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[Henderson_Charles]_Todesfalle-Die_wahre_Geschicht(Bookos.org)

[Henderson_Charles]_Todesfalle-Die_wahre_Geschicht(Bookos.org)

Titel: [Henderson_Charles]_Todesfalle-Die_wahre_Geschicht(Bookos.org) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charles Hendeson
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ohne einen Laut von sich zu geben.
Burke kam dicht heran, und Hathcock flüsterte ihm ins Ohr: »Die Spur ist zu deutlich. Wenn ich irgendeinen Späher der VC verfolgen würde, dächte ich mir nichts dabei. Aber das ist ein NVA-Heckenschütze - vielleicht sogar der beste von allen. Der würde nicht zufällig eine so klare Spur hinterlassen.«
Hathcock ging in die Knie, und Burke folgte seinem Beispiel und duckte sich ebenfalls. »Von jetzt an«, flüsterte er seinem Partner zu, »geht's auf dem Bauch weiter.«
Hathcock und Burke krochen weiter der Fährte nach. Nach jeder geräuschlosen, genau bemessenen Arm- und Beinbewegung hielten sie inne und kontrollierten ihre Umgebung.
Die beiden Marines prüften die Luft mit Nase und Mund, suchten nach irgend etwas, das ihnen die Anwesenheit eines anderen Menschen verriet, nach einem Zeichen ihrer Beute. Hathcocks Augen huschten flink nach allen Seiten; er hielt Ausschau nach etwas, das nicht am rechten Ort, das von einem Menschen verändert worden war, und seine Ohren überprüften den Weg, den seine Augen nahmen.
Er sah und hörte nichts als grüne, feuchte, morgendliche Stille, witterte nur den schimmlig-fauligen Geruch des Dschungels, spürte nur Kies und schleimigen Schlamm, als er schnüffelnd, schmeckend und nach allen Seiten beobachtend weiterkroch. Das ferne Brummen von Düsenflugzeugen folgte dem grollenden Donner ihrer Bomben. Weit weg auf einem anderen Hang war ein Feuergefecht im Gang. Das langsame, rhythmische Knattern eines Maschinengewehrs Kaliber 50 hallte bis zu ihnen. Höhe 55? Wieder ein Heckenschützenüberfall?
Der Gedanke verschwand so schnell, wie er gekommen war, Hathcock konzentrierte sich wieder voll auf seine Pirsch. Langsam und vorsichtig schob er sich weiter und las die Fährte, immer in dem Bewußtsein, daß vielleicht, während er seiner Beute auflauerte, diese Beute ein gerissener Jäger war, der ihn seinerseits beschlich.
Nahe am Kamm, für die beiden Heckenschützen noch nicht sichtbar, befand sich am Ende der Fährte eine kleine, mit den Händen ausgescharrte, mit Gras ausgepolsterte und mit Gestrüpp und Ranken bedeckte Höhle. Sie war leer. Das Graslager war flachgedrückt vom Gewicht eines Mannes, der hier eine Weile geschlafen hatte. Aber seit mehreren Tagen hatte hier niemand mehr gelegen.
Auf der anderen Seite einer flachen Rinne an einem steilen Hang, wo dichte Ranken und verfilztes Gestrüpp aus der Erde ragende Granitblöcke verdeckten, versteckte sich ein Heckenschütze. Er beobachtete eine Lichtung von zwei Metern Durchmesser, die er am Ende der Fährte vor der Höhle sorgfältig freigelegt hatte. Wie jedesmal, wenn er auf Höhe 55 einen Marine getötet hatte, lag er geduldig im Hinterhalt. Er wußte, es war nur eine Frage der Zeit, bis ein Marine seine Spur aufnahm und ihr bis zu dem kleinen Loch und der schmalen Lichtung folgte. Der Heckenschütze hoffte, daß der Marine, der ihn nun verfolgte und sich langsam dem Köder näherte, der Heckenschütze mit der weißen Feder sein würde - Hathcock.
Die weißen Strahlen der Mittagssonne stachen senkrecht auf den Dschungelboden herab, und von dem feuchten Mulch, über den die beiden Heckenschützen langsam krochen, stieg Dampf auf. Mehrere Stunden waren vergangen, seit die milden, orangefarbenen Strahlen der Morgensonne in scharfem Winkel durch den Baldachin des Waldes gedrungen waren und den Tag aufgeweckt hatten.
Als an diesem Januarnachmittag die tropischen Temperaturen anstiegen, schwärmten winzige Fliegen und Mücken in der feuchten Treibhausluft, die schwül und reglos zwischen den Bäumen hing. Die hungrigen Insekten rochen den Schweiß, der aus den Poren der beiden Männer sickerte, und griffen an, stachen zu und saugten Blut. Wenn die winzigen Mücken und Fliegen auf dem nassen Nacken der Marines landeten und zu stechen begannen, ertranken sie fast im Schweiß und sammelten sich als schwarze Kügelchen in den Hautfalten. Sie drangen auch in die Augenwinkel der beiden Heckenschützen und krochen ihnen in die Mundwinkel. Hathcock und Burke ignorierten das lästige Jucken und strebten weiter den Hang hinauf.
Alle paar Meter hob Hathcock sein Fernglas, suchte das vor ihnen liegende Gelände nach Stolperdrähten oder irgendwelchen Spuren von verborgenen, druckempfindlichen Hebeln ab, die eine Sprengladung oder eine Mine auslösen würden, wenn man sie berührte, und achtete auf Veränderungen im Gestrüpp, durch die sein Feind ein freies Schußfeld bekommen würde. Dann schoben

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