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[Henderson_Charles]_Todesfalle-Die_wahre_Geschicht(Bookos.org)

[Henderson_Charles]_Todesfalle-Die_wahre_Geschicht(Bookos.org)

Titel: [Henderson_Charles]_Todesfalle-Die_wahre_Geschicht(Bookos.org) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charles Hendeson
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anzusehen, was er für Weitschüsse ins Zie l setzt. Aber ganz gleich, was er macht - wenn er weiterhin von diesem Hügel da drüben auf uns schießt, kriegen wir ihn. Es ist nur eine Frage der Zeit.«
Die letzten Monsunregen fielen, als Captain Land seinen Seesack packte. Vor seiner Hütte prasselte der Regen auf den rötlichgelben Lehm, und in der Anlage auf dem Hügel bildeten sich Hunderte von Pfützen. Der trübe Tag paßte zu Lands Stimmung. Er hatte den Hügel nicht verlassen, seit der Colonel ihm Ausgangsverbot gegeben hatte. Eine Weile dachte er, sein Vorgesetzter würde sich erweichen lassen, aber nachdem er jetzt nur noch drei Tage im Land vor sich hatte, wußte er, daß der Colonel zu seinem Wort stand.
Hathcock schien inzwischen fast wieder der alte zu sein. Sein Gesicht war voll, seine Augen blickten klar und zwinkerten fröhlich. Die Ruhe hatte ihn wieder auf die Beine gebracht. Bis vor einigen Tagen war es ihm verboten gewesen, den Hügel zu verlassen, erst jetzt gestattete es ihm der Captain wieder, tageweise in den Busch zu gehen. Und Hathcock meldete sich jeden Abend gewissenhaft bei Land zurück. Er wollte keinen Tag länger unter Ausgangssperre stehen.
»Sie hören das Zeitzeichen für siebzehn Uhr«, verkündete eine Stimme aus dem Radio, das leise in der Bude des Captains spielte. Er beugte sich hinunter, um es nach dem kurzen 500-Hertz Ton lauter zu stellen. Stündlich sendete Armed Forces Radio Da Nang fünf Minuten Nachrichten.
Land hörte zu, als die Stimme berichtete, daß mittlerweile eine immer größere Anzahl von amerikanischen Soldaten am eskalierenden Vietnamkrieg beteiligt seien, weil Präsident Johnson verkündet hatte, man dürfe diesen Konflikt um keinen Preis verlieren. Richard Nixon hatte seinen Präsidentschaftswahlkampf begonnen und schwor, den Krieg ehrenvoll zu Ende zu bringen. Inzwischen verbrannten junge Männer ihre Einberufungsbescheide, und andere schwenkten bei Protesten, die von Boston bis Washington D. C. und von der Universität von Kalifornien in Berkeley bis Allens Landing in der Nähe des Old Market Square von Houston aufflammte, vietnamesische Fahnen. In der Love Street von Houston kam es zu Handgreiflichkeiten, als ein Vietnamveteran einen Demonstranten angriff und ihm die kommunistische Fahne aus den Händen riß. Der Veteran wurde wegen tätlichen Angriffs verhaftet. Die Gefolgsleute von Dr. Timothy Leary warfen LSD ab, und Geschichten von schlechten Trips‹, die in Weltraumspaziergängen aus Hotelfenstern endeten, bildeten den flotten Schluß.
»...wenn Sie Einzelheiten erfahren wollen, lesen Sie die Pacific Stars and Stripes«, schloß die Stimme am Ende der stündlichen Sendung.
»Hört sich so an, als würde es zu Hause immer schlimmer«, brummte der Captain, während eine Frau zu langsamer Rockbegleitung zu singen begann.
Land zuckte zusammen, als er erst das Krachen eines Gewehrschusses und dann einen Schrei hörte: »Sanitäter! Sanitäter! Da hat's einen erwischt!« hallte es durch das Lager.
Er beugte sich aus der Tür, sah die Menge, die sich zehn Meter vor seiner Bude zusammendrängte, und erblickte zwei Füße, die im Schlamm strampelten.
Land dachte an Hathcock und Burke, die hinausgegangen waren und sich unterhalb der Hügelgruppe postiert hatten, weil sie hofften, den Heckenschützen vors Visier zu bekommen. Anstatt zu der Gruppe zu gehen, wo der Sanitäter sich verzweifelt bemühte, das Leben des verwundeten Marine zu retten, eilte er zu einem sandsackbewehrten Beobachtungsposten und schaute hinunter auf den roten Strom von Leuchtspurmunition, der sich auf die unteren Hügelkuppen ergoß.
Er suchte das untere Tal und die Reisfelddämme nach seinen Heckenschützen ab, weil er befürchtete, sie könnten sich vielleicht aus ihren Stellungen herausgewagt haben und in das eigene Feuer geraten sein. Während der nächsten Stunde, in der das Tageslicht noch anhielt, wartete er, weil er zu erfahren hoffte, was mit den beiden Heckenschützenteams, die er hinausgeschickt hatte, geschehen war.
Hathcock hatte ihm gesagt, was die Frau den Verhörspezialisten erzählt hatte, und daraufhin hatte der Captain entschieden, Lance Corporal Burke und Sergeant Hathcock als Team beieinanderzulassen. In dieser Kombination der besten Heckenschützen hatte Hathcock eine bessere Überlebenschance aber was noch wichtiger war, Land schickte dem Phantom, das an diesem Nachmittag wieder einen Marine auf Höhe 55 erschossen hatte, sein tödlichstes Gespann auf den

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