Helter Skelter - Der Mordrausch des Charles Manson
haben ergeben, dass Davis mit einem US-amerikanischen Reisepass Nr. 612 2568 am 25. April 1969 am Londoner Flughafen eine Reise in die Vereinigten Staaten von Amerika angetreten hat. Zu diesem Zeitpunkt gab er seine Anschrift mit Dorma Cottage, Felbridge, Surrey an. Diese Adresse steht in Verbindung mit der Scientology-Bewegung, dort sind Anhänger der Organisation untergebracht.
Die örtliche Polizei ist nicht in der Lage, zu Davis weitergehende Angaben zu machen, doch vieles spricht dafür, dass er unser Land schon einige Zeit vor dem April 1969 besucht hat. Allerdings lässt sich dies nicht anhand von offiziellen Erkenntnissen amtlich bestätigen.«
Davis trat erst wieder im Februar 1970 in Erscheinung, als er auf der Spahn Ranch aufgegriffen, zu den Vorwürfen des schweren Autodiebstahls in New County vernommen und anschließend auf freien Fuß gesetzt wurde. Nachdem ihn das Große Geschworenengericht wegen des Hinman-Mords angeklagt hatte, tauchte er wieder unter, diesmal bis zum 2. Dezember 1970, vier Tage nach dem mysteriösen Verschwinden von Ronald Hughes. Wie bereits erwähnt, war er, als er sich der Polizei stellte, in Begleitung des Family-Mitglieds Brenda McCann.
Mit drei Ausnahmen sind dies sämtliche bekannten Morde, die entweder nachweislich oder mutmaßlich mit der Manson Family in Verbindung stehen. Doch gab es vielleicht noch mehr? Ich habe diese Frage mit Ermittlern der Kripo und des Sheriffbüros L. A. diskutiert, und wir neigen dazu, sie zu bejahen, weil diese Menschen es genossen zu töten. Doch es fehlen unumstößliche Beweise.
Von den anderen drei Morden geschahen zwei erst 1972.
Am 8. November 1972 entdeckte ein Wanderer nahe bei der Ferienkolonie Guerne Ville in der Nähe des Russian River in Nordkalifornien eine Hand, die aus dem Boden ragte. Bei der von der Polizei exhumierten Leiche handelte es sich um einen jungen Mann, der die dunkelblaue Jacke einer Paradeuniform der Marines trug. Er war erschossen und enthauptet worden.
Später wurde das Opfer als James T. Willett, ein 26-jähriger ehemaliger Soldat der Marines aus dem County Los Angeles, identifiziert. Diese Meldung kam am Freitag, dem 10. November, in den Radio- und Fernsehnachrichten.
Am Samstag, dem 11. November, entdeckte die Polizei von Stockton, Kalifornien, Willets Kombi vor einem Haus in der West Flora Street. Als ihnen der Zutritt verwehrt wurde, verschafften sich die Beamten gewaltsam Zugang, nahmen zwei Männer und zwei Frauen fest und beschlagnahmten eine Reihe von Pistolen und Gewehren.
Beide Frauen trugen das X der Manson Family auf der Stirn. Es handelte sich dabei um Priscilla Cooper, 21, und Nancy Pitman alias Brenda McCann, 20. Wenige Minuten nachdem die Polizei in das Wohnhaus eingedrungen war, rief eine dritte Frau an und bat darum, mit dem Wagen abgeholt zu werden. Die Polizei kam ihrer Bitte nach und verhaftete auch noch Lynette Fromme alias Squeaky, 24, ehemalige offizielle Anführerin der Family in Mansons Abwesenheit.
Bei den zwei Männern handelte es sich um Michael Monfort, 24, und James Craig, 33, beide entflohene Häftlinge, nach denen wegen einer Reihe von bewaffneten Überfällen in verschiedenen Teilen Kaliforniens gefahndet wurde. Beide hatten an der linken Brust ein Tattoo mit den Buchstaben »AB«. Laut einem Sprecher der staatlichen Gefängnisbehörde stehen die Initialen für die Arian Brotherhood, »eine Gruppe weißer Gefängnisinsassen, die sich vor allem dem Rassismus verschrieben hat, jedoch auch in kriminelle Aktivitäten involviert ist, einschließlich Auftragsmord …«
In dem Haus bemerkte die Polizei im Keller frisch umgegrabene Erde. Nachdem sie sich einen Durchsuchungsbefehl beschafft hatten, fingen die Beamten an zu graben und stießen am folgenden Morgen auf die Leiche von Lauren Willett, 19. Sie wies einen Kopfschuss auf, ihr Tod war entweder in der späten Freitagnacht oder am frühen Samstagmorgen eingetreten, nicht lange nachdem die Identität ihres ermordeten Mannes in den Nachrichten bekannt gegeben worden war.
Bei der polizeilichen Vernehmung behauptete Priscilla Cooper, Lauren Willett habe sich »beim russischen Roulette« getötet.
Auch wenn Mrs. Willett wie zuvor schon Zero dieser Geschichte nicht widersprechen konnte, war die Polizei von Stockton bedeutend skeptischer als in ersterem Fall das Sheriffbüro. Die drei Frauen und zwei Männer wurden angeklagt, Willett ermordet zu haben.
Der Prozess sollte im Mai 1973 beginnen. Am 2. April überraschten vier der
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