Hemmungslos in Hollywood - Caprice: Erotikserie (German Edition)
das machte, wovon sie als junges Mädchen immer geträumt hatte: auf Tuchfühlung gehen mit den Stars.
Sie war ein Gewinner-Mädchen!
Unterdessen war die angeregte Konversation zwischen Karl und Sophie in die nächste Runde gegangen. Der dicke Nachbar am Gang hatte ein-, zweimal versucht, sich in das Gespräch einzuklinken, was kläglich gescheitert war. Er musste wohl oder übel hinnehmen, aus dem Rennen zu sein. Schöne Scheiße ,dachte er. Da hatte der liebe Gott genau vor seinen Füßen eine Sexbombe platzen lassen, damit der Lackaffe am Fenster sie ihm kurzerhand wegschnappte. Das Leben konnte so ungerecht sein!
Vor allem, als er hatte mit ansehen müssen, wie die Granate einen Knopf ihrer Bluse öffnete. Bei dieser Aktion war ihm ganz schummrig geworden, was seiner Schweißproduktion nicht gerade entgegenwirkte. Hilflos tupfte er sich Sturzbäche Wasser von der Stirn bei dem Versuch, heimliche Blicke zu riskieren. Um den Weg auf die Bordtoilette würde er heute nicht nur wegen des Urinierens nicht herumkommen …
»Darf ich Sie auf ein Glas Champagner einladen?«, fragte Karl. Sophies Augen funkelten. Selbstverständlich durfte er. Auf diese Frage hatte sie nur gewartet. »Sie können wohl Gedanken lesen?« Ihre Kehle war bereits trocken vom vielen Reden, und etwas Erfrischendes war jetzt genau das Richtige.
Vor einer Stunde hatten die Stewardessen den Fluggästen Essen angeboten, das Sophie mehr oder weniger unberührt hatte zurückgehen lassen. Sie klebte viel zu sehr an Karls sinnlichen Lippen, die neben amüsanten Geschichten auch Interessantes zu berichten hatten, als dass es ihr nach einer Mahlzeit gelüstete.
In der Zwischenzeit hatten viele Passagiere die Lampen über ihren Köpfen ausgeschaltet und hofften auf etwas Nachtruhe. Es war deutlich schummriger in der Maschine geworden. Als das Personal die Getränkewagen ein letztes Mal durch die Gänge schob, gab Karl seine Bestellung auf. Zwei Piccolo Champagner und etwas Eis. Auf eine angemessene Kühlung brauchte man, auch wenn aus Plastikbechern getrunken wurde, nicht zu verzichten.
Fast wie im Büro , kicherte Sophie in sich hinein.
Der Dicke tat es ihnen gleich, orderte aber etwas Härteres, um die Turtelei seiner Sitznachbarn besser ertragen zu können. Wenn schon nicht mitmachen, dann doch wenigstens mittrinken.
Sophie und Karl prosteten einander zu und labten sich an dem belebenden Getränk. Kein Sandwich der Welt konnte diesen Genuss ersetzen.
Karl, so erfuhr Sophie, war ebenfalls beruflich auf dem Weg nach Los Angeles. Er verlieh Geld an Firmen, die mit der Filmbranche zusammenarbeiteten und schien von den Zinsen gut leben zu können. So oder so ähnlich. Sophie fragte nicht weiter nach. Es war in Ordnung, wenn man nur eine grobe Vorstellung von dem bekam, was der andere tat. Schließlich wollten sie nicht heiraten.
Viel spannender war, zu erfahren, dass seine langjährige Freundin ihn kurz vor der Reise abserviert hatte. Dieses Detail war für Sophie deshalb von Interesse, weil er seiner Ex offenbar keine Träne nachweinte.
Männer, die Frauen hinterherheulten, waren keinen Cent wert, wusste sie. Sie gingen mit anderen Frauen ins Bett, um die eine zu vergessen. Der Sex ging in diesen Fällen selten über ein mittelmäßiges Niveau. Ernüchternde Erlebnisse dieser Art hatte sie auch schon am eigenen Leib erfahren. Heulsusen waren bemitleidenswerte Liebhaber, weil ihnen der Hunger nach Befriedigung abging. Der aber war für guten Sex unabdingbar!
Karl machte nicht den Eindruck eines verlassenen Mannes. Ganz im Gegenteil. Die schönen Augen, die sie ihm machte, fielen gewissermaßen auf fruchtbaren Boden. Seine Begeisterung für Sophie war echt. Das war eindeutig.
Bei jedem Kompliment, das er ihr ins Ohr flüsterte, verweilte er lange dicht an ihrem Hals, um dem Gesagten Nachdruck zu verleihen. Er umgarnte sie mit Worten, die nicht schwülstig klangen, erheiterte sie mit persönlichen Anekdoten und berührte sanft ihren Arm, wenn das Thema ernst wurde, während im Flieger die letzten Lichter ausgingen.
Die schnorchelnden Geräusche ihres dicken Nachbarn rechts ließen den Schluss zu, dass der in einen tiefen Schlaf gefallen war. Sophie überzeugte sich von seinen geschlossenen Augenlidern.
Jetzt war sie allein mit Karl, wenn man die anderen zweihundert Fluggäste ausblendete. Sie nahm wohlwollend zur Kenntnis, dass er seine rechte Hand zärtlich auf ihrem Bein ablegt hatte. Die Stelle auf ihrem Oberschenkel brannte und entfachte in
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