicht der Fall. Weder in den Polizeiberichten noch in den Zeitungsartikeln konnte ich irgendeine Beschreibung von Forsher und Elder entdecken. Die Angaben beschränkten sich auf ihr Alter, das mit 17 angegeben wurde, und eine Adresse, die aber, wie ich bald erfuhr, schon lange nicht mehr aktuell war. Alle anderen Versuche, sie aufzuspüren, verliefen ergebnislos.
Es ist nicht sehr wahrscheinlich, dass es sich bei James Forsher und James Willett um ein und dieselbe Person handelt: 1970 wäre Willett 24 und nicht 17 Jahre alt gewesen. Lauren jedoch ist eindeutig ein ungewöhnlicher Name. Und da sie 1972 erst 19 war, wäre sie 1970 17 gewesen.
Zufall? Es hat in diesem Verfahren weitaus seltsamere Zufälle gegeben.
Eines allerdings ist inzwischen bekannt. Falls das Geständnis eines Manson-Anhängers aus dem harten Kern stimmt, wurde Ronald Hughes tatsächlich von der Manson Family ermordet.
Erst einige Wochen nach dem Ende des Tate-LaBianca-Prozesses bekam ich den erbetenen Autopsiebericht aus dem County Ventura. Die Identifizierung anhand des Zahnstatus war positiv. Es war die Leiche von Ronald Hughes. Der übrige Autopsiebericht brachte jedoch gegenüber den Zeitungsberichten kaum neue Erkenntnisse. Darin hieß es: »Der Verstorbene wurde mit dem Gesicht nach unten sowie mit Kopf und Schulter unter einem großen Felsbrocken eingeklemmt in einer Wasserlache gefunden.« Ein Arm war an der Schulter fast vollständig abgetrennt, und in Brust
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